Schwaneberger ärgert sich über Abholzung Für gefällte Bäume wird Ersatz gefordert
Schwaneberg (yhe) l Der Bauhof der Gemeinde Sülzetal fällte am Mittwoch in Schwaneberg im Wiesentor, im Bereich eines Garagenkomplexes, einen Kastanienbaum. Der Schwaneberger Ralf Brumlich brachte seinen Unmut darüber am Volksstimme-Lesertelefon zum Ausdruck. "Der Baum wurde gefällt, weil er schräg gewachsen war. Doch so schräg stand er viele Jahre. Weder der Tornado, der 2001 über Schwaneberg zog, noch das Sturmtief "Kyrill" konnten ihm etwas anhaben. Deshalb verstehe ich nicht, warum der offensichtlich gesunde Baum jetzt gefällt wurde", fragte der Schwaneberger.
Schräglage des Baumes gab den Ausschlag
Doch gerade die Schräglage des Baumes war jetzt der Anlass, den Baum doch zu fällen, nachdem die Garagenbesitzer die Gemeindeverwaltung darauf aufmerksam gemacht haben. "Ehe der Baum Probleme macht und möglicherweise die Autos Schaden nehmen, haben wir uns, der Ordnungsamtsleiter Rudi Wenzel und ich, entschieden, den Baum zu fällen. Zuvor hatten wir uns den Baum vor Ort angeschaut", erklärte auf Volksstimme-Nachfrage Gerd Laass als Leiter des Bauhofes. Der Baum hätte mittlerweile im Winkel von fast 45 Grad gestanden. Gerd Laass bestätigt, dass der Baum gesund war, doch die Gefahrenabwehr habe den Ausschlag für die Fällung gegeben.
Selbstverständlich werde der Baum durch Ausgleichsmaßnahmen ersetzt, so schreibt es die Gehölzschutzsatzung der Gemeinde Sülzetal vor. Auch das machte der Bauhofleiter deutlich. Derzeit würden in der Feldmark des Sülzetals zahlreiche Lücken in Hecken und Baumreihen durch Neuanpflanzungen geschlossen.
Doch nicht nur die Gemeinde müsse nach Baumfällungen neue Bäume pflanzen. Diese Auflage bekommen alle Bürger, wenn sie von ihren Grundstücken Bäume, beispielsweise aus baulichen Gründen, entfernen müssen. Kann ein neuer Baum nicht auf dem eigenen Grundstück gepflanzt werden, werde in Abstimmung mit den Ortschaftsräten oder den Ortsbürgermeistern ein anderer Platz im Dorf gesucht. Auch werde gemeinsam entschieden, welcher Baum gepflanzt werden soll.
Baumschnittarbeiten in fast allen Ortsteilen
Als aktuelles Beispiel kann die Ortschaftsratssitzung in Langenweddingen genannt werden. Am Mittwochabend entschieden die Räte, dass ein Bürger eine Linde an der Halberstädter Straße pflanzen soll. Der Langenweddinger hatte sich an Ortsbürgermeisterin Jutta Spurek gewandt, nachdem er die Auflage bekommen hatte, einen neuen Baum zu pflanzen.
In den vergangenen Tagen hat der Bauhof der Gemeinde Sülzetal in beinahe allen Ortsteilen Baumschnittarbeiten als Pflegemaßnahmen ausgeführt. Nun stellen die Bürger immer wieder die Frage, was mit dem anfallenden Holz passieren würde. "Mit dem Holz unterstützen wir ein Projekt des Landschaftspflegeverbandes ,Grüne Umwelt\'. Sämtliches Schnittholz wird nach Schwaneberg gefahren, damit der Verband einen Überblick bekommt, wie viel davon in einem bestimmten Zeitraum anfällt", erklärt Gerd Laass.
Beim neuen Projekt der "Grünen Umwelt" handelt es sich um die mögliche Verwertung von Biomasse, also auch Schnittholz, möglicherweise zum Heizen.
Wie weit der Landschaftspflegeverband mit diesem Projekt gekommen ist, darüber wird die Volksstimme gesondert berichten.