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Bundesfreiwilligendienst: Claudia Winkler startet im Stendaler Färberhof durch Marika Mund: "Geben und Nehmen"

Von Volker Langner 06.09.2011, 06:37

Nach der Aussetzung des Zivildienstes ist der Bundesfreiwilligendienst durchgestartet. Seit diesem Monat hat der Färberhof Stendal eine Bundesfreiwilligendienstlerin.

Stendal. "Sie hat regelrecht genervt", schaut Marika Mund schmunzelnd in Richtung Claudia Winkler, dann fügt die Geschäftsführerin des Färberhofes Stendal ernster hinzu: "Das war gut so." Die Beharrlichkeit von Claudia Winkler bescherte dem Färberhof nämlich die erste Mitarbeiterin, die die Einrichtung im Bundesfreiwilligendienst unterstützt. Initiiert vom Bundesfamilienministerium, wurde er am 1. Juli ins Leben gerufen.

"Ich hatte davon in der Volksstimme gelesen. Und dann versucht, eine Stelle zu finden", erzählt Claudia Winkler. Dabei hatte die 27-Jährige eine Tätigkeit mit Kindern im Visier. "Ich möchte mich umorientieren und Erzieherin werden", begründet die gelernte Bürokauffrau. Hartnäckig fragte die Stendalerin deshalb auch im Färberhof nach und weckte dort das Interesse.

Man musste sich zwar "durchwursteln", um die Anerkennung als Einsatzstelle für den Bundesfreiwilligendienst zu erhalten, doch letztlich hielt sich der Aufwand in Grenzen, berichtet Roxane Thiele, pädagogische Bereichsleiterin. Und Marika Mund fügt hinzu: "Es hilft ungemein, wenn Freiwillige uns unterstützen. Unsere Mitarbeiter können sich dadurch auf die fachpädagogische Arbeit konzentrieren."

Der Aufgabenbereich von Claudia Winkler soll von der Pflege der Färberhof-Internetseite über eine Fotodokumentation bis zur Gestaltung der Räume reichen. Natürlich wird sie auch bei den Kindern sein, ohne jedoch erzieherische Aufgaben zu übernehmen, wie Mund und Thiele betonen. Sie soll allerdings die pädagogische Arbeit kennenlernen, um sich auf eine mögliche Ausbildung im Erzieherberuf vorbereiten zu können. "Ich sehe den Freiwilligendienst als Geben und Nehmen", meint dann auch Marika Mund.

Schon bislang habe der Färberhof seine Freiwilligen, bespielsweise im Sozialen Jahr, und Praktikanten "begleitet", so die Geschäftsführerin. Sie nennt Kolloquien, Prüfungsvorbereitungen und natürlich den täglichen Austausch.

Gegenwärtig unterstützen 17 Freiwillige den Färberhof in verschiedenen Bereichen wie Familienbegegnung, Bildungsangebote für Kinder und Versorgung. Nun bringt sich auch Claudia Winkler ein. Zu den "Neuen" zählen weiterhin drei Praktikantinnen: Mariam El-Dor (20 Jahre) aus Stendal, Franziska Lühe (19) aus Kremkau und Marie-Antoniette Hinze (18) aus Stendal. Sie bereiten sich dort auf eine Ausbildung vor – als Erzieherin beziehungsweise Kinderkrankenschwester.

Vielleicht zählt ja die eine oder andere später einmal zum Stammpersonal im Färberhof, wurden doch seit 2005 bereits sieben Praktikanten und zwei Freiwillige fest eingestellt.