1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Stendal
  6. >
  7. Das Quartett der Neuen

Theater der Altmark Das Quartett der Neuen

Vier Schauspieler wechseln zur Spielzeit 2018/19 ans Theater der Altmark nach Stendal.

Von Donald Lyko 04.07.2018, 01:01

Stendal l Neue Spielzeit, neue Leute – personelle Wechsel gehören an einem Theater zum Alltag. Und darum gibt es auch in diesem Sommer einige Veränderungen am Theater der Altmark. Eine sogar an der Spitze, denn Wolf E. Rahlfs wird neuer Intendant. Auf eigenen Wunsch verlässt Alexander Netschajew nach acht Jahren in Stendal das Theater der Altmark, er möchte sich in den kommenden Monaten mehr der Familie in Bayern widmen. Ein bisschen bleibt er aber noch in Stendal – mit seiner Arbeit. Denn für die neue Spielzeit, die den Titel „Sehnsucht“ trägt, inszeniert er Goethes „Faust. Der Tragödie erster Teil“. Premiere ist am 2. September im Kleinen Haus.

Mit diesem Stück stellt sich Andreas Schulz, Jahrgang 1986, als einer der neuen Schauspieler im Ensemble vor. Er hat von 2009 bis 2013 ein Schauspielstudium an der Hochschule für Musik und Theater in Rostock absolviert. Er stand im Volkstheater Rostock und im Theater Magdeburg auf der Bühne, in den vergangenen Jahren spielte er an der Badischen Landesbühne in Bruchsal – und dort in einigen Stücken, die der neue TdA-Intendant Wolf E. Rahlfs inszeniert hat. Im vergangenen Jahr wurde er mit dem Förderpreis des Freundeskreises Badische Landesbühne ausgezeichnet. Andreas Schulz spielte Nebenrollen in einigen Kinofilmen, hatte Episodenrollen in TV-Serien wie „Soko Wismar“ und „Soko Leipzig“.

Ebenfalls in einer Eröffnungspremiere stehen Alice Katharina Schmidt und Ole Xylander erstmals auf der TdA-Bühne. Sie sind in „Die Wiedervereinigung der beiden Koreas“ zu sehen, Premiere ist am 1. September im Großen Haus. Alice Katharina Schmidt, 1984 geboren, hat von 2006 bis 2009 die Schauspielschule Mainz besucht, während ihrer Ausbildung gastierte sie am Hessischen Staatstheater Wiesbaden und am Staatstheater Mainz. Nach mehreren Jahren an der Badischen Landesbühne – auch sie arbeitete dort schon mit Wolf E. Rahlfs zusammen – war sie ab der Spielzeit 2013/14 als festes Ensemblemitglied am Stadttheater Aalen zu sehen. Im Jahr 2016 bekam sie den Mülheimer KinderStückePreis für die Inszenierung „Himmel und Hände“, 2012 an der Badischen Landesbühne einen Förderpreis für herausragende künstlerische Leistungen als beste Nachwuchsschauspielerin.

Ole Xylander, Jahrgang 1984, aufgewachsen in Barcelona und Hamburg, hat 2011 sein Schauspiel-Diplom an der Hochschule für Musik und Theater Rostock abgelegt. Auch er stand einige Spielzeiten lang am Badischen Landestheater auf der Bühne, unter anderem im Kinder- und Jugendtheater. 2013 spielte er unter der Regie von Wolf E. Rahlfs den Amadeus im gleichnamigen Stück. In den vergangenen Jahren war Ole Xylander vor allem auf Berliner Bühnen zu erleben, unter anderem im Monbijou-Theater und in der „Märchenhütte“. Seit 2015 gehört er zu den Improvisionären, einem Improvisationstheater in Berlin. Das altmärkische Publikum konnte und kann ihn schon jetzt erleben, denn im Kloster Arendsee steht er als Shakespeare im Sommerstück „Es war die Lerche“ auf der Bühne.

Vierter im Quartett der Neuen ist Matthias Hinz, 1976 in Berlin geboren. Er hat von 2005 bis 2009 an der Berliner Schule für Schauspiel studiert. Seit 2015 ist er am Schauspielhaus Salzburg engagiert, zuvor gehörte auch er für einige Jahre zum Ensemble der Badischen Landesbühne – und auch er kennt den neuen TdA-Intendanten aus gemeinsamer Arbeit. Das Theater 89 und die Theaterkapelle in Berlin und das Monsun Theater in Hamburg waren einige weitere Stationen.

Wenn neue Schauspieler ans TdA kommen, heißt das auch immer, dass einige das Haus verlassen. Es sind Thomas Weber, Simone Fulir und Carsten Faseler. Andere, zum Beispiel Jochen Gehle, werden als Gastschauspieler weiter zu sehen sein, Gehle gleich im September in „Die Wiedervereinigung der beiden Koreas“.

Personelle Veränderungen gibt es auch in anderen Bereiches des Theaters der Altmark. Hartmut Gläsmann übernimmt als Verwaltungsleiter die Stelle von Florian Stiehler, der neuer Geschäftsführender Direktor des Theaters an der Parkaue, Landesbühne für Kinder- und Jugendtheater Berlin, wird.

In der Theaterpädagogik übernimmt Sebastian Clar die Aufgaben von Dina Wälter, Cornelius Danneberg ist neuer Leiter des Clubs der Experten und zudem verantwortlich für Formate der Bürgerbühne, darunter „Wunder.Bar“ und das neue Vorhaben „Zeit.Zeugen“.