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Feuerwehr Kleine Wehren sind unverzichtbar

Einen enormen Zuwachs an Alarmierungen verzeichnet die Freiwillige Feuerwehr Dodendorf. Doch der Nachwuchs fehlt.

Von Udo Mechenich 03.03.2020, 08:18

Dodendorf l „Von 2002 bis 2016 immer zwischen zwei und drei Einsätze. 2018: 25 Einsätze. 2019: 43 Einsätze.“ Diese alarmierende Zusammenfassung des Anstiegs der Einsätze für die Freiwillige Feuerwehr Dodendorf nahm Dodendorfs Wehrleiter, Jens Lohe, bei der Jahreshauptversammlung im örtlichen Gerätehaus vor. „Da kann uns alle nur bange werden. Was passiert, wenn Dodendorf keine aktive Wehr mehr hat?“, fragte er angesichts dieser Zahlen in seinem Rechenschaftsbericht.

„Alle aktiven Kameraden haben im vergangenen Jahr 40 Stunden und mehr Dienst geleistet“, bilanzierte Lohe weiter. Der Ausbildungsstand sei gut. So habe es unter anderem im vergangenen Jahr eine Weiterbildung im Gewerbegebiet Sülzetal/Osterweddingen gegeben, bei dem er und seine Kameraden den Einsatz der Wasserblase geübt hätten. Die Wasserblase komme immer dann zum Einsatz, wenn kein Wasseranschluss in der Nähe vorhanden sei.

Außerdem habe es 2019 eine Brandschutzerziehung im Kindergarten Stemmern, die Unterstützung des Heimatvereins beim Fackelumzug zum Osterfeuer und die Grünkohlwanderung gegeben. „,Gott zur Ehr, dem nächsten zur Ehr‘ – das ist für uns mehr als nur ein Leitspruch“, betonte Lohe.

Ein großes Problem sei auch in Dodendorf der Nachwuchs. „Wenn sich da nichts tut, können wir schon bald den Bürgern bei einem Brand hier an der Wache einen Eimer Wasser geben und sie müssen dann zusehen, wie sie das Feuer gelöscht bekommen.“

Ein großes Lob sprach Wehrleiter Lohe der Sachbearbeiterin Isabel Maas in der Gemeindeverwaltung in ­Osterweddingen aus. Sie habe sehr gute Arbeit geleistet. Mit Blick in Richtung Leitung im Rathaus schlug er vor, dass sich Isabel Maas künftig nur noch mit allen Aspekten rund um die Wehren im Sülzetal beschäftigen sollte.

Ein großes Problem der Wehr Dodendorf bleiben die Sanitäranlagen. Schon im Jahr 2006 habe es dazu Gespräche gegeben. Eine Lösung existiere bis heute nicht, kritisierte Lohe. Ein Sanitätscontainer sei zwar vorhanden. Aber ein geeigneter Stellplatz nicht.

Der Bürgermeister Dodendorfs, Michael Schmitz (WVU), zollte den Kameraden Respekt für deren Leistung und Nervenstärke. „Sie haben erneut viel Freizeit geopfert. Ich bewundere die Leistungsfähigkeit unserer kleinen Wehr.“ Bezogen auf die Suche nach einem Stellplatz für den Container sicherte Schmitz Lohe zu, dass die Suche nach einem geeigneten Platz laufe.

Auch der stellvertretende Kreisbrandmeister Ralf Lange lobte: „Sie haben in den vergangenen Jahren viele Ideen gehabt, um ihre Wehr am Leben zu halten. Das alles ist nur mit viel Enthusiasmus, zu schaffen“. Wenn es im Sülzetal brenne, könne man auf die kleinen Wehren nicht verzichten. Lange: „Sie machen die Reihen voll, wenn es zu gemeinsamen Einsätzen kommt.“

Gemeindewehrleiter Marco Dahlke, unterstrich den Aspekt der gemeinsamen Einsätze. „Die Bautätigkeit im Gewerbegebiet nimmt eher noch zu. Ein Drittel aller Einsätze in der Gemeinde Sülzetal war 2019 im Gewerbegebiet. Bei 40 Prozent der Einsätze in der Gemeinde war die Dodendorfer Wehr mit dabei – das zeigt: Wir können nicht auf euch verzichten!“ Mit der Gemeinde werde er die Ideen in Bezug auf die Zukunft des Gerätehauses und des Sanitärtrakts diskutieren, sagte Dahlke Wehrleiter Lohe zu.

Auch die Fachbereichsleiterin Ordnung aus der Verwaltung, Isabel Schmidt, sprach den Sanitätstrakt an. Sie werde das auf jeden Fall in Osterweddingen zum Thema machen. „Wir müssen hier eine Lösung finden, die passabel ist.“

Mit Blick auf die Personalgewinnung berichtete Schmidt von einer Arbeitsgemeinschaft (AG), an der alle Wehren des Sülzetals beteiligt seien. Diese AG habe es sich auf die Fahnen geschrieben, Möglichkeiten und Mittel der Personalgewinnung zu finden.