Am 29. September Gesundheitstag unter dem Thema "Angst und Depressionen" in der Stendaler Katharinenkirche Zürcher: "Das ist nicht nur eine Show"
Beim fünften Selbsthilfe-Gesundheitstag des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, Regionalstelle Altmark, dreht sich alles um das Thema Angst und Depressionen. Am 29. September stellen sich in der Stendaler Katharinenkirche entsprechende Selbsthilfegruppen der Altmark vor.
Stendal. "Es ist nicht nur eine Show, es ist wichtig und kann helfen", sagte Bernd Zürcher gestern. Gemeint ist der Gesundheitstag des Paritätischen. In diesem Jahr mit Blick auf das Krankheitsbild Angst und Depression.
Zum Programm gehören vier Fachvorträge. Diese werden von Fachärzten aus der Altmark gehalten und beziehen sich auf Themen wie die Flucht in Medikamente, den Umgang mit Depressionen für Kinder und Angehörige oder Therapiemöglichkeiten. Die genauen Inhalte dieser Vorträge sollen in den nächsten Wochen von den referierenden Ärzten geklärt werden. Zu Gast sind dann Spezialisten aus verschiedenen Städten: Aus Seehausen Oberarzt Dr. Winfried Sporns, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Dr. Claudia Glöckner , Leitende Oberärztin für Psychiatrie und Psychotherapie aus dem Fachkrankenhaus Jerichow, Annegret Ankerhold, Abteilungsleiterin in der Klinik für Psychosomatik am Fachklinikum Uchtspringe, und Dr. Sylvia Schmidt, Ärztin der Tagesklinik für Erwachsene in Uchtspringe. "Das zeigt auch, dass wir in unserer Region noch viele gute Fachärzte haben – entgegengesetzt der Meinung anderer und des Fachkräftemangels", betonte Zürcher die Wahl der ausschließlich aus der Altmark stammenden Referenten. Zudem werden auch wieder Selbsthilfegruppen Auskunft über ihre Arbeit und Therapie geben.
"Zum größten Teil richten wir uns ja an die Angehörigen. Es würde uns auch sehr freuen, wenn Betroffene den Weg in die Katharinenkirche finden. Wir können uns vorstellen, dass Vor-Ort-Gespräche – natürlich unter vier Augen – mit den Ärzten geführt werden", sagte Bernd Zürcher.
Die Veranstaltung wird in der Katharinenkirche stattfinden – anders als in den vergangenen Jahren werde der Messeteil stärker von den Fachvorträgen getrennt. "Wir werden vor der Katharinenkirche ein Zelt aufstellen, dort wird dann der Messeteil stattfinden", erklärte Bärbel Riep von der Selbsthilfegruppen-Kontaktstelle. Die hat ihren Sitz in der Osterburger Straße in Stendal, ist aber auch seit einigen Jahren in Salzwedel präsent.
"Angst und Depression ist ein schwieriges Thema"
"Noch suchen wir interessierte Apotheken, Krankenkassen, Spezialisten, Therapeuten oder andere, die zum Thema Angst und Depressionen in unserem Messebereich vertreten sein wollen", sagte Riep.
"Zugegeben, Angst und Depressionen ist ein schwieriges Thema, welches in unserer Gesellschaft noch nicht wirklich anerkannt ist. Wir hoffen, durch diesen Tag etwas mehr Klarheit in die ganze Sache zu bringen", berichtet Zürcher über seine Erwartungen an die Veranstaltung.
Ein weiterer wichtiger Aspekt des Gesundheitstages sei für Zürcher und Riep die Nachhaltigkeit. So könnten sich beide vorstellen, mit den Gruppen weiter zu arbeiten, Kranken die Möglichkeit zu geben, sich mit ihren Projektarbeiten wie dem Erstellen von Bildern und Gedichten oder dem Schreiben von Büchern auch nach der Veranstaltung in der Katharine zu präsentieren.
"Unterschiedlichste Krankheitsbilder werden zusammenkommen. Wir hoffen, die Teilnehmer fühlen sich bei uns verstanden und sie können Kontakt mit ebenfalls Betroffenen aufnehmen", sagte Riep.
Die vergangenen Gesundheitstage beschäftigten sich mit Themen wie Krebs, Sucht, Diabetes und dem Bewegungsapparat. "Die Resonanz war jeweils sehr groß", so Riep. "Deshalb denken wir, dass auch in diesem Jahr wieder reger Zuspruch herrschen wird. Das trotz des schwierigen Themas."
Interessierte, die im Messezelt ihre Produkte, Projekte oder Dienstleistungen präsentieren wollen, können sich bei Bärbel Riep melden. Von Montag bis Mittwoch in Salzwedel unter Telefon (0 39 01) 83 26 10 und von Donnerstag bis Freitag in Stendal unter Telefon (0 39 31) 68 47 90 oder unter Mobil (01 51) 16 26 67 44.