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Kommunalpolitik Im Bördestadion müssen Profis ran

Der Ortschaft Stadt Wanzleben als Wohnstandort attraktiver zu machen, hat sich Ortsbürgermeister Tino Bauer auf die Fahne geschrieben.

Von Detlef Eicke 04.01.2016, 00:01

Wanzleben l Mit Industrieansiedlungen ist die Ortschaft Stadt Wanzleben mit ihren Ortsteilen Wanzleben, Blumenberg, Buch, Schleibnitz und Stadt Frankfurt nicht üppig gesät. Das weiß auch Tino Bauer (Die Linke). Seine Gedanken sind durchaus anspruchsvoll.

„Wir sind kein Industriestandort. Doch ich sehe die Chance, durch Schaffung qualitativ hochwertigen Wohnraums den Menschen hier ein starkes Heimatgefühl zu vermitteln. Auch die Infrastruktur müsse stimmen, so der Ortsbürgermeister.

Dazu gehöre die ärztliche Versorgung auf hohem Niveau, auch unter dem Aspekt immer älter werdender Bevölkerung. Hier ist Wanzleben auf sehr gutem Weg. Das seit 15. Juli 2015 im Neubau befindliche Therapiezentrum an der Ecke Roßstraße/Lindenpromenade steht kurz vor der Fertigstellung. Die Eröffnung des Ärztehauses ist für Februar 2016 geplant.

„Hier entsteht in guter Lage ein barrierefreier Komplex, in dem ganz unterschiedliche Professionen eine gute Mischung und für die Patienten einen zentralen Anlaufpunkt bedeuten“, weiß Tino Bauer zu berichten.

Arztpraxis, ambulante Rehabilation älterer Menschen, eine Gemeinschaftspraxis für Physio- und Ergotherapie sowie Kursräume für gerätegestützte Therapien und Rehasport sorgen für kurze Wege und runden das Gesamtkonzept „Therapiezentrum Wanzleben“ ab.

Geht es nach dem Willen von Tino Bauer, sollen die Duschräume im Bördestadion so bald als möglich auf Vordermann gebracht werden. Der Zustand der Räume ist seit längerer Zeit immer wiederkehrender Gegenstand der Diskussion.

Die Stadt hatte im Jahr 2015 Mittel in Aussicht gestellt, um dem Problem zu Leibe zu rücken. Das millionenschwere Haushaltsloch ließ bislang keine Verjüngungskur zu. Die würde nach Schätzungen etwa 20 000 Euro betragen. Das Sanierungsvorhaben in Eigenleistung zu stemmen, sei keine Option. „Hier muss ein Profi ran, denn die Grenzen für Privatpersonen sind längst erreicht“, stellt Tino Bauer klar. Er betonte die einmalige Konstellation der Anlage mit Sportplatz, Tartanbahn und nahegelegenem Spaßbad.

Sie kann durchaus ein Vorzeigeobjekt werden, erhöht sie doch die vom Ortsbürgermeister beschriebene Lebensqualität für Einwohner und Besucher. Dazu gehöre auch die Fortführung des Betriebes der Freibäder in Wanzleben und Klein Wanzleben.

„Wir müssen unsere Kräfte bündeln und gemeinsam daran arbeiten, beide Bäder offenzuhalten. Dafür werde ich mich stark machen“, erklärt Bauer.

Er verwies in diesem Zusammenhang auf freiwillige Leistungen, die seitens der Stadt Wanzleben-Börde erbracht wurden. Dass sie nicht mehr in dem gewünschten Maße sprudeln können, liegt an der angespannten Haushaltssituation.

„Wir müssen uns Gedanken machen, in welcher Form wir das kulturelle und Vereinsleben im ländlichen Raum unterstützen können. So leisten beispielsweise die Heimatvereine in Schleibnitz und Blumenberg hervorragende Arbeit für ihre Dörfer. Um diese weiterzuführen, sollten wir unseren Beitrag leisten“, stellt Tino Bauer klar. Im Moment funktioniere vieles nur noch über Fördervereine und Spenden.

Im innerstädtischen Bereich des Ortsteiles Wanzleben stehen Baumaßnahmen auf dem Plan. Die Wobau wird zwei Grundstücke in der Schulstraße 1 und 16 generalüberholen und in moderne Wohn- und Geschäftshäuser verwandeln. Letztgenanntes Objekt ist bereits leergezogen, für 2016 aber nicht in der Realisierung. „Hier muss erst die Finanzierung von Grund auf geklärt werden. Die Modernisierungsmaßnahmen werden die Innenstadt aufwerten“, ist sich Tino Bauer sicher. Einen wichtigen Eintrag auf seinem Planungsbogen für 2016 hat der Ortsbürgermeister noch. „Ich wünsche mir, dass wir das Standesamtliche Rathaus wieder an den angestammten Ort zurückbekommen.“ Die Etage, in der das Amt seinen Sitz hatte und sich im benachbarten Trauzimmer Hochzeitspaare unter historischer Deckenkuppel das Eheversprechen gaben, ist seit anderthalb Jahren gesperrt. Grund sind Bauarbeiten, die verhindern, dass ins Trauzimmer im Wanzleber Rathaus wieder Leben einzieht und von Hochzeitsgesellschaften genutzt wird. „Mit der Sanierung soll die Kuppeldecke zurückgebaut werden. Im Augenblick ist der Treppenaufgang zum Obergeschoss des Rathauses mit einer Abdeckplane versehen“, berichtet Bauer.