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Rückkehr Kuriose Geschichte nimmt ein Ende

Für Schlagzeilen hat der Diebstahl eines Findlings aus der Eiszeit in Bottmersdorf gesorgt. Nun ist er zurück.

Von Jasmin Teut 18.12.2019, 01:00

Bottmersdorf l Dass der Diebstahl eines Steins solch weite Kreise zieht, damit hat wohl niemand gerechnet. Doch in diesem besonderen Fall handelte es sich um einen Zeugen der Eiszeit und ein ausgewiesenes Naturdenkmal. Der Bottmersdorfer Bürgermeister René Gehre kann nun mit Freuden sagen, dass der Findling wieder an seinem ursprünglichen Platz ist.

Ein Problem gebe es allerdings noch, meint Gehre, „er liegt nicht mehr so wie vorher“. Ein Anwohner aus dem Nachbardorf Blumenberg erinnert sich ebenfalls daran, dass der Stein flacher gelegen hatte. Jetzt stünde er senkrechter als zuvor, sagt der Blumenberger.

Wie der 17 Tonnen schwere Fels wieder in seine eigentliche Lageposition gebracht wird, ist noch unklar, erzählt der Bürgermeister. Allerdings konnte auch noch nicht geklärt werden, auf welchem Weg und mit welchen Hilfsmitteln der Stein wieder zurück an seinen Platz gefunden hat. Da der Staßfurter, der den Stein entwendet hat, diesen auch abtransportieren konnte, geht Gehre davon aus, dass er ihn mit denselben Gerätschaften wieder an den Feldweg zurück gebracht hat.

Doch diese Straftat wird wohl Folgen haben. Was den Staßfurter allerdings genau erwarten wird, kann nicht gesagt werden, da die Entscheidung bei den Richtern läge, erklärt Matthias Lütkemüller, Sprecher des Polizeireviers Börde in Haldensleben. „Dennoch muss er sich bezüglich des Diebstahls verantworten“, sagt Lütkemüller weiter, denn es sei generell eine Straftat, Steine mitzunehmen. Bürgermeister René Gehre ist dabei jedoch milder gestimmt: „Grundsätzlich muss irgendeine Konsequenz gezogen werden, sonst würde es ja jeder machen. Er hat sich aber selbst angezeigt und die Situation ist auch glimpflich ausgegangen“.

Dass der Steinliebhaber sich genau diesen für seinen Vorgarten ausgesucht hat, kann Gehre allerdings nicht verstehen. Es gebe für solche Anliegen auch Kiesgruben, sagt er. „Wenn er Interesse an dem Stein hatte, dann hätte er wenigstens mit dem Landwirt, dem der Acker gehört, sprechen müssen, bevor er diesen einfach ungefragt entwendet“, erklärt der Bürgermeister.

Über weitere Maßnahmen, wie das Denkmal künftig besser gekennzeichnet werden könnte, wird in nächster Zeit diskutiert, meint René Gehre. So würde ein einfaches beschriftetes Messingschild, wie es bei vielen Denkmälern der Fall ist, wahrscheinlich schon Abhilfe schaffen, um einem erneuten Diebstahl vorzubeugen.

Dass der Stein wieder zurück ist, erfreut wohl viele Anwohner, doch nicht jeder weiß von der Bedeutung des Eiszeitriesen und sieht den Stein eben nur als Stein. „Spätestens jetzt wissen alle darüber Bescheid“, sagt René Gehre mit einem Lachen zu dieser recht kuriosen Geschichte.