Salzige Tour Salziges vom Heimatverein
Auf „Salzige Tour“ haben sich Sülldorfer begeben. Der Kultur- und Heimatverein hatte Ortsrundgänge und Schausieden organisiert.
Sülldorf l Wandeln auf den Spuren des Salzes in der Region Magdeburg – Elbe – Börde – Heide: Dazu hatte der Magdeburger Tourismusverband eingeladen. Tatsächlich fanden sich Neugierige am Sonnabendnachmittag in Sülldorf ein, um sich auf Spurensuche zu begeben.
Wie ein Band schlängelt sich die Sülze durch die Salzstellen in Sülldorf. Hier sei Deutschlands größte Fläche mit Salzpflanzen zu finden, erfahren die Tourgänger vom orts- und sachkundigen Führer Lutz Hellbach. „Unser Dorf ist von einem in Europa einmaligen Naturschutzgebiet mit großer Artenvielfalt an Salzpflanzen umgeben. Über Jahrhunderte bestimmte Salz das Leben der Bewohner“, berichtet Lutz Hellbach während des mehrere Kilometer zählenden Marsches über den Naturlehrpfad. Die Tour führt zur Solquelle, zum Dorotheenbad, berührt Steinbruch und Weinberg. Auf dem Weinberg hat sich ein Grabstein mit arabischen Schriftzügen und der Jahreszahl 1814 befunden. Dort wurde ein mohammedanischer Russe begraben, der bei einem Überfall der Franzosen bei Osterweddingen den Tod gefunden hatte. Ein heftiger Wolkenbruch beendet die Tour vorzeitig und bleiben Weinberg und Annabad von der Besichtigung ausgenommen.
„Ausgestellt war der Grabstein im Eingangsportal zur Sülldorfer Kirche, ist aber im Zuge von dort erfolgten Renovierungsarbeiten in den Jahren 2013/14 abhanden gekommen“, erzählt Gemeindekirchenrat und Mitglied des Heimatvereins Mike Höpfner. Der Verbleib dieses und weiterer Grabsteine sei noch immer ungeklärt. „Kirchengemeinde und Heimatverein sind betroffen, dass diese Kulturdenkmale bislang nicht wieder an ihren angestammten Platz zurückgekehrt sind. Wir möchten die Denkmale aber sehr gern zurückhaben“, ergänzte Höpfner. Er informierte interessierte Besucher über Kirche und Winterkirche, die am Sonnabend zur Besichtigung geöffnet waren. Ortsbürgermeister Sascha Ritter zeigte die alte Tradition des Salzsiedens. Der Heimatverein versüßte den Besuchern die „Salzige Tour“ mit selbstgebackenem Kuchen und Kaffee.
„Wir sind mit der Resonanz recht zufrieden“, bilanzierte Susanne Gruetz, Vorstand des Heimatvereins. Für 2016 stehen noch weitere Veranstaltungen auf dem Plan. Ein Höhepunkt wird die Einweihung des Sülzestegs am Sonnabend, 9. Juli, werden. Es folgen der Trödelmarkt am 3. September und das Weihnachtsmärchen am 3. Dezember.