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Feuerwehr Junge Sanitäter versorgen Verletzte

Bei einer Übung wurde in der Grundschule "Ernst Sonntag" Seehausen der Ernstfall geprobt. Dabei wurde das Verhalten im Brandfall trainiert.

Von Mathias Müller 02.06.2017, 01:01

Seehausen l Ein schriller, immer wiederkehrender Alarmton schreckte am Donnerstag kurz vor 9 Uhr die 56 Mädchen und Jungen der Klassen eins bis vier der Grundschule „Ernst Sonntag“ Seehausen jäh aus dem Unterricht. Die Lehrerinnen übernahmen die Führung und geleiteten die Kinder aus dem Schulgebäude.

Da die Brandschutztüren nach vorne raus zuschlugen, mussten sich die Klassen alternative Wege aus dem mehrgeschossigen Haus suchen. Draußen angekommen, versammelten sich die Kinder auf dem dafür vorgesehen Areal auf dem Schulhof in sicherer Entfernung vom angenommenen Brandherd.

Wenig später fuhren Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr mit eingeschalteten Alarmsignalen auf dem Schulhof vor. Grundschulleiterin Anke Lenhardt meldete dem Einsatzleiter der Feuerwehr, dass sich im Gebäude noch vier Kinder befinden, die vermisst werden. Ein aus zwei Mann bestehender Angriffstrupp der Feuerwehr, der Atemschutzgeräte angelegt hatte, bahnte sich den Weg in das verqualmte Schulhaus.

Die Feuerwehrmänner suchten nach den vermissten Kindern, die sie schließlich fanden und aus dem Gebäude evakuierten. Draußen angekommen, legten sie die verletzten Kinder auf Tragen und transportierten sie zu einem improvisierten Verbandsplatz.

Dort versorgten Kinder des Jugendrotkreuzes, die gleichsam Grundschüler in Seehausen sind, die Verletzten. Hilfestellung gaben ihnen dabei Margot Mahlfeld, Vorsitzende des DRK-Ortsvereins Seehausen, und ihre Tochter Grit Matthies.

Beide Frauen leiten die Kinder auch beim Jugendrotkreuz an. Nach der Erstversorgung übernahmen DRK-Rettungssanitäter die Kinder. Die Profis versorgten die Verletzen im Rettungswagen weiter. Ende der Übung.

Doch mit dem Ende der Übung war der Tag an der Seehäuser Grundschule noch lange nicht abgeschlossen. Die Kinder absolvierten noch mehrere Stationen an diesem Brandschutztag und lernten unter anderem dabei das richtige Absetzen eines Notrufs, die Versorgung von Wunden und das Anlegen von Verbänden sowie die Ausstattung von Feuerwehrfahrzeugen und Rettungswagen kennen. Zudem übten sie noch den Rettungsweg aus dem Hortgebäude.

„Die Übung war ein voller Erfolg“, schätzte Seehausens Grundschulleiterin Anke Lenhardt ein. Da über das Stattfinden der Übung bis zum Alarm nichts bekannt geworden sei, hätten die Kinder gedacht, es handele sich wirklich um einen Ernstfall.

Auch unter diesem Eindruck haben die Mädchen und Jungen nach Einschätzung der Schulleiterin ruhig reagiert und geordnet nach zweieinhalb Minuten das Gebäude verlassen. Dabei sei es wichtig, dass die Schüler die Rettungswege kennen, was bei halbjährlich stattfindenden Alarmübungen auch geprobt werde.

Deratig große Übungen wie die am Donnerstag, werden an der Grundschule Seehausen alle zwei Jahre veranstaltet. Daran beteiligt waren Feuerwehrleute aus Seehausen, Dreileben und Eggenstedt sowie der DRK-Rettungsdienst. Seehausens Wehrleiter Marco Wartenberg hatte das Szenario der Übung vorbereitet und organisiert. Seehausens Ortsbürgermeister Eckhard Jockisch freute sich als Beobachter der Übung über deren vollen Erfolg und dankte Grundschule, Einsatzkräften und Helfern.

Und da gestern auch noch Kindertag war, kamen Spiel und Spaß an der Grundschule Seehausen nicht zu kurz. Zu guter Letzt sorgte der Heimatverein Seehausen mit seiner Vorsitzenden Christiane Buchheister an der Spitze für Speisen und Getränke.

Kinder und Erwachsene ließen sich vom Heimatverein spendierte Bratwürste schmecken und hatten mit der Auswertung der Übung reichlich Gesprächsstoff.