1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Stendal
  6. >
  7. Kleines Kräuteridyll hinterm Gerberhof

Birgit und Ulf Dähnrich haben ihren Garten am Pfingstsonntag für Besucher geöffnet Kleines Kräuteridyll hinterm Gerberhof

Von Reinhard Opitz 21.05.2013, 01:25

Die Kräuter für die Küche des Gerberhofs wachsen in einem Gärtchen gleich hinter dem historischen Fachwerkensemble im Hoock. Am Pfingstsonntag zeigten Birgit und Ulf Dähnrich ihre kleine Idylle zahlreichen Besuchern der "Gartenlandschaft Altmark".

Stendal l Der gute Ruf der "Gartenlandschaft Altmark" schallt bis in den Salzlandkreis. Gisela und Hans Lawinczak aus Nienburg hatten den 19. Mai dick in ihrem Kalender angestrichen, um sich schöne altmärkische Gärten anzuschauen. Sie verbanden das mit einem Besuch bei Schwester und Schwägerin Margitta Schaef in Stendal. "Quartier genommen haben wir dieses Mal in Arendsee, denn wir wollen eine Radtour um den See machen", erzählten die beiden.

Doch der Pfingstsonntag war den Gärten vorbehalten. Nach einem Besuch im Buchsbaumzentrum in Baben sahen sich die Nienburger bei Birgit und Ulf Dähnrich im Gerberhof um, dem einzigen Garten in Stendal, der im Rahmen der Aktion des Tourismusverbandes für Besucher geöffnet war.

"Sehr naturnah", urteilte Hans Lawinczak nach einem Rundgang durch das gerade einmal 200 Quadratmeter große Idyll. Der Gegensatz zu den exakten Formen des Buchsbaumgartens in Baben könnte nicht größer sein.

Vor vier Jahren haben die Betreiber von Laden und Weinstube Gerberhof den über Jahrzehnte brach liegenden schmalen Streifen Land, der malerisch zwischen den beiden Fachwerkhöfen Färberhof und Gerberhof liegt, urbar gemacht. Hier wachsen Liebstöckel und Salbei, Knoblauchrauke für Suppen und Salate, vielfältige Teekräuter wie Zitronenmelisse, Weinraute und Frauenmantel, Orangen-, Schokoladen- und Apfelminze. Und sogar eine Minzart, der man, nachgeholfen durch ein bisschen Phantasie, einen leichten Erdbeergeschmack abgewinnen kann.

Altmark ist Vorreiter

"Hier habe ich alles, was ich in der Küche brauche", schaut Birgit Dähnrich über ihre kleine grüne Welt. Die Kräuter verwendet sie zum Würzen, verarbeitet sie zu Aufstrichen oder sie geben einen schmackhaften, nicht selten heilsamen Tee. Zwischendurch sprießen hier und da auch Brennnesseln. "Die dürfen das", sagt sie, "das ist Futter für die Falter." Und überhaupt: Auch auf den Wegen und zwischen den Pflastersteinen schaut immer wieder ungeplantes Grün hervor. Birgit Dähnrich ist da großzügig: "Ich muss sehen, was auf dem lange vernachlässigten Boden hier so wächst." Für die Kulturkräuter und die Rosen, die sie angepflanzt haben, haben die Dähnrichs Hochbeete mit Bioerde angelegt.

Die Gäste aus dem Salzlandkreis waren inzwischen weitergereist, um sich Gärten in Döbbelin und Kläden anzusehen. Da sie selbst einen 1000 Quadratmeter großen Garten besitzen, freuen sie sich über jede Anregung. Auch sie haben ihren Garten schon einmal für Besucher geöffnet. "Eine tolle Idee diese Aktion", sagte Gisela Lawinczak. "Aber bei uns steckt sie noch in den Anfängen. Die Altmark ist da Vorreiter."