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Vier junge Leute unterstützen das TdA ein Jahr lang als Freiwillige Theater wird zum Wegweiser fürs Leben

Von Nora Knappe 18.04.2012, 05:25

Kaffee kochen, kopieren, zugucken? Sicher auch das - aber die FSJler im Theater der Altmark machen noch mehr, tragen Verantwortung und sind wichtige Unterstützung in verschiedenen Arbeitsbereichen.

Stendal l Sie assistieren den Regisseuren, stehen den Dramaturgen zur Seite, betreuen Projekte der Theaterpädagogik und unterstützen die Presseabteilung - so vielfältig sind die Einsatzbereiche der derzeit am Theater tätigen FSJler - FSJ steht für Freiwilliges Soziales Jahr und ist eine Möglichkeit für junge Leute ab 16, nach der Schule Berufe und das echte Arbeitsleben kennenzulernen. Die FSJler arbeiten vorwiegend in gemeinwohlorientierten, sozialen oder kulturellen Einrichtungen, bekommen Taschengeld, Unterkunft und Verpflegung und werden pädagogisch begleitet.

Das Theater der Altmark nimmt seit 2003 jeweils drei junge Freiwillige an, seit dieser Spielzeit sogar vier. Für dieses "herausragende Engagement in der Kultur" wurde das TdA im vorigen Jahr von der Landesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung Sachsen-Anhalt ausgezeichnet. Chefdramaturg und FSJ-Beauftragter Sascha Löschner sagt, dass ihm die Betreuung der jungen Leute Spaß macht. "Das Theater profitiert von ihrem unverbrauchten Blick."

Aber nun lassen wir die vier jungen Leute zu Wort kommen, die momentan ihr FSJ am Theater absolvieren.

Diese fünf Satzanfänge haben wir Christina Wessendorf, Paulina Pochte, Felix Posner und Pia Janzen vervollständigen lassen:

1. Ich bin FSJler, weil...

2. Am meisten interessiert mich am Theater...

3. In meinem Aufgabenbereich interessiert mich am meisten...

4. Mein größter Wunsch für das Jahr ist...

5. Einen Schauspieler oder eine Schauspielerin, die ich gern mal treffen würde, ist...

Christina Wessendorf (19), Dramaturgie; berufliche Richtung: Event- oder Designmanagement

1. ...ich mir in Sachen Eventmanagement noch nicht ganz sicher bin und ein Orientierungsjahr in der Kultur machen wollte. Stendal war Zufall, aber beim Bewerbungsgespräch hat alles gestimmt, ich hab mich wohlgefühlt.

2. ...wie ein Stück entsteht, wie die einzelnen Abteilungen zusammenwirken.

3. ...dass ich Texte aussuche für die Murkelgeschichten und die "Soljanka" und da auch kleine Rollen spiele. Außerdem dass ich Stücke teils szenisch mit umsetzen kann.

4. ...dass ich eigenverantwortlich Projekte gut organisiert bekomme. Ich bin auch gerade mitten dabei: für den Tag der offenen Tür am 28. April bereite ich eine Modenschau mit vor.

5. ...Johnny Depp auf jeden Fall. Oder auch den Musicaldarsteller Uwe Kröger, der hat viele tolle Rollen gehabt, hat eine super Stimme und Ausstrahlung.

Pauline Pochte (18), Theaterpädagogik; berufliche Richtung: Mathe-Informatik-Studium

1. ...ich lange nicht sicher war, ob ich Schauspiel und Musik studieren sollte und außerdem nicht direkt von der Schule ins Studium wollte.

2. ... den Theaterbetrieb kennenzulernen, diese ganz eigene Welt, den tollen Zusammenhalt.

3. .... speziell die Klassenzimmerstücke, aber generell die Zusammenarbeit mit den Schauspielern und die Arbeit mit den Kindern, zum Beispiel beim Kunstkoffer.

4. ... Schauspieler zu treffen, in die Produktionen involviert zu sein, in einer WG zu wohnen und selbständiger zu werden.

5. .... Jürgen Vogel. Den find ich ganz cool und interessant.

Felix Posner (19), Presse- und Öffentlichkeitsarbeit; berufliche Richtung: Lehramt Geschichte, Philosophie oder Chemie oder Tontechniker

1. ...ich dieses Jahr gern zur Reflexion nutzen möchte. Ich hatte auch überlegt, ein Soziales Jahr im Krankenhaus zu machen, aber dann kam das Angebot vom Theater.

2. ...der kreative Schaffensprozess, zu sehen, wie etwas entsteht.

3. ...die Flexibilität und Vielfältigkeit vom Internetauftritt bis zur Pressemappe und dass man nicht nur auf eine Sache beschränkt ist. Außerdem bekommt man viel von den anderen Arbeitsbereichen mit.

4. ...den richtigen Weg für mich zu finden und einen Einblick ins Theaterleben und die Entstehungsprozesse zu bekommen.

5. ...August Diehl und Christian Ulmen. Bei Ulmen interessieren mich vor allem die älteren Sachen in seiner Filmographie.

Pia Janzen (19), Produktionsassistenz; berufliche Richtung: Theaterregie

1. ...ich bis dahin wenig Ahnung hatte, was ich studieren wollte. Und da dem Theater schon lange mein Interesse gilt, war das die beste Möglichkeit, ein Findungsjahr sinnvoll zu verbringen.

2. ...einfach der Bereich, in dem ich bin. Wie verschieden ein Stück werden kann, je nachdem wer daran arbeitet.

3. ...wie man auch eigene Ideen einbringen kann. Es ist toll, zu sehen, wenn von den eigenen Vorschlägen auch nur ein Fitzelchen nachher im Stück auftaucht. Am meisten Spaß hat mir die Mitarbeit beim Musical "Fantasticks" gemacht, weil ich die Assistenz allein gemacht habe.

4. ...dass ich Verantwortung kriege und einen Teil zu den Stücken beitragen kann. Und dass ich weiß, wie ich meinen Wunsch, ans Theater zu kommen, erfüllen kann.

5. ...Audrey Tautou, die ich unheimlich sympathisch finde. Ich glaube, man könnte sich gut mit ihr unterhalten, ohne dass sie Starallüren nach außen kehren würde.