Carsten Schön holt die Insel Malta mit allen ihren Besonderheiten in den Tangermünder Kunst- und Kulturtempel Mitten im Winter wird es Sommer in der Salzkirche
Die Ausstellung von Brunsberg gehört der Vergangenheit an. Seit Sonntag sind es Fotos von Carsten Schön, die den Backsteinbau im Zollensteig beleben. Eindrücke von Malta hat der Berliner hinter Glas gebracht und damit ein wenig Sommer in die derzeit winterliche Altmark geholt.
Tangermünde l "Ich kann nicht malen, und ob ich ein großer Künstler bin, wage ich zu bezweifeln", stellte Carsten Schön am Sonntagnachmittag an den Anfang seiner lockeren Eröffnungsrede. Der Berliner war von Marlies Köhn, der Vorsitzenden des Tangermünder Museumsvereins, darum gebeten worden, ein wenig zu sich und seiner Ausstellung zu sprechen. Das tat der gebürtige Hauptstädter - kurz, allumfassend, unterhaltsam und charmant.
Mehrere Male hatte Carsten Schön in den vergangenen Jahren den Anlauf unternommen, einen Termin in der Salzkirche zu bekommen. Der gefragte Ausstellungsort ist dem Ingenieur nicht unbekannt. Viereinhalb Jahre hatte er in der Altmark gelebt, im Johanniterkrankenhaus gearbeitet, in seiner Freizeit im Stendaler Domchor mitgesungen. Tangermünde besuchte er in dieser Zeit einige Male, schaute sich Ausstellungen in der Salzkirche an.
Mit "Malta - Apostel Ritter" entführt der Hobbyfotograf die Besucher dieser Ausstellung in die Wärme, nimmt sie mit auf eine Rundreise über die Insel Malta. Wer die Farbfotografien von Carsten Schön betrachtet, sieht Architektur, Landschaft, Menschen, Details - oft aus ungewöhnlichen Perspektiven.
Während vor der Tür der Salzkirche der Winter tobt, Schnee fällt und Minusgrade kombiniert mit eisigem Wind für rote Nasen sorgen, bekommt der Besucher dieser Ausstellung Lust auf Sommer und Sonne. Trotz einiger Fotos mit regennassen Straßen ist der Haupttenor dieser Präsentation eindeutig Sommer und Leben.
Das Besondere an den Fotos von Carsten Schön: "Bevor ich auf den Auslöser drücke, ist das Foto fertig." Belichtungszeit, Blende, Ausschnitt - alles ist so eingestellt, dass es den Autor des Fotos zufriedenstellt. Verändert werde am Computer nichts mehr, versichert der 43-Jährige. Auch wenn der eine oder andere meine, man hätte noch so manches korrigieren können, für ihn seien die Fotos so perfekt, würden genau den Augenblick wiedergeben, den er einfangen wollte.
Unter keinem der 45 Bilder finden die Besucher dieser Ausstellung eine Unterschrift. Die Erklärung von Schön dazu: "Ich möchte den Betrachter nicht bevormunden." Jeder könne sich selbst seine Gedanken machen. Bis Ende März sind die Arbeiten in der Salzkirche ausgestellt, täglich außer montags von 10 bis 17 Uhr zu sehen.