Schwimmbäder Der Badespaß beginnt am Kindertag in Klein Wanzleben
Das Schwimmbad in Klein Wanzleben öffnet am 1. Juni seine Pforten für die Besucher. Das Spaßbad in Wanzleben dagegen wird diesen Termin wohl nicht einhalten können, da eine Havarie aufgetreten ist, deren Beseitigung gut 14 Tage in Anspruch nehmen wird.

Wanzleben - Die Einheitsgemeinde Wanzleben hat den Kindertag als fixen Termin zur Öffnung der Bäder der Stadt festgesetzt. Voraussichtlich gilt das aber nicht für das Spaßbad in der Stadt. Dort wurde ein kaputtes Bauteil in der Mess- und Regeltechnik der Chlorgasanlage bei einer Überprüfung festgestellt. Die Beschaffung wird gut 14 Tage dauern und dann muss der Einbau erfolgen. „Der Hintergrund ist, dass die hier verbaute Technik etwa 25 Jahre alt ist“, erläutert Bauamtsleiter Olaf Küpper gegenüber der Volksstimme. „Daher ist die Ersatzteilbeschaffung nicht so einfach.“
Bislang sind zehn Mitglieder bei den Frühschwimmern vollständig geimpft, die anderen müssen demnach einen Test machen, entweder vor dem Badbesuch oder dann halt vor Ort.
Helga Wiegel
Aufgefallen ist die ganze Sache bei der kürzlich erfolgten Inbetriebnahme. Das Einbringen des Chlors ist im Spaßbad nicht von der Hand aus möglich. Daher ist die Anschaffung des Bauteils unbedingt erforderlich. „Wir sind schon ganz froh, dass es überhaupt gelungen ist, Ersatz zu bestellen“, sagt Küpper. Die Reparatur sei in Auftrag gegeben, jedoch ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht absehbar, wann die Anlage wirklich wieder einsatzbereit ist. Dass es nicht zeitgleich in beiden Bädern losgeht, bedauert auch Ute Kanngießer von der Interessengemeinschaft Spaßbad „Wanzleben sehr. „Wir stehen jedenfalls in den Startlöchern“, sagt sie. Das ist auch bei Helga Wiegel und ihren Frühschwimmern so. Sie hat einst die Gruppe noch über die Volkssolidarität ins Leben gerufen. Aus damals zehn Personen sind mittlerweile 40 geworden. Und es sind hier nicht nur Senioren, sondern auch Menschen im mittleren Alter aktiv.
„Wir sind doch inzwischen eine sehr gemischte Gruppe geworden,“ sagt sie. „Wenn es grünes Licht gibt, sind wir natürlich sofort da.“ Allerdings gibt es da die inzwischen 13. Eindämmungsverordnung des Landes Sachsen-Anhalt und die besagt, dass Besuchern nur Zutritt gewährt werden darf, wenn eine Testung mit einem negativen Testergebnis vorgelegt oder durchgeführt wird. Ebenso erfolgt eine Anwesenheitserfassung mit vollständiger Adresse und Telefonnummer. Darüber haben sich auch Helga Wiegel und ihre Frühschwimmer so ihre Gedanken gemacht. „Es kommen sicherlich nicht alle 40 Mitglieder der Gruppe auf einmal“, sagt sie. „Allerdings sind wir schon einmal 15 bis 20 Personen.“
Der zu betreibende Aufwand, die Regeln der Verordnung einzuhalten, sei schon enorm. Das gilt übrigens für die Schwimmer, wie auch für das Personal des Spaßbades.
Die Testpflicht für die Nutzung der Schwimmbäder kann durchaus dazu führen, dass einige Leute einfach weg bleiben, da sie sich den Aufwand nicht antun wollen.
Olaf Küpper, Bauamtsleiter
„Bislang sind zehn Mitglieder bei den Frühschwimmern vollständig geimpft, die anderen müssen demnach einen Test machen, entweder vor dem Badbesuch oder dann halt vor Ort“, erklärt Helga Wiegel. „Das und das Einsammeln der Daten geht alles von der Zeit ab, die wir eigentlich gern im Wasser verbringen würden.“ Warum es denn nun in diesem Jahr unbedingt diese Test geben muss, erschließt sich der Gruppenleiterin nicht.
„Im zurückliegenden Jahr haben wir uns auch an die Abstände gehalten und es gab keinen Coronafall bei uns“, betont Helga Wiegel. „Wir sind da auch unter freiem Himmel und viele Mitglieder sind darauf angewiesen, den Schwimmsport betreiben zu können.“ Das sei schon aus gesundheitlichen Gründen so.
Die Argumentation kann Bauamtsleiter Olaf Küpper nur zu gut verstehen. „Die Testpflicht für die Nutzung der Schwimmbäder kann durchaus dazu führen, dass einige Leute einfach weg bleiben, da sie sich den Aufwand nicht antun wollen“, schätzt er ein. Auch bei der Verwaltung sei man mit dieser Vorgabe alles andere als glücklich, dennoch müsse sie umgesetzt werden. „Das führt natürlich dazu, dass auf das Personal vor Ort mehr Arbeit und mehr Verantwortung zukommt“, sagt er. Bei wärmerem Wetter sei damit zu rechnen, dass doch etliche Menschen Spaß und Erholung im kühlen Nass suchen. Dann steht ein gewisser Stress an.
„Nehmen wir nur einmal ein simples Beispiel“, führt Küpper aus. „Es kommen da zehn bis zwanzig Jugendliche auf einmal ins Bad und müssen dort einen Test machen.“ Die Mitarbeiter müssen jeden einzelnen Besucher dabei beobachten, das Ergebnis dokumentieren und die Daten aufnehmen. „Was für ein Aufwand“, betont der Bauamtsleiter. „Zudem muss man auch die Kosten bedenken.“ So zahlt in Klein Wanzleben ein Schüler 1,50 Euro Eintritt. Der mitgebrachte Test dürfte seine Eltern knappe vier Euro kosten. „Ob das für die Leute lohnenswert erscheint, das werden wir in der Praxis sehen“, schätzt Küpper ein. „Es besteht die Möglichkeit, die Testzentren in Wanzleben oder Klein Wanzleben aufzusuchen. Das geht aber nur mit Voranmeldung.“
Da ein absolvierter Test nur für 24 Stunden gilt, wenn Bürger das Schwimmbad betreten wollen, dürfte der Sonntag zum Problemtag werden, es sei denn, es wird ein Test mitgebracht und vor Ort absolviert. Ob die Politiker im Landtag sich noch einmal mit der Sache beschäftigen, bleibe abzuwarten. Auf der Internetseite der Stadt unter www.wanzleben-boerde.de können ab dem Saisonstart tagesaktuell die Regelungen für den Besuch der Bäder nachgelesen werden.