Ackerwinkel verwandelt sich in Festmeile

Hötensleben l Der Maibaum war aufgestellt, fast 20 Feuerwehrkameraden und -kameradinnen hatten ihn unter Beifall zügig in die Senkrechte gebracht. Im Ackerwinkel standen Buden mit verschiedenen Angeboten in bunter Reihe, neben dem imposanten Torbogen und dem sanierten Taubenturm von Stimmerlings Hof war eine Freilichtbühne aufgebaut worden, und über das lebhafte Treiben zu ihren Füßen erhob sich die evangelische Kirche St. Bartholomäus. Eine schöne Kulisse unter blauem Himmel für diesen ersten gemeinsamen Tag der Vereine. Und jeder wollte sich von seiner besten Seite zeigen.

Die Würste vom Grill des Sportvereinsvorsitzenden Detlef Bratzke konnten besser nicht schmecken. Wer lieber Kaffee und Kuchen genießen wollte, probierte das von Bürgern gespendete Gebäck, angeboten von einer Gruppe junger Menschen, die sich seit der 1000-Jahrfeier immer wieder ehrenamtlich einbringen.

Der Schützenverein hatte aus einer Garage ein Schießkino gemacht, derweil man bei den Anglern die eigene Treffsicherheit beim Auswerfen des Köders testen konnte. Und in der Vereinsmeile wurde nicht nur der Durst gelöscht. Am Ende des Ackerwinkels hatte Michael Lange von der Partnerwehr Hoiersdorf mit Helfern eine Anlage für Brandsimulation aufgebaut, mit der er demonstrieren konnte, welche Auswirkungen es hat, wenn brennendes Fett mit Wasser „gelöscht wird“, wie eine Spraydose (statt Propangasflasche) im Feuer explodiert oder wie die Flammen eines brennenden Monitors mit einem Feuerlöscher erstickt werden.

Ein buntes Programm begann indes auf der Freilichtbühne, wo der kleine Theaterverein „Bördebande“ in einer Kurzfassung „Die goldene Gans“ aufführte. Auch Tanzgruppen aus der Kita und der Grundschule, die Line Dancer oder die Chorgemeinschaft waren hier zu erleben.

„Wir haben hier zehn Vereine. Der Sportverein ist der größte, in der Feuerwehr haben wir 27 Aktive und weitere Mitglieder in der Alters- und Ehrenabteilung“, sagte Bürgermeister Horst Scheibel. Er sei auch erfreut, dass der Grenzdenkmalverein und das Seniorenzentrum Krüger vertreten sind. „Dieser Tag der Vereine soll ein Auftakt dafür sein, die dörfliche Gemeinschaft weiter zusammenzubringen. Der Erlös von einigen Ständen soll dem Heimatverein zur Verfügung gestellt werden, der sich in Gründung befindet. Wir haben uns vorgenommen, künftig einen Kulturkalender zu erstellen, aus dem alle Aktivitäten zu ersehen sind. Diese wollen wir außerdem noch besser koordinieren. Auch die Vereine unserer Ortsteile sollen darin vorkommen. Wir legen aber Wert darauf, dass sie ihre Eigenständigkeit behalten“, so der Bürgermeister.

Scheibels Gesamtbilanz zu diesem Tag: „Ich habe eine beachtliche Resonanz und eine große Begeisterung erfahren. Auch die verschiedenen Darsteller auf der Bühne waren sehr zufrieden, denn so oft haben sie nicht die Möglichkeit für öffentliche Auftritte. Die fast 500 Besucher festigen unseren Entschluss, nun in jedem Jahr so einen Tag der Vereine zu veranstalten.“