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Freizeit Tangermünder Freibad lockte 2021 erstmals mit Kursangeboten

Die Freibadsaison 2021 begann analog zum Vorjahr Anfang Juni. Besucherzahlen, Einnahmen und ein erstes Fazit gab es jetzt im Rahmen der Betriebsausschusssitzung von Freibadleiter Heiko Bartels.

Von Anke Hoffmeister 25.09.2021, 13:00
Das Angebot im Tangermünder Freibad war in dieser Saison durch zwei Kurse erweitert worden. Zumba (Foto) und Aqua-Fitness wurden von externen Trainerinnen angeboten und sehr gut angenommen.
Das Angebot im Tangermünder Freibad war in dieser Saison durch zwei Kurse erweitert worden. Zumba (Foto) und Aqua-Fitness wurden von externen Trainerinnen angeboten und sehr gut angenommen. Archivfoto: Bösel

Tangermünde - „Mit der Eröffnung am 5. Juni kam das Sommerwetter.“ Daran erinnert sich Heiko Bartels, Leiter des Tangermünder Freibades in der Friedensstraße, noch genau. Denn das heiße Wetter sorgte für einen großen Zuspruch. Dieser jedoch durfte in den ersten Wochen nicht ausnahmslos erfüllt werden. Es galt eine Besucherzahl-Beschränkung.

240 Personen durften in den ersten Wochen zeitgleich auf dem Freibadgelände zu Besuch sein. „ Deshalb mussten wir an mehreren Tagen immer mal wieder das Tor verschließen“, berichtet Heiko Bartels.

Nicht alle hätten das kommentarlos, freundlich oder einsichtig aufgenommen.

Wegen Personenzahlbegrenzung temporäre Schließung

Als es später möglich war, 480 Besucher zeitgleich einzulassen, „mussten wir nur einmal für etwa eine halbe Stunde schließen“.

Auch berichtete Bartels von einem Zwischenfall, bei dem ein junger Migrant einen anderen Badegast k.o. geschlagen hatte, so dass dieser für einige Zeit nicht ansprechbar war. Notarzt und Polizei seien gerufen worden und hätten sich um alles gekümmert.

Für lange Zeit hatten die Stadtwerke als Betreiber des Freibades nach einer weiteren Arbeitskraft für den Kassenbereich gesucht. Kaum war jemand gefunden worden, so Bartels, sei die erste Kassiererin ausgefallen. Er selbst und die beiden Fachkräfte im Freibad hätten deshalb immer mal wieder einspringen und die Kasse übernehmen müssen.

Seit 5. September wieder zu

Um auch den Bäderangestellten Freizeit zu gewährleisten, wurden hin und wieder Rettungsschwimmer eingesetzt, um den Freibadbetrieb aufrechterhalten zu können.

Der letzte Freibadtag der Saison war der 5. September. „Leider wurde es in der Woche danach wieder warm“, sagt Heiko Bartels. Doch um noch einmal verlängern zu können, hätten das Gesundheitsamt des Landkreises Stendal für eine erneute Wasserprobe bestellt und die Chemieentsorgung abbestellt werden müssen.

„Sehr großen Anklang fanden die beiden Kursangebote, die wir in diesem Jahr im Programm hatten“, blickt Bartels zurück. Aqua-Zumba sei von 15 bis 40 Personen je Kurs genutzt worden. Und auch der Reha-Sport im Wasser habe Interessenten gefunden. „Für 2022 stehen beide Kurse bereits wieder im Plan“, schaut er voraus. Eine Idee trug der Freibad-Chef noch vor: „Vielleicht könnte mal über eine Photovoltaik-Anlage nachgedacht werden, mit der das Wasser erwärmt wird“, so sein Vorschlag.

Stadtwerkeleiter Kay Kentel ergänzte den Bericht mit einigen Zahlen. Kamen im Vorjahr 7731 Kinder ins Freibad, waren es 2021 6851. Erwachsene wurden im vergangenen Jahr 6770 registriert. In diesem Jahr waren es 6178. Die Einnahmen beliefen sich auf 31 942 Euro. Im Vorjahr waren es 36 171 Euro.

Kassenautomat oder Drehkreuz

Aufgrund der vorgetragenen Probleme, einen Mitarbeiter für die Kassierung zu finden, regte Thomas Staudt (CDU) an, „über einen Kassenautomaten nachzudenken“. Angesichts des Zuschusses von mehr als 250 000 Euro, den die Stadt Jahr für Jahr zur Verfügung stellt, um das Freibad am Leben zu erhalten, sprach Staudt von einer „starken Subvention“ und sagte: „Es ist traurig, dass so wenige Bürger dieses schöne Freibad nutzen.“

Heiko Bartels berichtete davon, „dass wir uns bereits über Kassenautomaten informiert haben“. Der Aufwand, einen solchen anzuschaffen, sei „riesig für die wenigen Einnahmen, die wir haben“, gab er zu verstehen. Und er verwies darauf, dass das Personal damit keine Zutrittskontrolle habe, somit auch Kinder ohne Eltern in das Freibad kommen könnten. Außerdem müsse ein Notausgang geschaffen werden, wenn ein Drehkreuz als Einlass dient.

Bürgermeister Jürgen Pyrdok (parteilos) sagte, es sollte Für und Wider für Drehkreuz und Kassenautomat zusammengetragen werden. Dem stimmte Christine Pfaff (SDP) zu. „Wir sollten diesen Weg über den Winter beschreiten. Es wird immer schwieriger, Personal zu finden.“

André Benthien (Ortschaftsräte) verwies darauf, dass die Erhöhung der Wassertemperatur „wesentlich die Attraktivität steigern würde“. Nicht im nächsten Jahr, aber in den nächsten Jahren sollte diese Idee deshalb umgesetzt werden.