Manöver Rettung aus der Luft

Die Bundeswehr hat auf dem Flugplatz Borstel bei Stendal eine Luftlandeübung abgehalten.

Von Thomas Pusch 11.09.2018, 01:01

Stendal l Die Alarmierung kam am Montag um 5 Uhr morgens. In Aquilanien droht ein politischer Umsturz, deutsche Staatsbürger müssen von der Bundeswehr ausgeflogen werden. Das war der Beginn der Divisionsübung „Schneller Adler“. Borstel liegt mitten im fiktiven Staat Aquilanien. Am Donnerstag wurde auf dem Flugplatz die schnelle Luftevakuierung geübt.

Das war gestern nicht mehr möglich. „Aufklärer haben festgestellt, dass leichte Feindkräfte den Flugplatz im Griff haben, deshalb können wir dort nicht landen“, erklärte Oberstleutnant André Forkert, Presseoffizier bei der Division Schnelle Kräfte (DSK). So wurde für den gestrigen Montag eine andere Strategie entwickelt. Geübt wurde eine Luftlandeoperation mit Fallschirmjägereinsatz.

Kurz vor 9 Uhr, der Himmel über dem Außengelände des Flugplatzes Borstel ist wolkenlos. Die sich nähernden Transall sind kaum zu hören, im nächsten Moment ist der Himmel schwarz von Fallschirmjägern. Insgesamt 120 Soldaten werden in drei Anflügen in der ersten Welle abgesetzt. Ihre Aufgabe: Den Flugplatz unter Kontrolle zu bringen, damit in einer zweiten Welle etwa eineinhalb Stunden später weitere Soldaten und Material sowie Fahrzeuge eingeflogen werden können. Nach vier weiteren Stunden sollten dann in einer dritten Welle Fahrzeuge wie der Wiesel, ein leichtes Kettenfahrzeug, und der Mungo, ein Mehrzweckfahrzeug auf Basis des Multicars abgesetzt werden. Auch gehörte die Einrichtung eines Rettungszentrums zur Übung. Dessen Qualitätsentwicklung wurde von Generalinspekteur Eberhard Zorn gelobt, der mit der DSK damals als Kommandeur vor einigen Jahren in Stendal war.

Der „Schnelle Adler“ wird am heutigen Dienstag mit einem simulierten Chemieunfall in Arneburg fortgesetzt. Auch das liegt in Aquilanien, 20 Mitarbeiter einer deutschen Firma sollen ausgeflogen werden. Die Übung findet noch bis zum kommenden Freitag statt. Übungsteile finden außer in der Altmark auch in Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg statt. 1500 Menschen und 350 Fahrzeuge sind dabei.