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Schüler Weniger Ferienjobs wegen Corona

Viele Unternehmen und die Stadt Stendal selbst setzen in diesem Jahr ihre Jobangebote für Schüler aus.

Von Donald Lyko 16.07.2020, 21:00

Stendal l In der Stendaler Landbäckerei waren in den vergangenen Jahren während der Sommerferien immer Schüler anzutreffen – in diesem Jahr nicht. „Wegen der Corona-Pandemie haben wir davon Abstand genommen“, sagte Doreen Koch, Mitarbeiterin in der Personalabteilung, auf Nachfrage. In diesem Jahr sei es schon nicht möglich gewesen, die künftigen Auszubildenden, die am 1. August starten, zu den sonst üblichen Probetagen ins Unternehmen „Ihr Landbäcker“ zu holen. Generell sollen Schülerferienjobs aber künftig wieder möglich sein.

Die Corona-Hygieneauflagen müssten auch bei der Altmärker Fleisch- und Wurstwaren GmbH bei Ferienjobs berücksichtigt werden, dort stellt sich die Frage aber nicht. „Wir haben kaum Anfragen“, sagte Michaela Sytwala aus der Personalabteilung. Praktikanten hingegen seien regelmäßig im Einsatz. Grundsätzlich seien Ferienjob im Unternehmen möglich. Bewerben kann sich jeder. Auch kurzfristig für diese Sommerferien ist das noch möglich, so Michaela Sytwala.

Insgesamt sechs Schüler haben einen Ferienjob im Einkaufsmarkt Edeka Apel am Stendaler Nordwall gefunden. „Damit sind wir voll“, sagte Inhaberin Manuela Apel, die seit Jahren in den Ferien Schüler beschäftigt. Zu deren Arbeiten gehören unter anderem das Auspacken der Waren und Auffüllen der Regale.

Die Hansestadt Stendal hat in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie keine Ferienjobs vergeben. In den Jahren zuvor waren Schüler in den Ferien im Stendaler Tiergarten und bei der Feuerwehr eingesetzt. „Nächstes Jahr sollte dies aber wieder möglich sein“, zeigte sich Stadtsprecher Philipp Krüger optimistisch. Im Stellenportal auf der Stadt-Internetseite gibt es für Interessierte Hinweise zu den Voraussetzungen, die für einen Ferienjob erfüllt sein müssen. Bewerbungen sind nur online möglich, Ferienjobs gibt es nur für die Sommerferien.

Auch das Stendaler Unternehmen JS Lasertechnik verzichtet im Corona-Jahr darauf, Schülern einen Ferienjob zu geben. In den vergangenen Jahren hatte es dort immer die Möglichkeit für Schüler gegeben, Geld zu verdienen.

Dass es bei der Stallbaum GbR keine Ferienjobs gibt, hat mit Corona nichts zu tun. Als das Familienunternehmen, das den Scheunenladen an der Osterburger Straße betreibt und die Produkte dafür selbst anbaut, noch deutlich größere Flächen bewirtschaftet hat, waren gerade in der Erntezeit viele helfende Hände willkommen. „Wir haben die Fläche aber drastisch reduziert, da ist die Arbeit mit dem Team zu schaffen“, erklärte Carola Stallbaum. Darum biete die GbR jetzt generell keine Ferienarbeit mehr an. Da aber immer mal wieder für ein oder mehrere Tage Hilfe benötigt wird, zum Beispiel bei der Kirschernte, können Interessenten ihre Kontaktdaten hinterlassen.

In der Uelzena-Käserei in Bismark haben Schüler in diesem Jahr ebenfalls kein Glück. „Wir werden aufgrund der aktuellen vorbeugenden Schutzmaßnahmen für unsere Werke keine Ferienjobs anbieten“, sagte Unternehmenssprecherin Karina Bode-Koch.

Besser sieht es in der Baubranche aus. So hat das Bauunternehmen Marco Friedrich GmbH mit Sitz in Döbbelin zum Beispiel zwei Schülern einen Ferienjob gegeben. Sie arbeiten bei den Maurern mit, hieß es dort auf Nachfrage.

Etwa fünf bis sechs Schüler sind im Toom-Baumarkt an der Industriestraße beschäftigt. „Sie sollen ja in den Beruf reinschnuppern“, sagte Ausbilder Andreas Remke. Gerade jetzt in der Saison seien Schüler als Geringbeschäftigte sehr willkommen, „denn es wird jede helfende Hand gebraucht“. Vor allem im Gartenbereich muss viel gegossen werden, auch in der Holzabteilung herrsche derzeit reger Betrieb.