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Hilfsaktion Kraftwerk im Bau: Eilsleben schickt Schiffsladung nach Afrika

Eilslebens evangelische Kirchengemeinde steckt derzeit wieder mitten in den Vorbereitungen für eine Großlieferung für die Freunde in Tansania. Ein Schiffscontainer soll beladen werden – in erster Linie mit Zubehör für ein Wasserkraftwerk.

Von Ronny Schoof 09.07.2021, 12:29
Christoph Timme hat einen Deckenkran organisiert, der als Bausatz für das Wasserkraftwerk nach Tandala geschickt wird.
Christoph Timme hat einen Deckenkran organisiert, der als Bausatz für das Wasserkraftwerk nach Tandala geschickt wird. Fotos (2): Ronny Schoof

Eilsleben - „Am Freitag kommt noch ein Hubwagen“, lässt Annedore Feuerriegel im Vorbeigehen wissen und löst damit helle Freude bei Christoph Timme aus. Beide sind engagierte Mitglieder der Kirchengemeinde und aktuell mal wieder vielbeschäftigt in Sachen Tandala, ein Bergdorf im ostafrikanischen Tansania.

Strom- und Einnahmequelle

„Umeme u Diakonia“ lautet in der Landessprache (Swahili) die Devise – Strom fu¨r das Diakoniezentrum. Christoph Timme erklärt: „Seit zehn Jahren schon gibt es Bestrebungen durch das Diakoniezentrum Tandala, ein Wasserkraftwerk zu errichten, um einerseits eine Energieversorgung für die Region dort und andererseits eine Einnahmequelle für die diakonische Arbeit zu schaffen, die ansonsten allein auf Spenden angewiesen ist. Im März nun konnte der Bau endlich beginnen, die Fertigstellung ist für nächsten Mai geplant, und wir als Kirchengemeinde unterstützen das Bauprojekt nach Kräften.“

Vom Schraubenpack bis zum Deckenkran

Eilslebens Beitrag zum Kraftwerk läuft in Timmes Bau- und Möbeltischlerei zusammen. Seit Monaten akquierieren er und seine Mitstreiter vor allem baumaterielle Begleithilfe vom Schraubenpack bis zum Musterfenster. Jüngste Errungenschaft: ein Deckenkran für die Maschinenhalle, den Timme günstig bei Geschäftspartnern günstig aufgetrieben und mit versierten Partnern wieder vervollständigt und instandgesetzt hat. „Das ist sozusagen das Kernstück unserer Lieferung. Damit können die Turbinen und Generatoren angehoben werden.“

Container geht auf die Reise

Zum widerholten Mal also – eine ähnliche Aktion hatte man 2014 gestartet – bestückt die Kirchengemeinde nun ein „Großpaket“, das in der kommenden Woche dann auf die Reise gen Afrika gehen soll. Mit Amazon , DHL oder einer herkömmlichen Spedition ist das freilich nicht getan. Nein, es muss erneut ein Schiffscontainer her, diesmal einer der ganz wuchtigen Sorte mit einem Fassungsvermögen von knapp 70 Kubikmetern. Eine kostspielige Angelegenheit, „weshalb wir nach wie vor auch auf finanzielle Spenden angewiesen sind“, so Christoph Timme. Darüber hinaus sei „ein Berg an Bürokratie“ zu bewältigen.

Bauverlauf kann mitverfolgt werden

Das Wasserkraftwerk entsteht – vornehmlich von Hand – an einem Fluss, vergleichbar mit der Bode. Eine 20 Meter breite und fünf Meter hohe Staumauer ist aktuell im Bau. Dafür wurde der Fluss im Mai umgeleitet und das Wasser aus der Baugrube abgepumpt. Lose Felsbrocken mussten dann ab- und Bruchsteine für die Fundamente antransportiert werden. Bilder und Informationen zum Bauverlauf finden sich auf den Internetseiten der Tischlerei Timme.

Spendenkonto: Bank fu¨r Kirche und Diakonie Duisburg, Kontoinhaber: Kirchenkreis Egeln, IBAN: DE98 3506 0190 1550 2370 12, Verwendungszweck: KG Eilsleben-Tansania

Asifiwe Kilumbe, ein Lehrling aus Tandala, baut in der Tischlerei Timme ein Musterfenster, das ebenfalls nach Tansania geliefert wird. So können die Tischler im Diakoniezentrum dort die benötigten Fenster nach Kilubes Vorlage anfertigen.
Asifiwe Kilumbe, ein Lehrling aus Tandala, baut in der Tischlerei Timme ein Musterfenster, das ebenfalls nach Tansania geliefert wird. So können die Tischler im Diakoniezentrum dort die benötigten Fenster nach Kilubes Vorlage anfertigen.
Foto: Christoph Timme