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Projekt Ein Klimamanager als Vermittler

Der Landkreis Stendal bekommt jetzt ein Klimaschutzkonzept.

Von Donald Lyko 05.02.2019, 00:01

Stendal l Dafür, die seinerzeit für die gesamte Altmark entwickelte Klimastrategie speziell auf den Landkreis Stendal zuzuschneiden und zu aktualisieren, gab es einen konkreten Anlass: die Möglichkeit, für den Landkreis Stendal einen Klimamanager einzustellen. Denn für die Schaffung einer solchen Stelle bietet der Bund Fördergeld über die Nationale Klimaschutzinitiative an. Und dieses Angebot möchte der Landkreis nutzen, „um unsere geplanten Projekte umzusetzen“, sagte Sebastian Stoll (CDU), 2. Beigeordneter des Landrates, während der Sitzung des Ausschusses für Wirtschaftsförderung, Landwirtschaft und Tourismus.
„Der Bund würde die Stelle fördern, wenn sich der Kreistag mit einem entsprechenden Papier positioniert“, begründete Stoll, warum sich die Kreistagsgremien gerade jetzt mit dem Konzept beschäftigen. Dem Kreistag liegt das Klimaschutzkonzept im Landkreis Stendal für die Sitzung am 21.?März zur Beschlussfassung vor. Wenn der Kreistag zustimmt, soll das Fördergeld beantragt werden. Wenn dann der Bescheid dafür vorliege, werde die Stelle ausgeschrieben, erläuterte der 2. Beigeordnete den Fahrplan. Findet die Verwaltung einen Bewerber, „der schnell verfügbar ist, wäre der Herbst wünschenswert. Realistisch ist aber, dass die Stelle ab dem 1. Januar 2020 arbeitsfähig ist“, sagte Stoll zum Einstellungszeitpunkt. Als jährliche Personalkosten hat der Landkreis in seiner Planung zirka 50.000 Euro angesetzt. Davon würden 65 Prozent als Fördergeld kommen, zirka 17.500 Euro müsste der Kreis als Eigenanteil aufbringen. Die Förderung ist für drei Jahre möglich. Angesiedelt werden soll der Klimamanager oder die Klimamanagerin beim Amt für Wirtschaftsförderung. Derzeit werden die Themen Energie und Klimaschutz vom BIC Altmark bearbeitet, das seit 2013 die Aufgabe der Energieagentur im Landkreis wahrnimmt. Eine konkrete Stelle gibt es dafür bisher aber nicht.
Es gehe nicht darum, dass der Manager alle Arbeiten und Projekte, die mit Klimaschutz zu tun haben, selbst umsetzt. „Der Klimamanager soll vieles anschieben und in Zusammenarbeit mit den Ämtern und Fachleuten agieren“, sagte Anja Krüger, Leiterin des Kreis-Hochbauamtes und Gebäudemanagements. Dem Klimamanager komme eine Vermittlerfunktion zu. Er soll Fördergeld für Vorhaben und Projekte akquirieren, soll bei der Umsetzung von Maßnahmen aktiv werden, aber auch Informations- und Öffentlichkeitsarbeit betreiben – für die Kreisverwaltung, für Unternehmen, aber auch für Privatpersonen. Er oder sie soll die Klimaschutzaktivitäten im Landkreis steuern, soll Veranstaltungen der Arbeitsgruppe Klimaschutz organisieren und moderieren sowie ein Netzwerk von Klimaschutz-Akteuren und eine ämterübergreifende Zusammenarbeit aufbauen.
Mit dem jetzt vorgelegten Klimaschutzkonzept für den Landkreis Stendal sind auch die Projekte angepasst worden. Hatte es im Papier von vor zwei Jahren rund 50 Projekte für die gesamte Altmark gegeben, sind es nun etwa 30 Projekte für den Landkreis Stendal.