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Rückblick und Ausblick der Ortsbürgermeister, Teil 2 Beate Schulze: "Weiter um die drei Grundschulen kämpfen!"

Von Yvonne Heyer 02.01.2013, 02:42

Die Ortsbürgermeister der Gemeinde Sülzetal schauen zurück auf das zu Ende gegangene Jahr. Sie üben Kritik, äußern Wünsche und danken jenen, die das Leben in den Dörfern maßgeblich mitgestalten.

Sülzetal l Beate Schulzes Jahresrückblick beginnt mit dem Dank und der Freude der Ortschaft Dodendorf, dass es endlich mit dem Pflanzen der Bäume geklappt hat. Zur 1030-Jahr-Feier im Jahr 2008 hatte Dodendorf die Bäume geschenkt bekommen, doch bis 2012 sollte es dauern, dass das Geschenk tatsächlich ankam. In diesem Jahr findet bereits die 1035-Jahr-Feier statt, die ersten Vorbereitungen haben schon begonnen, wie Beate Schulze berichtet. Sie lobt die gute Zusammenarbeit der Vereine in der Ortschaft und hofft, dass dies auch 2013 fortgesetzt wird.

"Rücktritte und Amtsniederlegungen sind kein Weg, die Probleme zu lösen."

Beate Schulze

"Die regelmäßigen Ortsbürgermeisterberatungen in der Verwaltung finde ich gut. Jedoch muss ich kritisieren, dass viele Dinge, die an die Gemeinde gemeldet werden, einfach nicht umgesetzt werden. Seit Jahren mahnen wir den Zustand des Fußweges und der Straßenbeleuchtung entlang der L 50 an, ohne dass sich etwas tut. Es muss wohl erst etwas passieren", so Beate Schulze. Ihrer Meinung nach habe sich die Zusammenarbeit im Gemeinderat gerade in den letzten Monaten gebessert. "Jedoch bin ich der Meinung, dass Rücktritte und Amtsniederlegungen kein Weg sind, die Probleme zu lösen."

"Meine ganz persönliche Meinung ist, dass der Fördermittelantrag aus dem Programm Stark-III für Altenweddingen nicht neu beantragt wird. Wir sollten weiter um den Erhalt der drei Grundschulen in unserer Gemeinde kämpfen", meint die Ortsbürgermeisterin. Die zig Beratungen um das Hort- und Grundschulkonzept hätte man sich ersparen können. "Das hätten wir im Vorfeld besser klären müssen. Wir dürfen uns nicht so viel von ¿oben\' diktieren lassen", fasst Beate Schulze zusammen.

Osterweddingens Ortsbürgermeister Wolfgang Kettner hat sich im vergangenen Jahr vor allem über die Einwohner gefreut, die sich nicht unterkriegen lassen und immer wieder helfend einspringen oder sich in den Vereinen des Ortes engagieren. Er nennt hier die Helfer beim DRK, die mit Hacke und Harke das Areal pflegen. Er nennt auch den Heimatverein, den Sportverein und den Radsportverein. "All diese fleißigen Helfer und engagierten Bürger machen unseren Ort lebenswert. Und ich kann zugleich einschätzen, dass das Engagement sogar mehr geworden ist", meint Wolfgang Kettner.

"Wir sollten auf die Bevölkerung hören und uns nicht etwas überstülpen lassen. Schließlich sind wir für die Bevölkerung da."

Wolfgang Kettner

Als Ortsbürgermeister und Gemeinderatsmitglied muss er allerdings kritisch einschätzen, dass es ein schlechtes Jahr für das Sülzetal insgesamt und für Osterweddingen gewesen sei. "Vor allem als Ortsbürgermeister kann ich überhaupt nicht zufrieden sein. Es ist so gut wie nichts passiert, es wurde nur das Nötigste getan. Das trifft sowohl für unsere Friedhofsmauer wie für die Pflege des Parks und Ortes insgesamt zu. Hier kann ich nur die Note ,mangelhaft\' erteilten", meint Wolfgang Kettner.

Für ihn sei das Jahr 2012 auch ein Jahr des Streits um die Grundschule des Ortes gewesen. Erst "eine Minute vor der Angst" sei eingesehen worden, dass die Schule nicht geschlossen werden könne. "Es ist traurig, dass wir nicht vernünftig miteinander reden können. Die Mentalität, eine Sache einfach auszusitzen, muss endlich aufhören", meint der Ortsbürgermeister. Er kritisiert das "Obrigkeitsdenken", das aufhören müsse. "Wir sollten auf die Bevölkerung hören und uns nicht etwas überstülpen lassen. Schließlich sind wir für die Bevölkerung da", so Kettner.

Die Arbeit der Verwaltung könnte besser sein. Wolfgang Kettner plädiert dafür, eine geschlossene Einheit zu schaffen, um eine vernünftige Ordnungs- und Arbeitsweise zu schaffen. Die Umstrukturierung in der Verwaltung sei in seinen Augen nicht gelungen. Fehler sieht er auch in der Einstellungspolitik. Die Mitarbeiter würden sich nicht mit dem Ort identifizieren und würden so keine überzeugende Arbeit leisten.

Mit großen Gesten seien in der Vergangenheit an die Gemeinde Sülzetal Geldgeschenke verteilt worden. Nun werden Millionen zurückgefordert, das könne so nicht sein und könne auch nicht hingenommen werden, schließt Wolfgang Kettner seinen Jahresrückblick ab.