1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Stendal
  6. >
  7. Krimipremiere für Kommissar Hartig

Regionalkrimi Krimipremiere für Kommissar Hartig

Mit seinem neuen Krimi "Rot war ihre Lieblingsfarbe" geht der Autor Holger Rudolph erstmals in der Altmark auf Verbrecherjagd.

Von Donald Lyko 23.02.2017, 00:01

Stendal l Als Kind fuhr Holger Rudolph mit seinen Eltern und seiner Schwester aus dem Brandenburgischen gelegentlich nach Havelberg. Der Dom stand auf dem Programm, die Altstadt, die Havel. „In den vergangenen Jahren war ich auch öfter mal da, die Stadt und die Landschaft sind einfach schön“, sagt der 53-Jährige. Und so kam der Neuruppiner recht schnell auf diese geschichtsträchtige Stadt im heutigen Landkreis Stendal, als er nach einem Tatort für seinen neuesten Krimi suchte.

In den drei vergangenen Jahren hatte Holger Rudolph, der von 1991 bis 2013 als Redakteur beim Ruppiner Anzeiger gearbeitet hat und jetzt als freier Journalist tätig ist, sechs Krimis veröffentlicht, die in Rheinsberg spielen. Genug, fand er, auch über die Ermittler sei schon viel erzählt worden. Spaßig-salopp bringt er es so auf den Punkt: „Ich hatte von den Figuren so langsam die Nase voll.“ Zeit also für ein neues literarisch-kriminelles Pflaster. Das fand er in Havelberg – obwohl er im Buch „Rot war ihre Lieblingsfarbe“ die Stadt, in der Kommissar Hartig auf Verbrecherjagd geht, an keiner Stelle konkret nennt.

Der Fall ereigne sich in einer „nicht näher benannten Altmark-Stadt, die Havelberg nicht ganz unähnlich ist“, sagt der Autor. Aber einige der Ortsangaben würden mit der Realität nicht übereinstimmen, seien Ausdruck künstlerischer Freiheit, wie die Angaben vom Domberg, auf dem in der Silvesternacht die Leiche einer jungen Frau gefunden wird. „Es ist also nicht wirklich Havelberg, aber vielleicht nenne ich die Stadt in einer Fortsetzung doch“, stellt Holger Rudolph in Aussicht. Andere Orte hingegen werden konkret benannt. Stendal zum Beispiel, wo die Eltern des Opfers wohnen und wohin die junge Frau zur Disko gefahren ist.

Zurück zur Silvesternacht: Auf dem Weg zur Party mit Kollegen stolpert Friedbert Hartig förmlich über die Leiche – und sein Team hat einen neuen Fall und schon nach wenigen Stunden eine Handvoll Verdächtiger. Hat der fast 50 Jahre ältere Freund der Toten mit dem Mord zu tun? Und wie sind die Freundinnen darin verstrickt? Oder hatte ihr Chef, ein Apotheker, seine Hände im Spiel? Fragen über Fragen, die der Kommissar, der mit einem ganz besonderen Tick recht sonderbar und oft geistesabwesend rüberkommt, gemeinsam mit seiner Truppe beantworten muss. Mehr sei an dieser Stelle nicht verraten. Nur so viel: Es gibt viele Wendungen und wirklich erst auf der vorletzten Seiten die Aufklärung.

Wie schon die Rheinsberg-Krimis wurde auch „Rot war ihre Lieblingsfarbe“ als E-Book veröffentlicht. Je nach Reader – mit entsprechendem Programm kann das Buch auch auf Computern gelesen werden – etwa 50 bis 60 Seiten. „Das ist meiner Ansicht nach die richtige Länge. Nach den ersten Krimis habe ich Hinweise bekommen, dass es zu viele Nebenstränge gab“, sagt der Autor. Auch wenn es die Krimis vorerst nur als E-Books gibt, „würde ich mich freuen, wenn mal ein Verlag anspringen würde“. Erzählt wird immer eine abgeschlossene Handlung, in Tradition der früheren „Blaulicht“-Reihe. Rudolph: „Als Kind und Jugendlicher habe ich die immer gern gelesen.“

Wenn sich der 53-Jährige ans Schreiben macht (übrigens schon als Schüler sehr gern), dann mit klarem Ziel: „Es soll den Lesern gefallen, ich möchte nur unterhalten.“ Und das möchte er auch mit einem zweiten Fall für Kommissar Hartig. Sollten sich von dessen Krimi-Premiere mehr als 100 E-Books verkaufen, „dann wird es sicher einen zweiten Fall geben“, kündigt er an.

Über den Distributor neobooks wird „Rot war ihre Lieblingsfarbe“ als E-Book zum Preis von 1,49 Euro vertrieben. Es ist für die verschiedenen E-Book-Systeme auf allen einschlägigen Portalen (Amazon, Thalia, Weltbild etc.) erhältlich.