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Freibad Eintrittspreise sollen leicht steigen

Die Eintrittspreise für das Wanzleber Spaßbad sollen leicht steigen. Geplant ist eine Anhebung um 50 Cent.

Von Mathias Müller 17.03.2017, 00:01

Wanzleben l Die Einheitsgemeinde Stadt Wanzleben-Börde hat es sich zum Ziel gesetzt, das Defizit im Haushalt spätestens bis zum Jahr 2021 zu schließen. Die Debatte um den Haushalt dieses Jahres ist noch in vollem Gange. Die Kommunalaufsicht des Landkreises Börde hat der Stadt ins Stammbuch geschrieben, dass sie Ausgaben senken und Einnahmen erhöhen muss. Wenn nicht, droht das Nein aus Haldensleben zum Haushalt in Wanzleben.

Um der Forderung der Kommunalaufsicht nachzukommen und um ein Zeichen zu setzen, dass Wanzleben gewillt ist zu sparen, soll die Bädersatzung der Sarrestadt geändert werden. Sie schreibt fest, wie der Betrieb in den beiden Freibädern der Einheitsgemeinde in der Stadt Wanzleben und im Zuckerdorf Klein Wanzleben zu organisieren ist und welche Eintrittspreise die Gäste zu zahlen haben.

In der geplanten, veränderten Bädersatzung will die Stadt moderat an der Schraube für die Eintrittspreise drehen. Demnach soll der Preis für eine Tageskarte für Erwachsene im Spaßbad Wanzleben von 4,50 Euro auf 5 Euro steigen. Der Preis für eine Familientageskarte für zwei Erwachsene und zwei Kinder über drei Jahre im Spaßbad soll von 11,50 Euro auf 12 Euro erhöht werden. Die Eintrittspreise für das Freibad in Klein Wanzleben bleiben unverändert.

Die Öffnungszeiten der Freibäder bleiben ebenso unverändert. Sie sollen in der Regel vom 1. Juni bis zum 31. August gelten. Einem Vorschlag aus dem Ortschaftsrat Klein Wanzleben, die Öffnungszeiten auf einen Zeitraum vom 15. Mai bis zum 15. September generell auszudehnen, erteilten die Mitglieder des Sozialausschusses und des Hauptausschusses eine Abfuhr.

Die längeren Öffnungszeiten würden das Defizit der beiden Bäder erheblich erhöhen, hieß es als Begründung aus der Stadtverwaltung. Wie Bauamtsleiter Olaf Küpper sagte, sei es mit erheblichen Mehrkosten verbunden, die Bäder früher zu öffnen. Sie jedoch länger offen zu lassen wie im vergangenen Jahr bei warmen Temperaturen, sei kein großes Problem. Wenn das erforderliche Personal zur Verfügung stünde.

Bevor der Hauptausschuss seine Empfehlung zur neuen Bädersatzung an den Stadtrat gab, stellte Olaf Küpper statistische Zahlen zur Auslastung der beiden Freibäder vor und gab Auskünfte zu den Einnahmen und den Ausgaben. Demnach besuchten an den 76 Öffnungstagen des Bades Klein Wanzleben im vergangenen Jahr 7572 Gäste die Freizeiteinrichtung. Trotz des Rückgangs im Vergleich zu 2015, als etwa 10.000 Menschen das Bad besuchten, sei dies noch ein recht gutes Ergebnis, da das Bad in den Vorjahren im Durchschnitt zwischen 5000 und 5500 Gäste zählte.

Die Kosten für das Freibad Klein Wanzleben erhöhten sich von 67.140 Euro im Jahr 2015 auf 86.908 Euro im Jahr 2016. Das habe vornehmlich mit dem Bau eines Kinderbeckens durch Mitarbeiter des städtischen Bauhofes zu tun. Die Kosten für Personal und Material würden mit in die Rechnung einfließen. Wegen der geringeren Besucherzahl sanken die Einnahmen von 17.527 Euro 2015 auf 15.745 Euro im Jahr 2016. Somit habe das Freibad Klein Wanzleben im vergangenen Jahr ein Defizit von rechnerisch 9,40 Euro pro Badegast eingefahren. Im Jahr 2015 seien es nur 5,48 Euro gewesen.

Im Spaßbad Wanzleben tummelten sich nach den Zahlen der Stadtverwaltung im Jahr 2016 20 983 Gäste, 2015 waren es noch 24 319. Die Kosten konnten jedoch von 220 002 Euro 2015 auf 186 894 im Jahr 2016 gesenkt werden. Die Einnahmen beliefen sich 2016 auf 56 851 Euro, 2015 war es 66 856 Euro. Das Defizit pro Badegast verringerte sich von 6,30 Euro im Jahr 2015 auf 6,20 Euro im Jahr 2016.

Olaf Küpper machte für die Einsparung unter anderem die Absenkung der Nachttemperatur des Wassers von 24 Grad auf 22 Grad Celsius verantwortlich. Damit seien die Kosten für die Wärmeversorgung von 21.000 und 15.000 Euro gesunken. „Durch die Einsparung bei den Wärmekosten ist das Defizit des Spaßbades Wanzleben trotz gesunkener Besucherzahlen verringert worden“, verdeutlichte der Bauamtsleiter.

Die Ausschüsse folgen einem Vorschlag aus dem Ortschaftsrat Klein Wanzleben, wonach es dem Personal der Bäder ermöglicht werde, eigenständig und flexibel über die Öffnungszeiten zu entscheiden, wenn das Wetter schlecht sei und wenig Besucher erwartet würden. „Dazu wird es eine Dienstanweisung der Stadtverwaltung an das Personal der Freibäder geben“, kündigte Wanzlebens Bürgermeisterin Petra Hort (Linke) an.

„Die Bäder bleiben ein Zuschussgeschäft für die Stadt“, verdeutlichte die Wanzleber Stadträtin Gudrun Tiedge (Linke). Das müsse die Stadt akzeptieren, da sie den Betrieb der beiden Freizeiteinrichtungen im Sinne der Bürger weiter aufrecht erhalten wolle.

Über die Änderung der Bädersatzung wird der Stadtrat Wanzleben endgültig bei seiner Sitzung am 30. März entscheiden.