1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Stendal
  6. >
  7. Einkaufen: Moonlight-Shopping mit Heimat-Aktion in Stendal lockt viele Menschen die Innenstadt

Einkaufen Moonlight-Shopping mit Heimat-Aktion in Stendal lockt viele Menschen die Innenstadt

Ganz bequem und ohne Stress konnten Menschen am Freitag, 29. September, in Stendal beim Moonlight-Shopping einkaufen.

Von Berit Boetzer Aktualisiert: 01.10.2023, 13:40
Ex-Stendaler Lars Schmeling lebt mit seiner Partnerin Katja Eichel inzwischen in Hessen. Zum Einkaufen zieht es sie oft nach Stendal. Tammy Zoske (links) begrüßt die Kunden im Modehaus mit einem Glas Sekt.
Ex-Stendaler Lars Schmeling lebt mit seiner Partnerin Katja Eichel inzwischen in Hessen. Zum Einkaufen zieht es sie oft nach Stendal. Tammy Zoske (links) begrüßt die Kunden im Modehaus mit einem Glas Sekt. Foto: Berit Boetzer

Stendal - Mal in aller Ruhe durch die Läden zu bummeln, darauf hat sich Betty Michaelis gefreut und sich den Termin für das Moonlight-Shopping in der Stendaler Einkaufsmeile vorgemerkt. Sie ist in der Nähe der Rolandstadt zu Hause und findet es gut, dass die Geschäfte einmal länger öffnen. Alles sei viel entspannter, sogar der Mann, scherzt sie noch und weiter geht es für das Ehepaar.

Die verlängerten Öffnungszeiten am Freitagabend ließen viele Kaufwillige den Weg in die Innenstadt finden. Die zweite Auflage des Moonlight-Shoppings in diesem Jahr war gekoppelt mit der Aktion „Heimat shoppen“. Initiiert von der Industrie- und Handelskammer soll dabei die lokale Wirtschaft in den Fokus gerückt und somit gestärkt werden.

Echte Hingucker in den Schaufenstern

Es gab einheitliche Papiertüten und orangefarbene Luftballon. Keineswegs alle, aber etliche der inhabergeführten Läden waren mit diesen Utensilien ausgestattet. Dutzende Ballons in auffälligen Farben sowie Lichtobjekte sorgten bereits an den Schaufenstern für Hingucker.

Gleichwohl sei aber die Botschaft dahinter eine sehr wichtige, betont Helga Zoske. Denn: „Diese Aktion soll auch eines zum Ausdruck bringen, und zwar die Einigkeit der Händler, mit einem einheitlichen Bild.“ Als Chefin des Modehauses Zoske konnte sie beobachten, dass ihre Kunden sich auch so fühlen wie ein wahrer „Heimat Shopper“. Es liege ihnen am Herzen, in den Geschäften vor Ort einzukaufen. Damit diese letztendlich weiterhin existieren können.

Ein Paar reist extra aus Hessen an

Ins Modehaus zog es nicht nur Stendaler, sondern auch Besucher aus Wittenberge, Osterburg, Bismark oder Rathenow. Ein Stammkunden-Paar hatte eine etwas weitere Anreise. Ex-Stendaler Lars Schmeling ist mit seiner Partnerin Katja Eichel in Griesheim bei Darmstadt zu Hause. Wenn es ihn in die alte Heimat verschlägt, dann ist es stets mit einer Einkaufstour verbunden. „Meine Hosen kaufe ich nur hier in Stendal“, erklärt Schmeling. Hessin Katja Eichel mag die kleineren Läden, gerade bei Bekleidung setzt sie auf den örtlichen Handel, anstatt im weltweiten Netz zu bestellen. „Mir gefällt die Auswahl in den Geschäften und die Fachberatung.“

Online einzukaufen, „das mache ich nur, wenn es absolut sein muss“, sagt Claudia Tuskan im Gespräch mit der Volksstimme. Die Stendalerin wurde im Schuhgeschäft von Carola Garlipp fündig. Claudia Tuskan gehörte ebenso zu den Bummelwilligen, die sich gezielt das Moonlight-Shopping im Kalender angestrichen haben. Zuerst gucke sie immer gezielt in den Läden der Hansestadt, wenn sie etwas kaufen möchte. Diese Worte hört natürlich Geschäftsfrau Carola Garlipp nur allzu gern. Denn bekanntlich sorge der Online-Handel für Einbußen bei den lokalen Anbietern. Aktionen wie „Heimat Shopper“ lassen Einkaufszonen einmal mehr lebenswert erscheinen.

Viele Menschen unterstützen den lokalen Handel in Stendal

Yvonne Riesmann, Inhaberin von My Unverpackt, ist mittlerweile zu einem Sprachrohr der Stendaler Einzelhändler geworden und zog ein erstes Fazit. Viele Menschen seien unterwegs gewesen, um die aufgehübschte Innenstadt zu späterer Stunde zu erkunden. Dieses Interesse zeige, dass es Einheimischen wie Auswärtigen wichtig sei, den lokalen Handel zu unterstützen und auch gemeinsam für eine lebendige Stadt einzustehen.

„Die positive Resonanz gibt uns Händlern Motivation und Bestätigung zugleich. Wir werden auch in Zukunft alles daran setzen, den Besuchern unvergessliche Shopping-Erlebnisse zu bieten“, sagt Yvonne Riesmann. Rückendeckung gab es zudem aus dem Rathaus. Stadtverantwortliche stellten dekorative Lichtkegel zu Verfügung, und OB Bastian Sieler bot am Winckelmannplatz eine Bürgersprechstunde an.