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Rallye Mit Luther gegen die Uhr

Die Reformationsrallye durch Stendal gewann am Freitag die Mannschaft des Hildebrand-Gymnasiums.

Von Thomas Pusch 29.10.2017, 02:00

Stendal l „Wie setzt man eigentlich das Büßen in eine Theaterszene um?“ Vor Fragen wie dieser standen gestern Vormittag knapp 200 Sechstklässler aus sechs Schulen. Unter der Schirmherrschaft von Propst Christoph Hackbeil und Oberbürgermeister Klaus Schmotz ging es auf Punktejagd bei der Reformationsrallye.

Insgesamt sieben Stationen mussten nach dem Start auf dem Marktplatz absolviert werden. Und dabei hatten die Schüler nicht viel Zeit, 20 Minuten standen pro Aufgabe zur Verfügung, inklusive dem Weg. „Wer vom Theater zur Jakobikirche muss, braucht schon einmal zehn Minuten, das ist die größte Entfernung“, nannte Domkantor Johannes Schymalla, der die Organisation in der Hand hatte, ein Beispiel.

Gleich im Rathaus galt es, eine Hansekogge aus 25 Teilen zusammenzupuzzeln. In der Marienkirche wurde Luther im übertragenen Sinne aufgegriffen. „Er hat die Thesen an das Kirchenportal angeschlagen, hier müssen Nägel eingeschlagen werden“, sagte Stationshelfer Manfred Paskamp. „Wichtig ist es, den richtigen Winkel zu treffen, direkt von oben auf den Nagel“, gab Zimmermeister Stefan Schulze einen wichtigen Tipp.

Weniger auf handwerkliches Geschick denn auf Kreativität kam es im Theater an. Dort sollten Thesen Martin Luthers szenisch umgesetzt werden. Viel Beifall gab es bei der abschließenden Präsentation für die Ideen der Schüler. „Das ganze Leben der Gläubigen soll Buße sein“ oder „Kein Mensch kann sich von seiner Sünde freikaufen“ sind nicht gerade leichter Stoff.

Johannes Schymalla zeigte sich bei der Siegerehrung verblüfft darüber, dass die einzelnen Gruppen gar nicht so weit auseinanderlagen. Großen Jubel gab es, als er verkündete, dass die Klasse 6a der Komarow-Sekundarschule den dritten Platz erreicht hatte. Die wurde allerdings von ihren Schulkameraden aus der 6b übertönt, die sich den zweiten Platz erkämpft hatten. „Eine 6c haben wir nicht, also wird wohl eine andere Schule gewonnen haben“, meinte Schymalla schmunzelnd. Und den lautesten Jubel des Tages gab es schließlich vom Team des Hildebrand-Gymnasiums.