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Umzug Theater im Kino und im Lok-Vereinsheim

Das Theater der Altmark in Stendal muss im Jahr 2020 umziehen. Wegen Sanierung. Dann braucht es Ausweichspielstätten.

Von Volker Langner 18.01.2019, 00:01

Stendal l Die geplanten Sanierungsarbeiten im Theater der Altmark, die für das kommende Jahr vorgesehen sind, werden sich über einen längeren Zeitraum erstrecken, als es erste Planungen vorsahen. Das deutete Intendant Wolf E. Rahlfs während der Sitzung des Stendaler Kultur-, Schul- und Sportausschusses in dieser Woche an.

Die umfangreichen Arbeiten sollten im Januar 2020 beginnen und bis zum Sommer andauern. Für die Sanierungszeit muss das Theater geschlossen bleiben und das Ensemble seine Kunst in Ausweichspielstätten darbieten. Die Sanierung in einem halben Jahr bewältigen zu wollen, sei „sehr sportlich“ gewesen, erklärte Rahlfs. Augenscheinlich zu sportlich. Deshalb wurde ein neuer Termin für den Wiedereinzug des Ensembles ins Haus festgelegt: der 1. November.

Der Intendant präzisierte im Ausschuss auch den geplanten Auszug. Das soll der 7. Januar 2020 sein. „Das Neujahrskonzert möchten wir unbedingt noch mitnehmen“, begründete Rahlfs und hatte dabei sicher das große Publikumsinteresse im Sinn. In diesem Zusammenhang sagte: „Vor dem Auszug wollen wir das Haus noch einmal richtig zum Brummen bringen.“ Schließlich beschere die Vorweihnachtszeit dem Theater die meisten Besucher. Auch deshalb sei es wichtig, dass der Spielbetrieb 2020 im November wieder aufgenommen wird.

Herbert Wollmann, Vorsitzender der Fraktion SPD/FDP/Piraten/Ortsteile, erkundigte sich nach den Ausweichspielstätten. Rahls machte klar, dass es nicht nur „den einen Theater-Sateliten“ geben werde. Im Gespräch seien unter anderem das Stendaler Kino, die Kleine Markthalle in der Hallstraße, das Vereinsheim von Lok Stendal am Hölzchen, Schulen.

Zudem gebe es wie schon in den Vorjahren Freilichttheater im Stendaler Gerberhof und im Kloster Arendsee sowie voraussichtlich im Klostergarten der Katharinenkirche Stendal.

Das Spielprogramm, so Rahlfs weiter, solle mitunter der Spielstätte angepasst werden. Beispiel: Im Vereinsheim von Lok Stendal könne „etwas mit Fußball“ laufen, sagte er. Die Ausweichspielstätten sieht er durchaus als Chance, „neue Zielgruppen für uns zu erschließen“.

Gesine Seidel (Fraktion Linke/Grüne) empfahl bei der Suche nach Ausweichmöglichkeiten, über den Stendaler Tellerrand hinauszublicken. Tangerhütte sei so etwas wie ein Vorort von Stendal – Raunen im Sitzungssaal – und verfüge über ein Kulturhaus mit Bühne, wartete sie mit einem Vorschlag auf. Ob der in Erwägung gezogen wird, blieb offen.

Eigentlich war Rahlfs lediglich in den Ausschuss gekommen, um sich als Intendant des Theaters der Altmark vorzustellen, wie es unter Punkt sieben der Tagesordnung hieß. Ausschussvorsitzender Peter Ludwig (SPD) machte dann aber klar, dass Rahlfs – er ist seit August 2018 Intendant – nun wirklich kein Unbekannter mehr sei, aber erstmals in diesem Ausschuss zu Gast sei.

Rahlfs hielt die Vorstellung dann auch recht kurz, ging auf seine fünf konzeptionellen Ziele mit und für das Theater ein, die er schon bei seinem Dienstantritt formuliert hatte und die sich nicht geändert haben. Sie reichen vom Theater als Ort der Kunst bis zum Anspruch, Mittelpunkt eines überregionalen kulturellen Netzwerkes zu sein.

Zum Abschluss ließ Intendant Rahlfs die Herzen der Theaterfreunde höher schlagen. Er kündigte an, dass das Theater in der übernächsten Spielzeit, also 2021/2022, ein Fortsetzung von „Ritter Roland“ auf die Bühne – besser: in den Klostergarten – bringen will.