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Kreisel Baustelle kam wie aus dem Nichts

Der Kreisel am Uenglinger Tor in Stendal wurde am Wochenende einmal mehr zur Baustelle. Ohne Ankündigung.

Von Volker Langner 18.09.2017, 18:58

Stendal l „Als ich am Freitag nach Hause gefahren bin, war alles normal. Am Sonnabendmorgen bin ich dann plötzlich an einer Baustelle angekommen“, schildert Ramona Borchert. Sie ist Inhaberin der „Blumentanke“ am Uenglinger Tor, in der seit März vergangenen Jahres – wie es der Name schon vermuten lässt – Blumen angeboten werden.

Am Kreisel wurde gebaut. Gewährleistungsarbeiten, wie die Landesstraßenbaubehörde am gestrigen Montag auf Volksstimme-Nachfrage erklärte. Konkret geht es um die Beseitigung von Spannungsrissen in den Fugen. Von Sonnabendmorgen bis Sonntagnachmittag war der Kreisel nur eingeschränkt befahrbar. Während von der Scharnhorststraße und der Osterburger Straße kein Weg in den Kreisverkehr führte, wurden die Fahrzeuge vom Alten Dorf in die Uenglinger Straße und umgekehrt per Ampelregelung einseitig durch den Kreisel geführt.

Das gebaut werden muss, wenn es erforderlich ist, leuchtete Ramona Borchert ein. Über marode Straßen oder durch Schlaglöcher mag auch sie nicht fahren. Was sie aber „gefrustet“ hat, wie sie sagt, war die fehlende Information. „Wenn ich eine Baustelle vor dem Blumengeschäft habe, dann kommen weniger Kunden. Das muss ich kalkulieren. Aber das kann ich nur, wenn ich das auch weiß. Von der Baustelle wusste ich erst, als ich sie vor der Nase hatte“, kritisiert die Geschäftsinhaberin. Sie gibt zu bedenken, sie habe ja keine Boutique, wo die Sachen einfach auf dem Bügel bleiben. „Meine Ware ist dann hin.“

Dabei hatte sie gehofft, dass die Informationen besser und vor allem rechtzeitiger fließen als noch im 2016er Sommer. Damals war der Kreisel erneuert worden. Aus der Zeitung hatte sie als Anliegerin erfahren, dass kurz vor dem Baustart eine Informationsveranstaltung stattfindet. Damals habe man ihr in die Hand versprochen, dass Informationen über Baustellen künftig frühzeitig gegeben werden.

Die bauausführende Firma Matthäi erklärte auf Nachfrage, dass sie nicht einfach so Straßen gesperrt und gebaut habe. Die Maßnahme sei ordnungsgemäß beim Straßenbauamt angemeldet worden. Aus dem Landkreis hieß es dazu, Baulastträger oder Firma seien für die Informationen an die Öffentlichkeit zuständig.

Beendet sind die Arbeiten am Kreisel noch nicht. Das soll an diesem Wochenende erfolgen, also am 23. und 24. September. Erneut ist dann von Sonnabend, 7.30 Uhr, bis Sonntag, 16 Uhr, die Zufahrt von Scharnhorststraße und Osterburger Straße nicht möglich und wird der Verkehr aus dem Alten Dorf und aus der Uenglinger Straße mit Ampeln geregelt. Übrigens wird voraussichtlich lediglich am Sonnabend gebaut. Da aber ein zementgebundener Mörtel zum Einsatz kommt, ist eine Abbindezeit erforderlich. Sie macht die Verkehrseinschränkungen auch noch am Sonntag erforderlich.