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Tourismus Altmarkblogger auf historischer Reise

Janett Schindler und Inka Chall erkunden als Altmarkbloggerinnen die Historie rund um Stendal und Tangermünde.

Von Sarah Klas 15.09.2020, 23:01

Altmark l Inka Chall erreicht als Erste mit ihrem Rad die Roland-Statue in Buch, wenig später stößt auch Janett Schindler dazu. „Der Fahrtwind tat gut bei der Hitze“, resümiert Chall die Tour entlang des Elberadwegs. Ortsbürgermeister Günter Rettig erwartet die beiden Altmarkbloggerinnen bereits. Der Roland in Buch nach ausgiebiger Elbe-Radtour ist nur eine von vielen Stationen in der Altmark, die das Blogger-Team von Sonntag bis Dienstag besichtigen durfte.

Zum vierten Mal sind die Altmarkblogger durch Dörfer und Städte getourt, dieses Jahr erstmalig als Zweierteam und unter dem Motto „Hanse, Kaiser und Backsteingotik“. „Inka hatte die Idee, dass wir uns als Team bewerben. Wir passen gut zusammen, kennen uns über unsere Blogger-Leidenschaft. Wir waren schon zusammen in Island und im Spreewald. Jetzt sollte es also in die Altmark gehen“, begründet Janett Schindler die Bewerbung. Als Team setzten sie sich gegen vier andere Bewerber durch. Björn Gäde von Landleute empfand die beiden Teilzeit-Bloggerinnen als die Richtigen: „Sie passen zu unserem Thema und haben qualitativ ansprechende Blogs. Außerdem erhalten wir so die Meinung von einer Berlinerin und einer Kölnerin gleichzeitig.“

Auch wenn die 40-Jährige Schindler inzwischen in Köln lebt, ist ihr Sachsen-Anhalt doch nicht fremd. Schindler ist in Sangerhausen geboren, als Altmarkbloggerin wollte sie in vergangene Zeiten ihrer Heimat reisen.

Für die gebürtige Wolfsburgerin Inka Chall stellt die Reise ein großes Puzzleteil im Themenbereich ihres Blogs rund um Brandeburg dar. „Ich lebe in Brandenburg und habe das Gebiet nach acht Jahren Bloggen langsam abgegrast. Jetzt wird es Zeit für die Randgebiete. Außerdem bin ich durch meine Entdeckungen in Brandenbrug immer weiter in der Geschichte zurückgegangen und begreife die Zusammenhänge mit der Historie der Altmark“, sagt die 46-Jährige.

An den drei Tagen, welche auch den Tag des Denkmals miteingeschlossen haben, sollten die beiden Bloggerinnen ins Mittelalter rund um Stendal und Tangermünde eintauchen. So war der Plan der Organisatoren Björn Gäde und Sibylle Paetow der Aktionsgruppe „Uchte-Tanger-Elbe“. Nachdem in den vergangenen Jahren bereits über die Schlösser und Parks, den „ländlichen Lifestyle“ sowie die regionale Landwirtschaft hier in der Altmark gebloggt wurde, sollte das Thema dieses Jahr – coronabedingt – etwas weniger mit Menschen zutun haben.

Auch wenn die Besichtigungsstätten mehr von Historie als von Menschengetümmel zeugten, so waren die Bloggerinnen doch hellauf begeistert, an all ihren Stationen auf gastfreundliche Altmärker zu treffen. „Die Leute hier nehmen sich so viel Zeit für uns. Besonders gefällt mir, dass sich alle dafür einsetzen, ihre Geschichte für die Nachwelt zu erhalten“, betont Chall. Dazu zählt sie auch das Gutshaus in Welle, in dem die beiden an ihrem ersten Abend untergekommen sind.

Handy und Kamera stets bereit, hören Inka Chall und Janett Schindler auch Ortsbürgermeister Rettig in Buch interessiert zu, als er von der um 1580 erschaffenen Roland-Statue erzählt. Zum Ende des kurzen Ausflugs nach Buch pflücken sich beide eine Birne vom nebenstehenden Baum und stärken sich für die Rückfahrt nach Tangermünde. Ihre zweite Nacht in der Altmark verbringen die beiden in der Alten Brauerei.

Weitere Stationen waren unter anderem der Klostergarten in Stendal, der Wehrturm in Tornau und alles historisch-sehenswerte in Tangermünde.

Die Erwartungen besonders an Tangermünde waren groß. Dort besuchten die Altmarkbloggerinnen nach der Stadtführung die Alte Brauerei und den Kapitelturm. „Die Stadt steht schon seit vier Jahren auf meiner Bucket-Liste. Tangermünde war genauso bezaubernd, wie ich es erwartet hatte“, sagt Chall und fügt hinzu: „Überrascht war ich aber von Stendal! Das war viel hübscher als erwartet. Dort sind noch so viele alte Häuser erhalten.“ Schindler, die auf ihrem Blog Themenschwerpunkte zusammenfasst, war von den umgewidmeten Kirchen der Altmark angetan: „Die Konferenzkirche in Stendal war wirklich toll und auch die Zecherei in Tangermünde, in der wir abends eingekehrt sind.“

Einen einzigen Höhepunkt haben beide Bloggerinnen nicht. „Die ganze Reise war ein Higlight. Wir haben umfassende Einblicke in das historische Thema erhalten“, stimmen sich beide zu.

Und woran kann die Altmark noch arbeiten? Nach kurzer Überlegung schießt es aus der 46-jährigen Chall: „Das Internet fehlt!“ Trotz digitaler Einbußen können beide Bloggerinnen, die Reise in den sozialen Netzwerken dokumentieren. Ausführliche Artikel auf den beiden Blogs blickgewinkelt.de und teilzeitreisender.de werden folgen.

Reichen die positiven Eindrücke denn für ein Wiedersehen mit der Altmark? Beide sind sich einig: „Na klar!“ Schindler plant schon langfristig: „Als ich den Sternenhimmel hier gesehen habe, musste ich meinem Freund direkt schreiben, dass unser Urlaub nächstes Jahr in die Altmark geht.“ Für Chall wird es ein früheres Wiedersehen: „Wahrscheinlich werde ich schon im Oktober wiederkommen. Jetzt, wo ich das Kloster Jericho von Weitem gesehen habe, muss ich dort nochmal hin. Das werde ich dann auch mit in meinen Artikel nehmen.“