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Konzert im Grünen Premiere im Drackenstedter Pfarrgarten: Dank für Teeküche und Toilette

Ihre erste öffentliche Veranstaltung abseits von Andachten und Gottesdiensten hat die Kirchengemeinde Drackenstedt genutzt, um nicht nur erhabene Musik, sondern auch reichlich Dank an den Mann respektive die Frau zu bringen.

Von Ronny Schoof 29.07.2021, 12:39
Pfarrer Thomas Seiler hielt im Pfarrgarten eine kurze Andacht, im Hintergrund die Musiker des Regionalen Bläserchors Oschersleben.
Pfarrer Thomas Seiler hielt im Pfarrgarten eine kurze Andacht, im Hintergrund die Musiker des Regionalen Bläserchors Oschersleben. Foto: Bernd Eggeling

Drackenstedt - „Es war für uns ein besonderer Sonntag“, sagt Drackenstedts Kirchenratsvorsitzender Bernd Eggeling, „denn nach so langer Zeit konnten wir als Kirchengemeinde endlich wieder eine größere Veranstaltung in Gemeinschaft erleben.“ Unter dem Motto „Geistliche Sommermusik“ war der Regionale Bläserchor Oschersleben, geleitet vom Kirchenmusiker Malte Klevenow, nach Drackenstedt gekommen, um im lauschig Grünen zu musizieren.

Die Veranstaltung bedeutete zugleich eine Premiere, wie Bernd Eggeling feststellt: „Erstmalig wurde der Pfarrgarten in dieser Weise durch die Kirchengemeinde genutzt. Und dabei zeigte sich, dass er eine gute Atmosphäre für solche Anlässe bietet.“

Würdigung in passendem Rahmen

Der Bläserchor erfreute das Publikum mit bekannten religiösen Melodien und gut vertrauten Volksliedern. Die Lektorin der Kirchengemeinde, Beate Schmidt, trug dazu Liedtexte und Interpretationen vor. Auch jenen, die gerade ganz andere Probleme als den Mangel an gemütlicher Unterhaltung haben, wurden Worte und Gedanken gewidmet. So gedachte Pfarrer Thomas Seiler in seiner Ansprache der Opfer der Flutkatastrophe im Westen Deutschlands.

Direkt mit dem Posaunenkonzert als öffentliche Veranstaltung wollte Eggeling auch „die Würdigung einer für uns wichtigen und längst abgeschlossenen Baumaßnahme“ verbunden wissen. Nur die öffentliche Danksagung für das Geleistete in passendem Rahmen habe noch auf sich warten lassen müssen. Eggeling meint damit den zu Jahresbeginn finalisierten Einbau einer Teeküche und einer Sanitäranlage in den Nebenräumen der Drackenstedter Nicolaikirche.

„Mehrere regionale Handwerksbetriebe, fachlich gesteuert durch den Architekten Gerd Srocke, haben das anspruchsvolle Vorhaben bestens verwirklicht“, lobt Eggeling. Nun sei der bislang eher provisorisch hergerichtete Winterkirchenraum als „vollwertiger Gemeinderaum für vielfältige Veranstaltungen nutzbar.“ Nicht zuletzt sei damit „ein lange angestrebtes Ziel der Kirchengemeinde erreicht“ worden, da sie sich seit dem Verkauf des Pfarrhauses dem Malus ausgesetzt sah, über keine fest installierten Sanitäranlage zu verfügen.

Mit weltlicher Hilfe verwirklicht

Die Verwirklichung des Projekts habe man gewissermaßen dem Reformationsjubiäum vor vier Jahren zu verdanken, so Bernd Eggeling. Zum Gelingen habe dabei aber auch rein weltliche Hilfe beigetragen. Der Kirchenratsvorsitzende erklärt: „Mit dem Thema des besonderen Reformationsgedenkens hat sich die Kirchengemeinde Drackenstedt in die Projekt- und Förderstrategie der Lokalen Aktionsgruppe Flechtinger Höhenzug (LAG) eingebracht. Diese Aktivitäten unterstützte die LAG, indem sie das Bauvorhaben als Leader-Projekt aufnahm und so die Förderung aus EU-Mitteln ermöglichte. Die Eigenmittel erbrachte die Kirchengemeinde insbesondere aus Gemeindebeiträgen, Spenden und Kollekten von Gemeindegliedern und Unterstützern sowie einer Zuwendung des Kirchenkreises Egeln.“

Besondere Anerkennung sprach Eggeling der LAG-Vorsitzenden, Steffi Trittel, sowie dem Drackenstedter Gert Ellermann, der die Teeküche ehrenamtlich eingebaut hatte, aus. Nach den Dankesworten klang der Gemeindenachmittag mit Posaunenmusik und anregenden Gesprächen der Besucher aus. Das einhellige Fazit der rund 50 Anwesenden: „Schön, dass wir trotz noch geltender Corona-Einschränkungen mal wieder auf diese Weise hier im Dorf zusammenkommen konnten“.