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Arbeitseinsatz Anglerverein Osterweddingen räumt auf

Angelfreunde haben sich am Sonnabend zu einem Arbeitseinsatz am ehemaligen Biotop im Osterweddinger Gewerbegebiet getroffen.

Von Dirk Halfas 21.05.2018, 23:01

Osterweddingen l Fast etwas militärisch hieß es in dem Aufruf „Ordnung herstellen am Gewässer“. Bei für den Mai recht kühlen Morgentemperaturen waren aber leider nur vier Angler „bewaffnet“ mit Astscheren, Harken und Sensen sozusagen Spaten bei Fuß angetreten, um die Umgebung des Regenwasserauffangbeckens zu säubern.

Die Männer hatten gute Laune mitgebracht, die allerdings schnell verflog, denn sie fanden die Brücke über den Zugang zum Löschwasserentnahmeteich beschädigt vor.

„Das ist Vandalismus. Die Bohlen unterlagen zwar schon den Witterungseinflüssen, aber nun haben Unbekannte mit Gewalt eine von ihnen durchgetreten“, meinte der Vorsitzende des Anglervereins Osterweddingen, Wolfgang Mayer. „Die müssen Bleigewichte unter ihren Schuhen gehabt haben“, sagte sein Stellvertreter Klaus Reisener.

Um die Gefahr zu beseitigen, schoben die Angler die Bretter zur Brückenmitte nach vorn und füllten an Stelle der ersten Bohle Schotter auf. Im Anschluss gelang es ihnen, eine Holzbank entlang des Seeufers an ihren ursprünglichen Standort nahe eines Angelplatzes zurück zu transportieren. „Eine ziemliche Plackerei, irgendjemand hatte die Bank auf die andere Seite des Sees geschleppt“, bemerkte Mayer.

Erst danach machten die Pertijünger die Wege in Ufernähe von Gehölzen und Buschwerk frei. In ihren Gummistiefeln stapften sie rings um den See umher und schnitten das Schilf ab. Außerdem sammelten sie Unrat auf, der noch oder schon wieder im Gelände herumlag. Zum gesammelten Müll zählten Flaschen, Büchsen und Papier.

„Wir machen das alles nicht, weil wir hier nur angeln wollen, sondern wir möchten einen Beitrag zum Naturschutz leisten. Das Gewässer und seine Umgebung sollen für die Bevölkerung auch ein Naherholungsgebiet bleiben, in dem man sonntags gerne einmal spazieren geht“, meinte Mayer, Vorsitzender des über 80 Mitglieder zählenden Anglervereins.

Die Vereinsmitglieder selbst angeln am liebsten an den zehn zu viereckigen Steincarrés ausgebauten Angelplätzen. Vor einigen wachsen Seerosen, wo es sich besonders gut fischt.

Reichhaltig ist der Fischbestand in dem zirka einen Hektar großen zwischen den Firmen des Gewerbegebietes und dem Bahndamm gelegenen See. Neben der ganzen Palette an Friedfischen wie etwa Rotfedern und Rotaugen tummeln sich in der Unterwasserwelt Barsche, Aale, Hechte, Spiegelkarpfen, Graskarpfen und Schleie. Ein angrenzendes kleines Terrain ist vor einiger Zeit überflutet worden. Sein flaches Wasser ist seitdem ein ideales Laichgebiet für Fische.

„Im Herbst wollen wir einen neuen Fischbesatz durchführen und weitere Karpfen einsetzen, auch auf der anderen Straßenseite des Gewerbegebietes in dem kleinen Gewässer, das noch den Status Biotop hat, weil sich dort nur Regenwasser sammelt. Unserem großen See ist dieser Status abhanden gekommen, da von der Straße her Salzlauge und Öl hineingelangen kann“, ärgert sich Vereinsvorsitzender Mayer.

Bei den Anglern herrscht bereits jetzt Vorfreude auf das Fischereifest am 25. Juni, bei dem zum Paarangeln, Grillen und gemütlichem Beisammensein eingeladen wird.