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Haushalt Kreis will Personal massiv aufstocken

Nach aktuellen Plänen hat der Kreis Stendal für 2016 einen ausgeglichenen Haushalt.

Von Donald Lyko 08.10.2015, 21:35

Stendal l Für das laufende Jahr weist der Stellenplan des Landkreises 620 Stellen aus, im kommenden Jahr könnte die Zahl auf 692 steigen – ein Plus von 72 Stellen. Allerdings sind in der Gesamtzahl auch 17,5 Stellen von Mitarbeitern enthalten, die die Altersteilzeit nutzen und für die Nachfolger eingestellt werden. Unter dem Strich gibt es also einen Mehrbedarf von 54 Stellen. Diese Zahlen stellte Landrat Carsten Wulfänger am Donnerstagabend während der Sitzung des Finanz-, Haushalts- und Liegenschaftsausschusses vor und eröffnete damit die Diskussion in den Ausschüssen und im Kreistag, der nach jetziger Planung am 17. Dezember das Papier beschließen könnte.

Der Großteil der neuen Stellen wird für die Aufnahme von Flüchtlingen und Asylbewerbern geschaffen. Allein dafür sind 59 Stellen – darunter Sozialarbeiter – vorgesehen und 17 weitere für die Landesaufnahmeeinrichtung in Klietz. In der allgemeinen Verwaltung fallen vier Stellen weg. „Die neuen Stellen werden aber nicht alle zum 1. Januar 2016 besetzt“, informierte der Landrat. Die Besetzung erfolgt nach Bedarf. Zudem werden die Arbeitsverträge im Regelfall befristet für zwei Jahre vergeben, das sei auch in diesem Jahr schon so gehandhabt worden. Denn mit dem Haushalt für 2015 hatte der Kreistag die Einstellung von elf Mitarbeitern für den Bereich Asyl beschlossen. „Das war eine goldrichtige Entscheidung“, schätzte Wulfänger ein.

Im laufenden Haushaltsjahr liegen die Personalkosten bei rund 30,8 Millionen Euro, für das kommenden Jahr sieht der erste Haushaltsentwurf rund 34,1 Millionen Euro vor.

Für den Gesamthaushalt des Landkreises Stendal sieht der Entwurf Einnahmen und Ausgaben von jeweils 166,84 Millionen Euro vor – in der Tausenderstelle sogar etwas mehr als die schwarze Null, nämlich ein Plus von 3300 Euro. Damit wäre der Haushalt ausgeglichen. Und eine gute Nachricht für die Kommunen: Für die Kreisumlage ist eine geringere Erhöhung geplant (von 44,56 auf 44,6 Prozent), als sie vom Kreistag mit der Konsolidierung beschlossen worden war.

„Was wir wissen, haben wir eingearbeitet“, sagte der Landrat. Noch aber stehen im Oktober Entscheidungen des Landtages zum Finanzausgleichsgesetz und zum Aufnahmegesetz aus, zudem gehe der Kreis bei seinen Berechnungen davon aus, dass das Land den Bereich Asyl „auskömmlich finanziert“.