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Sternfahrt Auch beim Radeln im Dienst

Zum Elbe-Radeltag startet eine Tour in Stendal. Simone Tandeck führt sie an und hat dabei auch Schwachstellen im Wegenetz im Blick.

Von Nora Knappe 05.05.2017, 01:01

Stendal l 15 Kilometer sind für Simone Tandeck eine eher leichte Tour, die Route über Wischer und das Ziel Arneburg beileibe keine Überraschungen für eine passionierte Radlerin wie sie. Und doch freut sich die Radverkehrsbeauftragte des Landkreises Stendal auf die Strecke und die Teilnehmer am Sonntag – dem 15. Elbe-Radeltag. „Für mich ist es immer wieder schön, den Menschen unserer Region zu zeigen, was sich so alles getan und verändert hat und was es hier für lohnende Ziele gibt.“

Zum 15. Mal also führt Simone Tandeck die Elbe-Radler von Stendal aus an – das lässt sie sich nicht nehmen, denn schließlich hat sie diese Aktion in die Ostaltmark geholt. In Sachsen war sie Ende der 90er Jahre auf den Elbe-Radeltag aufmerksam geworden, war begeistert und suchte hier touristische Partner. Und ohne die Kommunen, die den Elbe-Radeltag als Zielort jeweils ausrichten, ginge es auch nicht. „Da geht mein Lob an alle, es waren immer sehr schöne Veranstaltungen.“

Schlossen sich anfangs eine Handvoll Teilnehmer der Sternfahrt von Stendal aus an, waren es später auch schon mal an die 120. „Das ist abhängig vom Wetter, vom Zielort und von der Streckenlänge“, ist Tandecks Erfahrung, die für kommenden Sonntag noch um Sonnenschein oder zumindest Regenfreiheit bangt.

Wenn sie sich beim Elbe-Radeltag mit aufs Rad schwingt, ist das nicht nur zu ihrem eigenen Sport- und Naturvergnügen. Denn so ganz nebenbei erfährt sie von den Mitradlern, wo es nach deren Ansicht bei der Beschilderung hapert, wo eine Wegführung nicht eindeutig ist oder wo sie Verbesserungsvorschläge haben. Das Mitfahren hat für Tandeck also durchaus dienstlichen Charakter. „Vom Nur-am-Schreibtisch-Sitzen wird man ja irgendwann betriebsblind, ich finde es wichtig, mir die Dinge direkt anzuschauen.“

Gern in fertigem Zustand hätte sie sich bei diesem Radeltag den Abschnitt Billberge–Arneburg angeschaut. Doch die Erneuerung des Wegs dauert nun doch länger als geplant, spätestens Ende Juni soll er freigegeben werden.

Noch etwas weiter nach vorn schaut Simone Tandeck, was die Radweg-Beschilderung im Landkreis Stendal betrifft. „Da sind wir in die Jahre gekommen, gerade bei den regionalen Routen besteht Überarbeitungsbedarf.“ Und das heißt auch, dass es einheitlicher, übersichtlicher und präziser werden soll. Die sogenannte Knotenpunktwegweisung, oder im leichtgängigeren Tourismusjargon auch „Radeln nach Zahlen“ genannt, habe man dafür auserkoren. „Das hat sich in Brandenburg bewährt und wurde am Havel-Radweg schon zur Buga im vorigen Jahr umgesetzt.“

Den Landkreis Stendal soll dieses von Radtouristen gelobte Wegweiser-System in den Jahren 2018/19 erobern. „Die Kommunen haben sich zusammengefunden und die Umsetzung befürwortet“, sagt Tandeck, die es aus Berufs- und Privatradelgründen natürlich gern sähe, wenn sich dieses System auch in der West-Altmark durchsetzen würde.