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Städtebauförderung Drei Millionen Euro für Stendal

Seit 1991 erhält Stendal Fördergeld für die Entwicklung des Stadtkerns und der Lebensqualität. Die Altstadtsanierung geht weiter.

Von Bernd-Volker Brahms 29.11.2017, 00:01

Stendal l Die Stadt Stendal bekommt demnächst Post vom Landesverwaltungsamt in Halle. Enthalten sind Fördermittelbescheide 3,03 Millionen Euro. Die Briefe sind am Montag auf die Reise gegangen, wie die Behörde mitteilte. Mit dem Geld soll vor allem die Sanierung des Stendaler Altstadtkerns weiter vorangetrieben werden. Vor allem für Straßensanierungen ist das Geld vorgesehen, wie Bauamtsleiter Georg-Wilhelm Westrum sagt. Er freut sich, dass die beantragten Summen durchgegangenen sind, wenngleich, die Fördersummen lange nicht mehr an frühere Jahre heranreichen. Seit 1991 hat die Stadt rund 80 Millionen Euro aus vier Töpfen bekommen.

Allerdings wurden mit den Sanierungen rund um Rathaus und Marienkirche Anfang des Jahres die zentralen Projekte abgearbeitet. Gleichwohl gibt es noch einige Straßen, die zu erneuern sind. Und auch bei den Sanierungen von Häusern durch private Investoren habe sich in den vergangenen Jahren enorm viel getan, sagt Westrum.

Es wurden dabei neue Geschäftsflächen aber auch moderner Wohnraum geschaffen, wie beispielsweise bei der Alten Post in der Hallstraße. Weiteres Beispiel ist die Sanierung des Kornmarkt 1 („City Lounge“), wo an exponierter Stelle ein ehemaliger Schandfleck beseitigt wurde.

Während zur Wendezeit nur rund 3000 Menschen im heruntergekommenen Stadtkern lebten, sind dies heute mehr als 4000 – und das, obwohl die Einwohnerzahl der Stadt um rund 30 Prozent zurückgegangen ist. 1989 war der Höchststand mit 50.717 Einwohnern erreicht. Die Zahl liegt heute bei etwa bei 40.979, obwohl 16 Ortschaften dazu kamen.

Das Geld, dass der Stadt nun vom Land zugesagt wurde, verteilt sich auf vier Förderprogramme, mit denen unterschiedliche Ziele verfolgt werden. Da ist zunächst das Programm „Aktive Stadt und Ortsteilzentren“, aus dem Stendal 800.000 Euro erhält. Mit dem Geld soll ab 2019 die Straße Schadewachten saniert werden. 2018 ist zunächst die Rathenower Straße dran.

Dann ist da das Programm Stadtumbau Ost, aus dem die Stadt 730.000 Euro erhält. Dieses soll in der Bahnhofsvorstadt vor allem für sogenannte Sicherungsmaßnahmen an zu sanierenden Häusern bezahlt werden. In früheren Zeiten wurden aus „Stadtumbau Ost“ im Wesentlichen Abrissarbeiten von Plattenbauten finanziert. Rund 5000 Wohnungen wurden damit beseitigt.

Aus dem Programm „Soziale Stadt“ erhält Stendal 650.000 Euro. Hiervon sollen unter anderem die Außenanlagen der Kita „Johannitersternchen“ (Stadtseeallee) und der Kita „Märchenland“ (Juri-Gagarin-Straße) sowie die Sanierung der Sportanlage an der Stadtsee-Grundschule bezahlt werden. Aus dem Programm „Städtebaulicher Denkmalschutz“ bekommt Stendal 850. 000 Euro. Das Geld geht in Straßensanierungsmaßnahmen und kleinere private Baumaßnahmen, wie Bauamtsleiter Georg Wilhelm Westrum erläuteret.

„Vor 25 Jahren wurde die Städtebauförderung mit ihren verschiedenen Förderprogrammen auch in den neuen Bundesländern eingeführt und entwickelte sich hier zum wohl größten Förderprogramm in der Geschichte des Landes Sachsen-Anhalt“, sagt der Präsident des Landesverwaltungsamtes Thomas Pleye.

Zusammen mit Bund und EU seien seit 1991 für die Städtebauförderung rund 3,1 Milliarden Euro an Fördermitteln in die Kommunen geflossen. Rund eine weitere Milliarde Euro mussten die Kommunen an Eigenmitteln aufbringen.

Mit diesen Investitionen sei erklärbar, dass die Städte „ihr Gesicht“ zum Positiven entwickeln konnten, so Pleye.

2001 hat der Stendaler Stadtrat erstmals ein Stadtentwicklungskonzept beschlossen, welches 2014 fortgeschrieben wurde. Im Fokus steht die demografische Entwicklung. Entsprechend wurden Planungsziele formuliert. Eines davon ist „die Stärkung der Altstadt/Bahnhofsvorstadt als Aushängeschild der urbanen historischen Hansestadt.“ Derzeit wird an einem neuen Flächnutzungsplan gearbeitet.