Regisseur Markus Dietrich über den Ansturm zum Komparsencasting "Was hier passiert, ist Wahnsinn"
Mehr als 200 Bismarker jeden Alters stellten sich am Sonnabend als Statist für den Film "Sputnik" vor und übertrafen damit alle Erwartungen des Regisseurs Markus Dietrich.
Bismark l Da staunten die Mitarbeiter der Produktionsfirma Ostlicht nicht schlecht. Denn der Andrang beim Casting für den Film "Sputnik", der ab dem 2. Oktober in Möllenbeck gedreht werden soll, war am Sonnabend so groß, dass die angesetzten zwei Stunden für das Komparsencasting gar nicht ausreichten. Mehr als 200 Bewerber jeden Alters wollten sich vorstellen.
"Ich freue mich sehr, dass heute so viele Leute da sind", sagt Markus Dietrich, Regisseur des geplanten Films "Sputnik". Im Vorfeld eines Castings könne er nie abschätzen, wie viele Leute kommen, oder ob sogar niemand Interesse hat. "Eigentlich rechne ich zu einem Casting immer mit gar nichts. Aber das, was heute hier passiert, ist Wahnsinn", sagt Dietrich und blickt überwältigt auf die lange Schlange, die sich vor dem Casting-Büro im ehemaligen Bismarker Landschullheim gebildet hat.
So sehr sich der Regisseur über den Andrang freut, so lange dauerte es am Sonnabend für die Bewerber. "Wir waren nur wenige Minuten nach Beginn des Castings hier und haben die Nummern 94 bis 96 bekommen. Nun warten wir seit einer Stunde darauf, dass wir an der Reihe sind", erzählt Anne Reimann. Die Dobberkauerin kam mit Ehemann Lars und Tochter Viktoria nach Bismark, weil der Film quasi nebenan gedreht wird. "Wir sind neugierig, wie es an einem Filmset aussieht und würden gern bei einem Filmdreh dabei sein", erzählt die junge Mutter.
Aufregung macht sich bei der Dobberkauer Familie breit, als sich für sie die Tür des Castingbüros öffnet und Regieassistentin Lena Graf die drei hereinbittet. Von jedem Bewerber werden nun Fotos gemacht und persönliche Daten aufgenommen. Von Bewerbern für kleinere Rollen wird ein kurzes Video gemacht und anhand dieses Bildmaterials entscheiden der Regisseur und seine Assistentin die Besetzung der Nebenrollen. Auch wenn die Zeit im Casting-Büro kurz ist, so ist es für Familie Reimann ungewohnt aufregend. "Das ist eine Premiere für uns, und wir sind froh, das einmal mitmachen zu können."
Karl-Heinz Janeke dagegen ist nicht aufgeregt. Im Gegenteil. Der 74-jährige Bismarker wollte nur seine Enkelin Leonie Ladewig zum Casting bringen. "Ich war nur der Fahrer, aber hier angekommen, wurde mir gesagt, dass sie auch ältere Leute suchen. Und da ich dann schon Mal hier war, hab ich mich eben auch vorgestellt", erzählt er schmunzelnd.
Regisseur Dietrich freut sich, dass sich viele verschiedene Menschentypen vorstellen. "Vom sechsjährigen Mädchen bis zum 80-jährigen Senior ist heute alles vertreten, und das freut mich deshalb besonders, weil ich nun eine große Auswahl an Statisten habe", sagt Dietrich. Er suche auch Darsteller für kleinere Nebenrollen und habe auch mehrere interessante Charaktere gesichtet. "Aber ich verrate natürlich noch nichts", sagt Dietrich. Die Entscheidung soll aber schon in den nächsten Tagen fallen.