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Homeschooling Tablets und Laptops fehlen überall

Derzeit verfügt noch keine Wanzleber Schule über ausreichend Technik für den Distanzunterricht, sollte dieser erneut stattfinden müssen.

Von Josephine Schlüer 26.11.2020, 22:52

Wanzleben l An den weiterbildenden Schulen in Wanzleben, in der Gemeinschhaftsschule und im Börde-Gymnasium stehen noch keine Endgeräte wie Laptops oder Tabletts, weder für die Schüler noch für die Lehrer zur Verfügung. „Wir haben nach den Sommerferien einen Bedarf von 80 Endgeräten angemeldet“, sagte Babett Korth, schulfachliche Koordinatorin am Wanzleber Börde-Gymnasium. Die jüngeren Schüler am Gymnasium verfügten häufig nicht über die notwendige Technik, wie Laptops und Tablets, für den Distanzunterricht, so Korth. Während der Schulschließungen im Frühjahr, hätten die Eltern teilweise in ihren Betrieben Dokumente für ihre Kinder ausgedruckt, damit diese zu Hause Schulaufgaben erledigen konnten. Auch die stellvertretende Schulleiterin der Gemeinschaftsschule Wanzleben, Michaela Pessel, bestätigte, dass die Schüler im ersten Lockdown den Distanzunterricht teilweise über ihre Smartphones bewältigen mussten.

Bis die bestellten Endgeräte an die Schulen im Landkreis Börde geliefert werden, kann es allerdings noch eine Weile dauern. „Mit der Umsetzung des Förderprogramms ,Digital Pakt Plus‘ beschaffen derzeit bundesweit Schulträger, Kommunen und Länder Endgeräte“, teilte Friederike Hecht, Leiterin des Amtes für Bildung und Kultur beim Landkreis Börde, mit. Dies führe bundesweit zu Lieferengpässen. Aus diesem Grund seien derzeit im gesamten Landkreis noch keine Endgeräte an Schulen übergeben worden. „Für die Endgeräte der Lehrer gibt es derzeit noch keine verbindliche Regelung zwischen dem Bund und den Ländern und damit auch nicht zwischen dem Land und den Schulträgern“, informiert Hecht weiter. Wegen der Lieferengpässe könnten Lieferfristen nur unzureichend festgelegt werden. Zudem seien die gelieferten Geräte noch nicht betriebsbereit. Die Inbetriebnahme sei nicht im Förderprogramm inkludiert. „Es ist im Anschluss erforderlich, dass die etwa 1 100 bestellten Geräte inventarisiert und mit einem Betriebssystem wie auch weitergehender Software ausgestattet werden“, betont Friederike Hecht.

Der Landkreis Börde ist als Träger der weiterführenden Schulen zuständig für die Ausstattung der Einrichtungen im gesamten Landkreis. „Das Land Sachsen-Anhalt hat gemeinsam mit den Schulträgern zwei unterschiedliche Wege beschritten, um das Endgeräte-Zusatzprogramm umzusetzen“, teilte Michael Schulz, stellvertretender Pressesprecher im Bildungsministerium des Landes Sachsen-Anhalt, mit. Der Landkreis Börde als Schulträger habe sich für die Variante der dezentralen Beschaffung entschieden und ist dementsprechend selbst für die Ausstattung der weiterführenden Schulen mit Endgeräten zuständig, so Schulz. Die zentrale Bestellung über einen IT-Dienstleister des Landes wäre eine andere Möglichkeit zur Beschaffung von Endgeräten gewesen. Dieses Programm sei mittlerweile fast vollständig abgewickelt, so der stellvertretende Pressesprecher.

Für die fünf Grundschulen der Stadt Wanzleben-Börde in Wanzleben, Klein Wanzleben, Domersleben, Hohendodeleben und Seehausen sind insgesamt 62 Endgeräte geplant. Die Grundschulen befinden sich in kommunaler Trägerschaft, so dass die Stadt Wanzleben-Börde für die Beschaffung der Geräte zuständig ist. „Wir haben uns für robuste Laptops mit Touchfunktion entschieden“, teilte Sozialamtsleiter Kai Pluntke mit. Er rechne mit der Lieferung bis Ende des Jahres, so dass die Laptops Anfang nächsten Jahres in Betrieb genommen werden können. Dabei lege die Stadt Wert darauf, dass die Endgeräte bereits mit entsprechender Software für den Unterricht in Absprache mit den Schulleitern ausgestattet sind und die Inbetriebnahme schnell und unkompliziert erfolgen kann, so Pluntke. Die Laptops seien sowohl für die Schüler gedacht, die zu Hause nicht entsprechend ausgestattet sind, als auch für den Einsatz im Unterricht. Die Beschaffung der Geräte werde teilweise über Bundes- und teilweise über Landesmittel finanziert.

Der Förderbescheid für die Beschaffung liege zwar seit dem Sommer vor. Das Geld sei jedoch noch nicht bei der Stadt eingegangen, bemängelte Pluntke.