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B246a in der Börde Raser rauschen durch Remkersleben

Auf der B246a in Remkersleben sind innerorts viele Autos und Lkw zu schnell unterwegs. Das ist eine große Belastung für die Einwohner. Der Ortschaftsrat hat Ideen. Sind sie umsetzbar?

Von Christian Besecke 24.03.2025, 18:00
Im November 2024 ist ein Lkw in ein Haus an der B246 in Remkersleben gekracht.
Im November 2024 ist ein Lkw in ein Haus an der B246 in Remkersleben gekracht. Foto: Hagen Uhlenhaut

Remkersleben. - Der schwere Unfall, bei dem ein Lkw in ein Wohnhaus an der B246a gekracht ist, beschäftigt die Einwohner noch immer. Das Loch im Haus ist nach wie vor noch da.

„Das Bild vom Unfall hat sich nachhaltig bei mir eingebrannt“, sagt Remkerslebens Ortsbürgermeister Martin Niemann (parteilos). „So geht es auch vielen Einwohnern.“ Der Unfall ist an einem neuralgischen Punkt im Ort passiert. Hier befinden sich Fußgängerüberweg und Bushaltestelle. „Nicht auszudenken, hier wären Kinder des morgens unterwegs gewesen, auf dem Weg zum Schulbus“, sagt Niemann.

Mit einiger Verzögerung ist dann doch noch das Tempo-30 für Lkw während der Rübenkampagne für die Hauptmagistrale durch Remkersleben gekommen (Volksstimme berichtete). Das Land Sachsen-Anhalt hat in dem Zusammenhang noch einmal deutlich gemacht, dass die Begrenzung nicht wegen des schweren Unfalls zurückgekommen ist, sondern wegen der Ergebnisse einer umfangreichen Verkehrszählung und zum Schutz vor Lärm für die Einwohner.

Martin Niemann sind die Gründe im Grunde genommen egal. „Die immer wiederkehrenden Zählungen sind meiner Meinung nach überflüssig“, sagt er. „Der Verkehr wird annähernd immer gleich bleiben während der Rübenkampagne und so lange die Zuckerfabrik in Klein Wanzleben besteht.“ 2024 war er sogar kurzzeitig erhöht, da zusätzlich noch Rüben geliefert worden, die eigentlich im Werk in Schladen verarbeitet werden sollten.

Tempo 30 im Ort?

Der Ortschaftsrat wäre schon recht froh, wenn Tempo 30 innerorts das ganze Jahr über gelten würde. Zusätzliche Ideen gibt es auch. „Zwei stationäre Blitzer an den Ortseingängen, die jeweils nach beiden Seiten den Verkehr überwachen, würden sich innerhalb kürzester Zeit bezahlt machen“, schätzt Niemann ein. „Denn nicht einmal Tempo 50 wird eingehalten.“ Letztendlich ist die B246a jetzt gut ausgebaut, das verführt scheinbar zum Rasen.

Über den in 2024 erfolgten Ausbau der Magistrale freuen sich die Remkersleber natürlich. „Es gibt in Orten der Altmark Verkehrsinseln an den Ortseingängen. Auch die wären eine gute Lösung“, bringt der Ortsbürgermeister vor. Letztendlich würde aber auch ein Einsatz der Polizei für die ein oder andere Geschwindigkeitskontrolle schon auf große Zustimmung unter den Einwohnern stoßen.

Es gab aber zuletzt noch andere Baustellen im Ort. So hat der Unterhaltungsverband „Untere Bode“ den Geesgraben renaturiert. „Das Ergebnis kann sich sehen lassen“, sagt Martin Niemann. Der Lauf des Gewässers ist angepasst worden und hat jetzt einen viel natürlicheren Anstrich erhalten.

Giganetz kommt an

„Auch der abgeschlossene Breitbandausbau hat den Bürgern viele Vorteile gebracht“, sagt Niemann. So liegen die Glasfaserkabel direkt vor der Tür und etliche Bewohnernutzen das Giganetz der Einheitsgemeinde. Sorgen bereiten allerdings noch die weit über zehn Schrottimmobilien. „Ich kenne Einwohner, die sich mehrfach bemüht haben, solche Grundstücke zu erwerben, letztendlich aber gescheitert sind“, erklärt er. „In anderen Ländern werden Eigentümer zwangsenteignet, wenn sie aber auch gar nichts an ihren Grundstücken machen und sie verfallen lassen.“

Ein neuer Zaun

Gebaut wird im dem Ort auch. So bekommt die Feuerwehr an der B246a einen Zaun mit Automatiktüren, damit hier künftig gefahrlos Schulungen für den Nachwuchs stattfinden können. Die Einwohnerzahl ist mit gut 600 über Jahre stabil geblieben. Es gibt eine Tiefbaufirma, einen Schmied einen Agrarbetrieb und sogar eine Gaststätte.

Der Unterhaltungsverband „Untere Bode“ hat den Geesgraben sanieren lassen.
Der Unterhaltungsverband „Untere Bode“ hat den Geesgraben sanieren lassen.
Foto: Hagen Uhlenhaut

Am 17. und 18. Mai steht die 880-Jahr-Feier an. Diese wird im Kirchgarten begangen. Ein großes Programm wartet auf die Besucher und alle Verein beteiligen sich. So wird es auch einen Umzug, eine Abendveranstaltung und einen Frühschoppen geben. Im Bürgerhaus soll eine Ausstellung gezeigt werden. Vorher steht das Osterfeuer am 19. April an.

Ein Teichglühen ist ebenfalls vorgesehen und der Männergesangverein plant Singe-Höhepunkte. „Überhaupt sind unsere Vereine sehr rege und arbeiten oft Hand in Hand untereinander“, so Martin Niemann.