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Dorfrundgang Blumenberger informieren Politiker

Der Blumenberger Kultur- und Karnevalsverein hatte zu einem Dorfrundgang eingeladen.

Von Mathias Müller 05.07.2020, 01:01

Blumenberg l Mit 105 Mitglieder ist der Blumenberger Kultur- und Karnevalsverein (BKK) der zugkräftige Motor des gesellschaftlichen Lebens in diesem Wanzleber Ortsteil. Seine jährlichen Prunksitzungen im Karneval haben die Frauen und Männer weit über die Grenzen des Ortsteils und der Stadt Wanzleben-Börde bekannt gemacht. Jetzt hatte der BKK erstmals Verantwortliche aus dem Wanzleber Rathaus und der Kommunalpolitik zu einem Dorfrundgang durch Blumenberg eingeladen.

Matthias Brosig, Vorsitzender des Blumenberger Kultur- und Karnevalsvereins, konnte am Donnerstagabend die Spitze der Wanzleber Stadtverwaltung auf dem Dorfplatz in Blumenberg begrüßen. Wanzlebens Bürgermeister Thomas Kluge (parteilos) nahm mit seinen Amtsleitern Kai Pluntke (Ordnung und Soziales) und Olaf Küpper (Bau) die Einladung des BKK an, um sich die Anliegen und Probleme der Blumenberger anzuhören. Mit dabei auch Wanzlebens Ortsbürgermeister und Vorsitzendes des Stadtrates Tino Bauer (Linke) sowie die SPD-Stadtratsfraktionsvorsitzende Silke Schindler.

Nach der Begrüßung machte Matthias Brosig Verwaltung und Politik gleich auf ein neues Vorhanden des BKK aufmerksam, dass die Gemeinschaft im Dorf noch weiter stärken solle. Wenige Meter hinter dem Hühnerbrunnen soll auf der grünen Wiese eine Art Unterstand aus Holz mit kleinem Unterstellraum gebaut werden. „Das soll hier ein Treffpunkt aller Blumenberger für verschiedene Veranstaltungen werden“, kündigte Brosig an. Auch solle eine Kooperation mit der Wanzleber Grundschule „An der Burg“ geschlossen werden, um ein Grünes Klassenzimmer für den Unterricht aufzubauen. Um das Projekt Gemeinschaftsunterstand realisieren zu können, hoffe der BKK auf eine finanzielle Förderung durch die Leader-Arbeitsgemeinschaft „Bördeland“. Wie Brosig erwähnte, habe die Stadtverwaltung den BKK auf diese Möglichkeit der Förderung zur Unterstützung des Lebens auf dem Lande aufmerksam gemacht.

Gleich in Sichtweite des Dorfplatzes in Richtung des alten Wasserturms an der Bahnstrecke von Magdeburg über Blumenberg nach Oschersleben und weiter nach Halberstadt steht ein altes Pumpenhäuschen. Über den Brunnen darunter wurden Teile von Blumenberg bis zum Ende der 1980er Jahre mit Trinkwasser und der Turm an der Bahnstrecke mit Wasser für die Dampflokomotiven versorgt. Der BKK plant, das Pumpenhäuschen mit einer neuen Abdeckung zu versehen und somit vor Witterung und Verfall zu schützen.

Am Eingang von Blumenberg machten Brosig und der BKK ihre Gäste darauf aufmerksam, dass es angemessen sei, hier eine Willkommenstafel anzubringen. Gleichsam sei die glatt geteerte Straße, an der die Bushaltestelle liegt, zur „Rennstrecke“ geworden. Die Raser würden unter anderem die auf den Bus wartenden Schulkinder gefährden. Der BKK forderte, dort die zulässige Höchstgeschwindigkeit auf 30 Kilometer pro Stunde zu drosseln. Ordnungsamtsleiter Kai Pluntke versichert, das Problem der Sperrkommission des Landkreises Börde vorzutragen. Es handele sich hierbei um eine Kreisstraße, für die die Stadt nicht die Verantwortung trage. Um den Rasern auf die Spur zu kommen, werde er die Regionalbereichsbeamten der Polizei bitten, verstärkt und an mehreren Tagen Geschwindigkeitskontrollen durchzuführen.

Dann hieß es aufsitzen. Die BKK-Mitglieder und ihre Gästen stiegen auf einen Leutewagen, der von einem historischen Traktor gezogen wurde. Am Steuer saß der Blumenberger Willi Kemmer. Er kutschierte die Teilnehmer durch das lang gezogene Blumenberg zu Brennpunkten, die aus Sicht des BKK einer Veränderung bedürfen. Der Verein hatte zuvor die Einwohner aufgerufen, ihm ihre Wünsche und Nöte mitzuteilen. Haltepunkt war unter anderem der Hahneberger Weg, wo Teile des Fußweges sanierungsbedürftig sind und Bäume am Straßenrand beschnitten werden müssten. Auch in der Schulstraße wurde der Zustand des Gehweges bemängelt und der Vorschlag unterbreitet, die Straßenlaternen auf energiesparende LED-Leuchten umzustellen.

Auch der Blumenberger Bahnhof, auf dem kein Zug mehr hält, kam auf Drängen der Bürger, auch aus dem benachbarten Bottmersdorf, zur Sprache. Der BKK wolle über die Stadt mit der Nahverkehrsgesellschaft Sachsen-Anhalt ins Gespräch kommen, um zu prüfen, ob eine Wiederbelebung des Haltepunktes möglich sei.

„Aus unserer Sicht ist es sehr positiv rüber gekommen, da es ja keine Meckerstunde sein sollte und wir als Verein aus Sicht der Bürger die Probleme vorgetragen haben“, schätzte Matthias Brosig im Namen des BKK den Dorfrundgang durchaus als Erfolg ein. Einige Anliegen der Bürger würden im Wanzleber Rathaus sicherlich schnell Berücksichtigung finden, andere würden noch warten müssen. Im September soll in Blumenberg eine Sitzung des Ortschaftsrates Wanzleben stattfinden, bei der die Ergebnisse des Dorfrundgangs ausgewertet werden.