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Kirchentag Eine Zeit der Veränderungen

Margot Käßmann predigte beim 9. Ökumenischen Kirchentag in Uchtspringe. Sie spannte den Bogen bis hin zur Flüchtlingssituation.

Von Birgit Tyllack 13.06.2016, 13:56

Uchtspringe l Gottesdienste werden gefeiert. Doch allzu oft ist das Wort „gefeiert“ eben nur ein Ausdruck. Margot Käßmann, Botschafterin der EKD (Evangelischen Kirche in Deutschland) für das Reformationsjubiläum 2017, machte in ihrer Predigt am Sonntag ganz deutlich, dass aus den christlichen Festen Kraft geschöpft werden kann, dass es viel zu feiern gibt für Christen: „Wir können das Lob Gottes feiern.“

Natürlich würde es schmerzen, dass die Kirchengemeinden immer kleiner würden. Aber immerhin sei man als Christ mit vielen Christen auf der ganzen Welt verbunden.

Für den Abschlussgottesdienst des Altmärkischen Ökumenischen Kirchentages hatte Käßmann Kapitel 16 aus der Apostelgeschichte gewählt: In diesem Abschnitt trifft Paulus auf einer seiner Missionsreisen Timotheus, Sohn einer Jüdin und eines Griechen. Sie ziehen gemeinsam weiter. Käßmann: „Die beiden Männer sind das Dream Team!“, denn wohin sie auch kommen, schaffen sie es, Menschen für den neuen Glauben zu gewinnen. Bis auf einmal nichts mehr geht. Sie sind in einer Sackgasse gelandet. Doch in einem Traum hört Paulus einen Hilferuf aus Mazedonien: Komm herüber und hilf uns!

Käßmann: „Das war der große Aufbruch des Christentums in die ganze Welt!“ Wenn manchmal nichts mehr geht, oder wenn alles anders kommt, wenn sämtliche Lebensplanung über den Haufen geworfen wird, dann sei das oftmals auch Gottes Werk. „Vielleicht müssen wir in einer Sackgasse landen, damit wir neue Wege gehen können“, so Käßmann.

Für sie lag der Vergleich mit der aktuellen Lage in Deutschland nahe: „Ja, Flüchtlinge verändern unser Land, sie verändern unsere Gemeinden, aber vielleicht brauchen wir diese Veränderung auch!“

Der Abschlussgottesdienst im großen Festzelt auf dem Klinikgelände in Uchtspringe war geprägt von Optimismus und Zuversicht. Es war ein fröhlicher Abschluss der zweitägigen Veranstaltung.

Viele wirkten an diesem Gottesdienst mit: Unter anderem die beiden Superintendenten der Kirchenkreise Salzwedel und Stendal, Matthias Heinrich und Michael Kleemann, Pfarrer Wolfgang Schwarzer aus Oebisfelde und Pfarrer Andreas Lorenz aus Gardelegen, aber auch viele ehrenamtlich Engagierte.

Der Elbkammerchor und ein Bläserchor sorgten für wunderbare musikalische Untermalung und am Ende erhielt Ralf Euker, Pfarrer in Schönhausen, den „Staffelstab“. Im Juni 2018 wird dort der 10. Altmärkische Ökumenische Kirchentag stattfinden. Das Motto: „Die Altmark zu Gast in Schönhausen!“