Kultur Wie Kunstgüter in den Kirchen der Altmark vor Dieben gesichert werden sollen
100 Kirchen in der Altmark werden in den kommenden Jahren inventarisiert.

Stendal/vs - In der Altmark werden in den kommenden zwei Jahren 100 Kirchengebäude inventarisiert. Das teilt das Landeskirchenamt der evangelischen Kirche in Magdeburg mit. 85.000 Euro (50 Prozent der Gesamtkosten) werden für die Kunstguterfassung auf dem Gebiet der Kirchenkreise Stendal (41 Kirchen) und Salzwedel (59 Kirchen) vom Landesverwaltungsamt Sachsen–Anhalt bereitgestellt. Im Kulturraum Altmark befinden sich besonders reich ausgestattete Kirchen, darunter viele aus dem 12. und 13. Jahrhundert, für die eine systematische Erfassung des Kunst- und Kulturgutes notwendig ist.
„Eine detaillierte Übersicht über Kunst- und Kulturgut ist unverzichtbar, da es sich oftmals um erhebliche ideelle und auch materielle Werte handelt. Dabei erstellen die Erfasserinnen und Erfasser ein mittleres Inventar. Das Kunstgut wird dafür vermessen, beschrieben, fotografiert und auf Schäden beurteilt, gegebenenfalls wird auch eine Diebstahlgefährdung eingeschätzt. Mithilfe der Inventarunterlagen konnte bereits in Fällen von Diebstahl das Eigentum schnell wiedererkannt und nachgewiesen werden“, erklärt Diana Seeber-Grundmann, zuständig für die Kunstgutinventarisierung im Nordbereich des Landeskirchenamtes der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.
Der Überblick über die wertvollen Bestände dient den Arbeiten zur Erhaltung, der wissenschaftlichen Erforschung sowie dem Schutz vor Diebstahl. Die geförderte Erfassung ergänzt zudem das abgeschlossene Projekt der Kirchenkreise Salzwedel und Stendal zur Erforschung der dortigen Wandmalereien („Mittelalterliche Wandmalereien in altmärkischen Kirchen“).