Heimatfest Umzug, Party, Staffelspaß: Die Altmark feiert sich in Bismark
Unter dem Motto „Zwischen Tradition und Wandel“ wurde in Bismark das 20. Altmärkische Heimatfest gefeiert. In Jahr 2025 ist die Westaltmark Gastgeber.

Bismark - „Die Ursprünge des Altmärkischen Heimatfestes liegen in Stendal“, erklärte Norbert Lazay, der Vorsitzende des Altmärkischen Heimatbundes. Der einstige Oberbürgermeister Karl Wernecke veranstaltete 1925 das erste Heimatfest in der Hansestadt. Nach der friedlichen Revolution wurde 1991 in Kunrau bei Klötze und 1992 in Arneburg zunächst ein „Tag der Altmärker“ gefeiert, ehe dann 1993 das erste Altmärkische Heimatfest in Arendsee stattfand. „In der DDR gab es ja die Arbeiterfestspiele“, erinnerte Lazay. „Die hatten natürlich einen speziellen Charme.“

„Die Party kann steigen“, so eröffnete Bürgermeisterin Annegret Schwarz (CDU) in Bismark das 20. Altmärkische Heimatfest, das unter dem Motto „Zwischen Tradition und Wandel“ stand. „Bismark hat die Türen aufgemacht“, lobte Stendals Landrat Patrick Puhlmann (SPD) das Engagement der Einheitsgemeinde Bismark. „Mehr Altmark im Herzen der Altmark geht nicht“.

Neben Markttreiben, regionalem Bühnenprogramm und Mitmach-Aktionen hatte das Organisationsteam auch einige famose Ideen umgesetzt. Sorgte die „Altmärkische Heimatstaffel“ im Vorfeld für Augenrollen, so erwies sich der Wettbewerb im Waldstadion als ausgesprochen unterhaltsam. 13 Staffeln absolvierten zehn Stationen. Bei den Ortschaften siegte Dobberkau vor Garlipp und Bismark, bei den Kommunen Stendal vor Bismark und Gardelegen. „Bei uns stehen die Kommunen im Vordergrund“, erklärte Landrat Puhlmann, der mit seinem Landkreis-Team allen anderen den Vortritt ließ.

Das Eröffnungsprogramm wurde vom Schinner Männerchor, der mit gesungenen Liebeserklärungen an die Altmark überzeugte, und von den Tanzkindern des Bismarker Goldene-Laus-Vereins in schmucken Kostümen gestaltet. Zudem präsentierten sich die „Altmärkischen Schornsteinfegermeister“, die für ihren Mutzenbraten warben. Siegfried Pianka, einstiger Tangerhütter Bezirksschornsteinfeger und Hobby-Koch, verkündete, dass der Erlös aus dem Braten-Verkauf an die Kindereinrichtungen der Einheitsgemeinde Bismark geht. Prompt wurden zum Festumzug 800 Euro überreicht.

Am Sonnabend stand die Band „Tick2Loud“ auf dem prall gefüllten Marktplatz im Mittelpunkt. Die Bismarker und ihre Gäste ließen sich auch nicht durch das Wetter vom Feiern abhalten. „Man kann auch im Regen tanzen“, stellte Annegret Schwarz fest. Augenzeugenberichten zufolge soll der DJ im Anschluss das Partyvolk bis 3 Uhr unterhalten haben.

Zu den Höhepunkten gehörte zweifelsfrei der große Festumzug mit 26 Schaubildern. Vor allem die Ortschaften und Vereine der Einheitsgemeinde nutzten die Möglichkeit, sich fantasievoll und gemäß dem Motto „Zwischen Tradition und Wandel“ zu präsentieren. Historische Kostüme und Ausstattungen wechselten mit moderner Landwirtschafts- und Feuerwehrtechnik. Die Altmark zeigte sich bunt und vielfältig.

Am Abschlusstag erfolgte auf der Bühne des Bismarker Marktplatzes die Preisverleihung der Milkowski-Stiftung für die beste Ortschronik des Landkreises Stendal. Der Beirat entschied sich für Lothar Täuscher aus Kamern. Sein Beitrag „700 Jahre Kamern im Jahr 2022 – Landschaften und Naturausstattung von Kamern und Umgebung“ wurde als hochqualitative, wissenschaftliche Publikation eingeschätzt. Die Auszeichnung, die von der Kreismusikschule begleitet wurde, nahm Beiratsvorsitzender Eike Trumpf vor.

Im Anschluss kam es zur Übergabe des Staffelstabes an den Ausrichter des 21. Altmärkischen Heimatfestes. Da es für 2025 noch keinen Ausrichterort im Altmarkkreis Salzwedel gibt, überreichte Annegret Schwarz den Staffelstab an Landrat Steve Kanitz (SPD).

„Das sind ganz große Fußstapfen, in die Salzwedel tritt“, erklärte Wirtschaftsminister Sven Schulze (CDU) auf dem Bismarker Marktplatz, nachdem er in etlichen Gesprächen nur Gutes über das 20. Altmärkische Heimatfestes gehört hatte.