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Verkehr Es werde Licht - für den Radweg

Der Radweg zwischen dem Ortsteil Borstel und der Kernstadt Stendal hat keine Beleuchtung. Wird sich das bald ändern?

Von Donald Lyko 14.09.2020, 08:00

Borstel l Auch wenn er als Ortsbürgermeister von Borstel im Namen des Ortschaftsrates den Antrag gestellt hat, machte Karl-Heinz Krause im Ausschuss für Stadtentwicklung deutlich: „Es ist nicht nur ein Wunsch der Borsteler Bürger.“ Denn von der Beleuchtung des Radweges zwischen dem Ortsteil und der Kernstadt, konkret im Abschnitt bis zur Lise-Meitner-Straße, würden auch die Mitarbeiter der anliegenden Firmen profitieren.

Viele von ihnen nutzen das Fahrrad für den Weg zur Arbeitsstelle. Aber auch Besucher des Tierheimes und des Flugplatzes sind auf dem Radweg unterwegs sowie diejenigen, die zur Motocross-Strecke oder zum Platz des Gebrauchshundevereins „Borsteler Grund“ wollen.

Aus Sicht des Ortschaftsrates wäre eine Radwegbeleuchtung ein Beitrag zur aktiven Wirtschaftsförderung für die ganze Stadt. Darum haben viele die genannten Einrichtungen und der Betriebe ihre Unterstützung für den Antrag zugesagt, haben sogar Unterstützerschreiben verschickt.

Es geht um einen Strecke von zirka 1070 Meter. Nach einer Versammlung der Borsteler Einwohner im August vorigen Jahres hatte der Ortschaftsrat den mit großer Mehrheit geäußerten Wunsch nach einem beleuchteten Radweg – der auch den Schulkindern mehr Sicherheit bieten würde – in einem Antrag an den Stadtrat formuliert. Darin wird als Beispiel auf den beleuchteten Radweg zwischen Stendal und Uenglingen verwiesen. Der Ortschaftsrat Borstel wünscht sich, dass der Antrag in das Fahrradwegekonzept der Hansestadt Stendal aufgenommen wird.

Wegen der schon übervollen Tagesordnungen für die Ratssitzungen und dann der Kurz-Sitzungen als Reaktion auf die Corona-Pandemie hatte Karl-Heinz Krause bisher nicht die Möglichkeit, den Antrag in den Ratsgremien vorzustellen. Darum liegt nun der erneute Vorstoß auf dem Tisch. Auch, weil es bisher keine Reaktion der Verwaltung auf den Antrag gegeben habe, so Krause, weder mündlich noch schriftlich.

Die Stadträte stehen dem Antrag bisher sehr wohlwollend gegenüber. Der Ausschuss für Stadtentwicklung gab mit neun Ja-Stimmen bei einer Enthaltung schon einmal die Richtung vor, am Tag darauf gab es vom Wirtschaftförderungs-, Vergabe- und Liegenschaftsausschuss ein einstimmig positives Votum.

Dessen Ausschussvorsitzender Wolfgang Eckhardt (Freie Stadträte Stendal) bat die Verwaltung, den möglichen Einsatz von Solarlampen zu prüfen. Er selbst hatte sich noch vor der Sitzung im Internet schlau gemacht und Modelle gefunden, die bei Dunkelheit auf 25 Prozent ihrer Leistung runterdimmen und wieder auf 100 Prozent hochgehen, wenn ein Radfahrer einen Bewegungsmelder auslöst. Bei diesem Modell würden die Speicherakkus für bis zu drei Nächte Energie bieten. Mit der Solarvariante würde bei den Stromkosten gespart werden können, so Eckhardt. Auch das müsse einberechnet werden, wenn es an die konkrete Planung gehen sollte.

Georg-Wilhelm Westrum, Leiter des Amtes für Stadtumbau und Sanierung, zeigte sich jedoch skeptisch – nicht nur wegen der möglicherweise höheren Wartungskosten für die Solar-Modelle. Er betonte: Aus Verwaltungssicht bestehe keine Notwendigkeit für eine Beleuchtung. „Aus Gründen der Verkehrssicherheit ist es nicht erforderlich.“ Am Mittwoch berät der Hauptausschuss zu diesem Antrag, der Stadtrat dann am 28. September.