Reisen mit Kindern: Kinderreisepass: Was die Behörden in Wanzleben zum Gesetz sagen

Wanzleben. - Pünktlich zum Jahresanfang werden regelmäßig bundesweite Gesetzesänderungen auf den Weg gebracht. Eine davon betrifft ab Januar 2024 Eltern, die mit ihren Kindern in den Urlaub verreisen wollen. Denn der Kinderreisepass in der jetzigen Form wird abgeschafft.

Das müssen Eltern in Wanzleben jetzt wissen und so werden die Reisedokumente im Einwohnermeldeamt zukünftig geregelt. Ersetzt wird der Kinderreisepass dann durch den elektronischen Reisepass. Beim Beantragungsprozess selbst ändert sich dadurch aber nichts, informiert die Standesbeamte Victoria Genz von der Einheitsgemeinde Wanzleben. „Die Eltern müssen weiterhin zusammen mit dem betroffenen Kind, einem biometrisches Lichtbild und der Geburtsurkunde des Kindes vorsprechen“, erklärt die Mitarbeiterin der Stadt Wanzleben-Börde.

Jedoch müssten zukünftig mehr Zeit bis zur Ausstellung und auch mehr Kosten eingeplant werden. „Ein normaler Reisepass für Kinder nimmt sechs bis acht Wochen Produktionszeit in Anspruch und kostet 37,50 Euro“, sagt sie. Bisher lag der Preis für einen Kinderreisepass bei 13 Euro. Dafür war dieser aber – nach einer Gesetzesänderung zum 1. Januar 2021 – nur noch ein Jahr gültig und konnte für sechs Euro jeweils um ein weiteres Jahr verlängert werden. Davor waren es sechs Jahre. Gültig ist der elektronische Reisepass dann wieder sechs Jahre für Personen unter 24 Jahren. Ab dem 24. Geburtstag kann er zehn Jahre genutzt werden, kostest dann allerdings auch 60 Euro.

Wird der Reisepass dringender benötigt, besteht die Möglichkeit eines Schnell-Bestellverfahrens. „Ein Expressreisepass dauert hingegen nur vier Tage, wird allerdings mit einem zusätzlichen ’Expressaufschlag’ von 32 Euro versehen“, informiert die Rathausmitarbeiterin.

Über das Internet kann der elektronische Reisepass trotz fortschreitender Digitalisierung nicht bestellt werden. Die Beantragung kann nur persönlich mit dem Kind vor Ort im Einwohnermeldeamt geschehen. Eine Anmeldung dafür ist allerdings telefonisch oder online über die Internetseite der Stadt, www.wanzleben-boerde.de möglich. Wer ohne einen solchen Termin bei der Verwaltung erscheint, müsse durchaus mit einer längeren Wartezeit rechnen.

Mit Stand vom 21. November sind in Wanzleben in diesem Jahr immerhin beachtliche 296 Kinderreisepässe ausgestellt worden. Diese behalten bis zum Ablaufdatum weiterhin ihre Gültigkeit. Voraussetzung dafür ist aber, dass das Kind auch während der gesamten Gültigkeitsdauer anhand des Fotos einwandfrei identifizierbar ist.

Gerade bei Babys und Kleinkindern könnte das aufgrund der raschen äußerlichen Veränderungen problematisch werden. Auch der Gesetzgeber geht deshalb davon aus, dass Eltern von Kindern unter sechs Jahren einmal öfter einen neuen Reisepass beantragen und demnach auch mit mehr Kosten rechnen müssen.

Mit der Abschaffung dürfen aber Verwaltung und Eltern künftig von einem geringeren Zeit- und Arbeitsaufwand ausgehen, der bisher durch die jährliche Neubeantragung oder Verlängerung des Kinderreisepasses entstanden ist.