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  7. Papageien fliegen durch die Kulturscheune

Vogelfreunde stellen in den Volieren den Lebensraum der kleinen und großen Exoten nach Papageien fliegen durch die Kulturscheune

Von Constanze Arendt-Nowak 16.10.2012, 03:13

Trotz einer geringen Mitgliederzahl haben die Vogelfreunde Börde und Umgebung in Barneberg eine eindrucksvolle Schau mit Ziervögeln aufgebaut. Besonders bei den Barnebergern weckte es die Neugier, dass das Obergeschoss der Kulturscheune erstmals mitgenutzt wurde.

Barneberg l Dass ein Verein nicht unbedingt viele Mitglieder haben muss, um etwas Großes auf die Beine zu stellen, davon konnten sich die Besucher am Wochenende in der Barneberger Kulturscheune eindrucksvoll überzeugen. Die Vogelfreunde Börde und Umgebung um ihren Vorsitzenden Jörg Robakowski zählen aktuell nur elf Vereinsmitglieder. Lediglich sechs von ihnen, stellten auch Tiere aus ihrem Bestand bei der Barneberger Ausstellung vor.

Doch mit den beiden Ausstellungstagen allein war es nicht getan. Bereits am Mittwoch hatten die Vorbereitungen begonnen. Zehn Volieren und 28 Vitrinen wurden aufgebaut und die Kulturscheune liebevoll herbstlich dekoriert. Ein Publikumsmagnet war unter anderem die sechseckige Voliere mit den Waldvögeln. Besonderen Wert legen die Zuchtfreunde darauf, ihre wertvollen Tiere in möglichst naturnaher Umgebung zu präsentieren. So war die Ausstattung der Vitrinen den Lebensbedingungen der freilebenden Exemplare der unterschiedlichen Vögel nachempfunden.

Immer wieder war von den Besuchern anerkennend zu hören: "Da ist ihnen aber eine tolle Ausstellung gelungen." Sie konnten nicht nur große Exoten wie Ziegensittiche, Graupapageien und Amazonen bewundern. Auch viele kleine, flinke Vögel von fast allen Erdteilen bevölkerten die Vitrinen.

"Die Zucht dieser zum Teil sehr seltenen Vögel, wie Kapsperlinge oder Maronenweber, ist nicht nur ein schönes Hobby, es trägt auch zur Arterhaltung bei", erklärte Jörg Robakowski. Im Verein können die Züchter sich austauschen und eine Plattform finden. Bei der Barneberger Ausstellung selbst ging es auch nicht um Sieger, Pokale und den Wettbewerb. "Wir wollen unsere Arbeit einem breiten Publikum zugänglich machen und einfach unsere Tiere präsentieren", fügte der Vereinsvorsitzende an.

Zum widerholten Mal fanden die Züchter ideale Bedingungen in der Kulturscheune vor. Doch diesmal waren nicht nur im Untergeschoss Tiere zu bewundern, die Züchter hatten erstmals auch das Obergeschoss mit einbezogen.

Und das weckte gerade bei den Barnebergern die Neugier. Wie ist es wohl da oben in der Scheune? Beim genaueren Hinschauen wurde niemand enttäuscht. Ein großer, lichtdurchfluteter Raum bietet die Kulisse für weitere Ausstellungen, Theateraufführungen oder Feiern. So konnte unter anderem auch Joachim Meier, Ehrenbürger und langjähriger Bürgermeister von Barneberg, seine Freude nicht verbergen: "Ist das nicht schön? Hier wird nichts abgerissen, hier erwacht Altes zu neuem Leben."

Und die Ziervögel lädt so großer Raum wahrlich zu einem Freiflug ein. So konnte Vereinsmitglied Roy Kniebel auch gleich das besondere Vertrauensverhältnis zu seinen drei Graupapageien präsentieren. Die Papageien, die er mit der Hand aufgezogen hat, nutzten die Gelegenheit zu einer kleinen Flug-Show. Die Besucher verfolgten beeindruckt, wie die zwei ausgebüxten Papageien durch den Raum flogen und dann doch wieder bei ihrem Züchter landeten.

Nach der Ausstellung ist vor der Ausstellung. Und so haben die Zuchtfreunde schon jetzt Ideen für ihre nächste Ausstellung. Dann wollen sie eine für Besucher begehbare Voliere aufstellen, damit alle, die sich trauen, die gefiederten Schönheiten aus nächster Nähe betrachten können.

"Wir würden uns freuen, wenn wir beim Einen oder Anderen Interesse für unser Hobby geweckt haben. Neue Mitglieder sind uns immer willkommen und Anfängern geben wir gern Unterstützung", erklärte Jörg Robakowski und hofft auf einen Mitgliederzuwachs in seinem Verein. So manches Fachgespräch, das sich während der Ausstellung bei einer Tasse Kaffee oder auch vor der Voliere entwickelte, untermauert diese Hoffnung. Vielleicht werden schon bei der nächsten Ausstellung einige Aussteller mehr gezählt, die diesmal noch unter den interessierten Besuchern waren.