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Flüchtlinge 40 Syrer beziehen im Körling ihre Zimmer

40 Asylbewerber sind am Montagabend im Sülzetal angekommen. Der Landkreis hat für sie Zimmer in einem Rasthof angemietet.

Von Mathias Müller 16.09.2015, 01:01

Schwaneberg l Seit den Nachmittagsstunden warteten am Montag Mitarbeiter des Fachbereichs Migration des Landkreises Börde im Rasthof Sülzetal/Körling bei Schwaneberg auf die Ankunft von 40 Asylbewerbern in der Einheitsgemeinde Sülzetal. Die Flüchtlinge sollten gegen 14 Uhr in der Zentralen Anlaufstelle für Asylbewerber in Halberstadt mit dem Bus in Richtung Börde losfahren. Nach etlichen Verzögerungen trafen die 40 Männer im Alter von 18 bis 50 Jahren im Rasthof Börde ein. Sie stammen aus Syrien.
Sülzetal-Bürgermeister Jörg Methner (SPD) und Hauptamtsleiter René Kellner machten sich am Nachmittag ein Bild vor Ort im Rasthof Körling. Wie die Gemeindevertreter sahen, hatten die Betreiber des Hotels alles für die Ankunft der Asylbewerber vorbereitet. Mehrbettzimmer standen für die Flüchtlinge zur Unterbringung bereit. Methner betonte, dass die Einheitsgemeinde Sülzetal als Kommune des Landkreises Börde zur Aufnahme der Asylbewerber verpflichtet sei. Der Kreis habe der Gemeinde die Aufnahme der 40 Flüchtlinge zugewiesen. Die Zimmer im Rasthof Körling seien vom Kreis für die Unterbringung der Asylbewerber angemietet worden. Methner begrüßte die Flüchtlinge am frühen Abend bei ihrer Ankunft in der Einheitsgemeinde.
Die Männer aus Syrien wurden von Mitarbeiten des Fachbereichs Migration des Landkreises Börde in Empfang genommen. Insgesamt waren es am Montagabend 81 Flüchtlinge, die von der Zentralen Anlaufstelle des Landes Sachsen-Anhalt in Halberstadt ankamen und auf Unterkünfte im Landkreis Börde verteilt wurden. Während 40 der Asylbewerber eine Bleibe im Ratshof Körling im Sülzetal fanden, fuhren die anderen weiter nach Colbitz und Hillersleben, wo sie in Unterkünften untergebracht wurden.
Nachdem die Asylbewerber die Busse verlassen und ihr Gepäck ausgeladen hatten, betraten sie den Rasthof Körling. Dort nahmen sie in einem Gemeinschaftsraum platz und wurden von Nicole Wüstenhoff vom Fachbereich Migration des Landkreises Börde offiziell begrüßt. Sie sagte zu den Flüchtlingen, dass für ihre Unterbringung etliche Mehrbettzimmer zur Verfügung stünden. Da sie in den Zimmern nicht selbst kochen könnten, würden die Flüchtlinge im Körling voll mit Essen und Trinken verpflegt werden. Die Unterbringung weiterer Asylbewerber im Körling sei möglich.
Nach der Begrüßung und Zimmeraufteilung baten Nicole Wüstenhoff und ihre Kollegen die Asylbewerber zu persönlichen Anhörungen. Wie sie sagte, würden die Kreisverwaltungsmitarbeiter dabei Anträge auf Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz aufnehmen. Wie Nicole Wüstenhoff erläuterte, hätten die Männer bereits alle in Halberstadt beim Bundesamt für Migration Asylanträge für einen dauerhaften Aufenthalt in Deutschland gestellt. Wie lange die Bearbeitung dauern würde, könne die Kreisverwaltungsmitarbeiterin nicht sagen. Bis zum Abschluss des Verfahrens würden die Flüchtlinge im Körling wohnen.
Mit vor Ort im Körling war auch Ruben Herm vom Malteser Hilfsdienst Oschersleben. „Ich biete eine mobile Sozialbetreuung an“, sagte Herm. In der Betreuung der Asylbewerber sehe er wenig Probleme. Das größte Problem sei jedoch, wie sie sich in ihrer Freizeit sinnvoll beschäftigen würden, da der Körling weit ab vom Schuss liege.
Gegen 21 Uhr waren die Anhörungen beendet und die Asylbewerber konnten zu Abend essen. Die Betreiber des Rasthofes Körling hatten für sie zur Begrüßung serbische Bohnensuppe gekocht.
Wie Landrat Hans Walker (CDU) in der Vorwoche bei einer Sitzung des Kreisausschusses erklärt hatte, würden zurzeit fast 1200 Flüchtling im Kreis leben. Im September erwartet die Verwaltung 258 Neuankömmlinge. Für die restlichen drei Monate dieses Jahres rechne der Landkreis mit monatlich 330 weiteren Flüchtlingen. Der Landrat erwarte etwa 60 Neuzugänge in jeder Woche.
Walker bezifferte die Kapazität der möglichen Unterbringungsplätze auf 1357. Wovon derzeit 1246 belegt seien. Die Asylbewerber werden in den Gemeinschaftsunterkünften Harbke, Wolmirstedt, Haldensleben und Weferlingen sowie in Wohnungen untergebracht, die der Kreis anmietet. Die Kreisverwaltung sei bei privaten und öffentlichen Vermietern ständig auf der Suche nach geeigneten Objekten, um diese für die Unterbringung der Asylbewerber anzumieten.