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Unfallstatistik Mehr Tote bei Verkehrsunfällen

Im Jahr 2019 haben sich im Bereich des Polizeirevieres Stendal 337 Verkehrsunfälle mehr ereignet als im Jahr davor.

Von Donald Lyko 10.04.2020, 04:00

Stendal l Auf die Jahre seit 2015 geschaut, nimmt das vergangene Jahr bei der Gesamtunfallzahl einen Spitzenplatz ein – und auch bei der Zahl der tödlich verunglückten Personen. Nach Jahren unter der 4000er-Marke wurde diese im Jahr 2019 bei den Unfällen insgesamt überschritten. Im Vergleich zu 2018 verzeichnet das Polizeirevier in ihrer jetzt veröffentlichten Statistik einen Anstieg von 8,85 Prozent auf 4144 Verkehrsunfälle.

Insgesamt starben 13 Personen bei Unfällen, drei mehr als im Vorjahreszeitraum – plus 30 Prozent. Tödlich verunglückt sind acht Autofahrer und Insassen, ein Kradfahrer, zwei Radfahrer sowie ein Quad­fahrer und dessen Sozius. Ein Schwerpunkt für tödliche Unfälle sei im Landkreis Stendal nicht erkennbar, stellte das Polizeirevier in Auswertung der Statistik fest.

Bei den Verletzten gibt es aber einen positiven Trend. Waren 2018 noch 369 Verkehrsunfälle mit Personenschaden registriert worden, ging die Zahl im Folgejahr auf 332 zurück – ein Minus von zehn Prozent. Es wurden 418 Personen verletzt, 92 schwer und 326 leicht. Auch diese Zahlen fallen geringer aus als die Vergleichszahlen der beiden Vorjahre.

Auch wenn es bei den Trunkenheitsfahrten (ohne Unfall) einen leichten Anstieg zu 2018 gegeben hat (sieben Fälle mehr), liegen die Werte noch immer deutlich unter den Spitzenwerten von 2015 und 2016. Zum Vergleich: 2015 hatte es 223 Trunkenheitsfahrten gegeben und im Jahr danach 219, im Jahr 2019 waren es 156. Voriges Jahr gab es 53 Verkehrsunfälle (fünf Fälle mehr als 2018), bei denen Alkohol im Spiel war. Darüber hinaus wurden vier Unfälle unter Einfluss von Drogen oder Mischkonsum (Alkohol und Drogen) festgestellt.

Ohne Unfallgeschehen gingen der Polizei 128 Fahrer ins Netz, die unter Einfluss von Betäubungsmitteln am Steuer saßen. Zum Vorjahr war der Rückgang bei den Drogenfahrten zwar nur leicht (minus vier Fälle), wesentlich deutlicher fällt er bei den Unfällen unter Drogeneinfluss oder Mischkonsum aus: 2018 waren es 15 Unfälle, im vergangenen Jahr vier.

Wildunfälle führen auch 2019 die Liste der Hauptunfallursachen an. Sie stiegen von 1407 Wildunfällen im Jahr 2018 um gut 18 Prozent auf 1662 Wildunfälle im vergangenen Jahr. Im Vergleich der vergangenen zehn Jahre war der nächst höhere Wert 2010 erzielt worden: 1471 Wildunfälle. Auf Platz zwei der Hauptunfallursachen folgen Wenden und Rückwärtsfahren mit 347 Fällen und fehlender Sicherheitsabstand mit 277 Fällen.

Einen Anstieg hat das Polizeirevier Stendal bei Verkehrsunfällen verzeichnet, an denen die Personengruppe der ab 65-Jährigen beteiligt war. Waren 2018 insgesamt 742 Fälle gezählt worden, waren es im Jahr darauf 824 Fälle. Mit einem Anstieg auf fünf Unfalltote erhöhte sich die Zahl der tödlich verunglückten Senioren um vier. Dagegen verringerte sich die Zahl der ums Leben gekommenen 18- bis 25-Jährigen von zwei auf einen.

Auf annähernd gleichem Niveau blieben die Unfallfluchtzahlen – das unerlaubte Entfernen vom Unfallort. 599 Fälle (davon 152 aufgeklärt) stehen 570 Delikten (davon 146 aufgeklärt) aus 2018 gegenüber.

Bei Verkehrskontrollen wurden 2019 im Zuständigkeitsbereich des Polizeireviers Stendal insgesamt 5655 Verkehrsverstöße festgestellt, davon 2278 Geschwindigkeitsverstöße.

Wie in jedem Jahr hat das Polizeirevier sogenannte Unfallhäufungsstellen aufgelistet. Unfallschwerpunkte werden als solche klassifiziert, wenn sich im Laufe von drei Jahren an derselben Stelle mehrere gleichartige Unfälle ereignen oder mehrere Unfälle mit Verletzten. Im Landkreis Stendal sind das nach Polizeieinschätzung aktuell:

• Stendal, Schützenplatz

• Stendal, Nachtigalplatz

• Stendal, Kreuzung Stadtseeallee/Friedrich-Ebert-Straße

• Stendal, Bismarckstraße/ Altes Dorf

• Lüderitz, Kreuzung B 189/L 30

• Osterburg, Kreuzung B 189/L 13 (Flessauer Kreuzung)

• Groß Ellingen, Kreuzung Landstraße 16.