Beim zweiten Regionalen Kinderkirchentag drehte sich alles ums Thema Freundschaft ...wie zwei Hände, die sich festhalten
Was ist Freundschaft? Wie fühlt sie sich an? Wie pflegt man sie? Um solche Fragen drehte sich der Regionale Kinderkirchentag. Zum zweiten Mal fand er am Sonnabend im Stendaler Domstift statt.
Stendal l Mit dem Schnee scheint Stendal an diesem Morgen unter eine Daunendecke gelegt, die jedes Geräusch dämpft. Watteweich gehen sich die letzten Schritte auf den Dom zu. Kleine und große Fußstapfen weisen den Weg. Ein Zettel am Portal. Die Einladung zum Kinderkirchentag 2013. Jedem, der sie annimmt, empfiehlt eine Schönschriftzeile darauf: "Folge der Maus". Nicht irgendeiner Maus, es ist jene aus der Sendung mit der Maus. Also los geht\'s: Durch das Kirchenschiff, hinten rechts - dort wo der nächste Maus-Zettel hängt - wieder hinaus, die Treppe hoch, vorbei an Maus drei und vier bis in den Cordatussaal.
Doch auch wer sich akustisch orientiert, kommt schnell ans Ziel. Immer dem Kinderlachen und der klaviergespielten Melodie nach. "Ein Freund, ein guter Freund..." Nicht von ungefähr ist das einer der Hits dieses Tages. Beim Regionalen Kinderkirchentag im Stendaler Domstift dreht sich alles um Freundschaft.
Es ist das zweite derartige Angebot, nach der gelungenen Vorjahrespremiere von den Gemeindepädagoginnen Steffi Hohmann, Rabea Reinhold sowie Erika Funkner gemeinsam mit David Tyllack vorbereitet. Gut, dass die vier an diesem Tag auf die Hilfe von Tilman Frieser und Kathrin Handge bauen können. Aus der munteren Schar der Jungen und Mädchen, zwischen sechs und zwölf Jahre alt, zu Hause in Stendal ebenso wie in den Orten der Pfarrbereiche Schönhausen, Mörigen und Garlipp-Poritz, will eine Kirchentags-Versammlung erst einmal formiert sein.
Eröffnungsreferat, Definieren des Zieles, Bildung der Arbeitsgruppen, Themenstellung, Ergebnisformulierung, Abschlusserklärung. So hätten das die Großen wohl gehandhabt. Ins Kindgerechte, keinesfalls weniger Anspruchsvolle übersetzt wird daraus eine Veranstaltung, die manchen Konferenz-Profi vor Neid erblassen lassen würde. Die Eröffnung wird gemeinsam gesungen und getanzt. Wie man Freunde findet, Freundschaft lebt und pflegt, zeigen kurze Filme mit Maus, Elefant und Ente aus dem Kinderkanal. Die Gruppen finden sich dank der verschiedenfarbigen Buttons, die sich die Kinder bei der Kirchentags-Anmeldung aussuchen durften.
Aus Bast, Filz, Farbe und Phantasie entstehen kleine Kunstwerke
Und so sitzen sie dann etwas später in kleiner Runde, hören biblische Geschichten über Freundschaften, erzählen darüber, suchen und finden Beispiele aus eigenem Erleben und überlegen, was Freunde für sie bedeuten.
Die Geschichten finden sich am frühen Nachmittag wie in Bühnenbildern szenisch dargestellt in Kartons wieder - pro Gruppe einer, von den Kindern mit sichtlichem Spaß an der Bastelei angefertigt. Aus Bast, Filz, Farben, Kleber, bemalten Holzpuppen und kindlicher Phantasie entstehen kleine Kunstwerke. Der Kinderkirchentag endet mit einer Vernissage, während der alle diese Bilder präsentiert werden - vor einer Wand im Cordatussaal, an die Zettel geheftet sind.
Auf jedem der Blätter steht, was den Mädchen und Jungen in den Kinderkirchentags "Arbeitsgruppen" zum Thema Freundschaft eingefallen ist. Wie sagte Steffi Hohmann aus dem Kinderkirchentags-Vorbereitungsteam am Morgen: "Uns ist wichtig, dass die Kinder von diesem Tag etwas mitnehmen." Beim Lesen der Blätter an der Cordatussaalwand kommt daran kein Zweifel auf. Es sind Sätze wie: Freundschaft ist, wenn man glücklich ist. ...ist wie zwei Hände, die sich festhalten. ...ist sich besuchen. ...ist ehrlich. ...ist süß.
Zu welchem Thema sich die Teilnehmer am nächsten Kinderkirchentag Gedanken machen werden, steht noch nicht fest, soviel aber ist sicher: Es wird ihn geben und er wird wieder an einem Tag in den Winterferien stattfinden.