Hinter der Maske: Maik Rogge ist vielseitig - mag die Bühne und den Film Zwischen Tatort und Peterchens Mondfahrt
Maik Rogge pendelt zwischen Frankfurt und Stendal, schafft den Spagat zwischen Tatort, Kim Basinger und Peterchens Mondfahrt. Heute Film, morgen Theater - der Schauspieler liebt beide Welten. Und braucht beide.
Stendal l Seine letzten Drehtage in Frankfurt am Main sind gezählt. Eine Hauptrolle hatte er da ergattert, neben Joachim Król und Armin Rhode im Frankfurter Tatort. Doch der Filmdreh ist schon fast wieder Geschichte, denn er befindet sich längst in den heimeligen Theatergefilden, steckt inmitten der Proben zum Stück "Das Herz eines Boxers".
Das beschauliche Stendal hat ihn zurückerobert, Maik Rogge, 28, Schauspieler für Film und Theater. Was mit einem Gastauftritt in dem TdA-Stück "Die Wanze" begann, nimmt seit September festere Formen an: Maik Rogge hat sich der Stendaler Bühne für zwei Jahre verpflichtet. Weil er sie braucht, diese Bühne. Theater, dass sei Improvisieren, der Kontakt zum Publikum, der Dialog, der auf der Bühne mit den Zuschauern entsteht.
Als Schüler Michael Jackson imitiert
Dass er Schauspieler geworden ist, hat nichts mit einer "vorbelasteten" Familie zu tun. Keiner hatte da was mit Schauspielerei am Hut. Maik Rogge hat einfach aus sich heraus angefangen. Sich die Kamera seines Vaters geschnappt, Kurzfilme gedreht, Drehbücher geschrieben, und er erzählt das alles so, als sei es das Normalste auf der Welt. Mit einer selbstgebastelten Dinorequisite wollte er "Jurassic Park III" drehen. In seinem Heimatort Neuenkirchen, das liegt bei Rheine. Auch Michael Jackson hat er in der Schule gemimt und während er auf die Schulzeit zurückblickt, amüsiert er sich fast: "Auf einem Familienfest habe ich Narcotic von Liquido vorgesungen. Ganz ernsthaft hab ich das gemacht."
Und doch kam alles anders, Maik Rogge studierte Englisch auf Lehramt. Das Unterrichten und Sprachen sind die Dinge, für die er sich noch immer öffnen kann.
Mit Jan Josef Liefers und Armin Rhode gespielt
Doch das Studium in Köln eröffnete ihm endlich den Zugang zu seiner Passion: Der Student spielte nebenbei in einem kleinen Ensemble, ging Vorsprechen und studierte wieder. Diesmal an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart. Abschluss 2013. Nun hat er sein erstes festes Engagement in Stendal.
Aber da war doch noch Rogges Leidenschaft für den Film?! Ja, und die führt ihn noch immer durchs Leben und so erzählt er ganz unprätentiös, dass er auch schon mit Jan Josef Liefers und Kim Basinger gedreht hat. Bodenständig und kollegial seien sie und, dass Armin Rhode, mit dem er am Tatort vor der Kamera gestandne hat, eher der Kumpeltyp ist. Klar hatte der Jungschauspieler Respekt vor den Stars und klar hat er sich was abgeguckt. "Das Feine" ist es, was ihn am Filmen reizt. "Man muss viel mehr Sein. Kleine Gesten drücken eine Menge aus. Und die Kamera macht alles prominent, was man macht. Und doch bleibt ein intimer Moment intim."
Und doch braucht er das andere auch. Das Theater, wo er sich mehr behaupten muss. Wo er in 35 Minuten in zig verschiedene Rollen schlüpft: In dem TdA-Stück Peterchens Mondfahrt mimt er die Anneliese, den Sandmann, den Strumriesen, Peterchen, die Sternenkinder...
Behaupten muss sich Rogge auch beim Boxen. Für "Das Herz eines Boxers" trainiert er nämlich beim hiesigen Boxverein. Sollte sich Hollywood demnächst bei dem Schauspieler melden, sollte das TdA ein Veto einlegen.