Malerei und Zeichnungen Neue Ausstellung der Musik- und Kunstschule in Stendal rückt Lehrer in den Mittelpunkt
Die Musik- und Kunstschule in Stendal schaut auf die vergangenen 30 Jahre zurück. Mit einer Ausstellungsreihe ehrt sie das Schaffen ihrer Lehrer. Den Auftakt macht Dietmar Werner.

Stendal - Dass Dietmar Werner mal als Lehrer in der Musik- und Kunstschule in Stendal anfangen würde, war eigentlich nicht geplant. „Ich wurde gefragt, ob ich mal für ein Jahr aushelfen würde. Daraus wurden letztendlich 20 Jahre“, sagt er und lacht. Und dabei wollte er zwischenzeitlich gar nichts mehr mit der Kunst am Hut haben.
Nun soll der Künstler aus Tangermünde gemeinsam mit anderen – ehemaligen – Lehrkräften in einer Ausstellungsreihe vorgestellt und gewürdigt werden. Seine Bilder beschreibt er selbst als „gegenständliche Malerei“. Er lässt sich von Reisen inspirieren und malt gerne Landschaften. „Aber nicht realitätsgetreu, sondern expressionistisch“, stellt er klar. Gerne auch Landschaften aus der Altmark wie beispielsweise Arneburg und den Stadtsee in Stendal.
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Dietmar Werner hat jahrelang als Theatermaler und Bühnenbildner gearbeitet und war auch im Theater der Altmark tätig. „In der Berufsschule hat uns ein Lehrer eines Tages Theaterwerkstätten gezeigt. Da klappte mir der Kiefer. Diese Welt hat mich sofort berührt und fasziniert“, sagt er.
Später studiert er in Dresden an der Hochschule für Bildende Künste. „Ich hatte mich dort gemeinsam mit einer Praktikantin beworben, weil sie sich alleine nicht getraut hat. Ich bin ohne Erwartungen hin und habe dann bestanden. Sie nicht. Sie war danach so sauer auf mich“, sagt der 71-Jährige und lacht. Dass er mal als „Tangermünder Provinzpflanze“ in Dresden ein Diplom als Bühnenbildner abschließen würde, hätte er nicht gedacht. Später arbeitet er dort als Dozent. Zwischendurch ist er auch freiberuflich tätig und erstellt unter anderem Entwürfe für Geisterbahnen, hilft in der Stadtplanung und beschäftigt sich mit Restaurierarbeiten. „Ich habe viel ausprobiert und hatte eine Menge Spaß.“

Von 1999 bis 2013 ist er im Berufsschulzentrum in Stendal als Lehrer tätig. In Tangerhütte hat er seine eigene Galerie. Nach dieser Zeit wollte er der Kunst den Rücken kehren. „Ich hatte keine Lust mehr. Um Haaresbreite hätte ich auch alle meine Künstlersachen verschenkt“, sagt Dietmar Werner. Doch dann lernt er eine neue Frau kennen. „Mit ihr kam dann die Inspiration zum Malen wieder.“ Zum Glück für die Musik- und Kunstschule, an der er seit 20 Jahren immer montags unterrichtet.
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Die Ausstellung wird am 22. März im zweiten Obergeschoss der Musik- und Kunstschule von 18 bis 20 Uhr eröffnet. In den Fluren und im Treppenhaus werden rund 20 Bilder von Dietmar Werner und seiner Schülerin Melanie Rant zu sehen sein. Dazu gibt es Live-Musik. Die Werke sind bis zum 25. April im Haus zu sehen.
Schulleiter Benjamin Ulrich freut sich auf die kommenden Ausstellungen. „Wir wollen damit auf das zurückblicken, was in den vergangenen 30 Jahren von unseren Lehrern geschaffen wurde, die das Haus geprägt haben. Gleichzeitig ist es ein Update für den Kunstbereich. Wir hoffen, dass wir die Leute so für die Kunst wieder etwas mehr begeistern können.“