Millioneninvestition Sanierung der Sarresporthalle in Wanzleben ist eine Mammutaufgabe für den Landkreis Börde
Wanzleben l Die Halle gibt im Augenblick nur einen traurigen Anblick her. Eingeschlagene Fenster, die mit Brettern versperrt sind und übermäßig viele Graffiti-Schmierereien sorgen für ein gewöhnungsbedürftiges Bild. Innen ist die obere Etage von einem Wasserschaden durch eindringenden Starkregen gekennzeichnet. Hier kann also wirklich niemand mehr Sport treiben. Die bislang hier beheimateten Verein haben in der Gymnasiumshalle Obdach erhalten. Sonderlich gern gesehen sind sie hier aber nicht von den Etablierten.
Die Situation wird aber erst einmal so bleiben und das über Jahre. Dazu kommt noch die Rückkehr der Sekundarschüler nach Wanzleben zum neuen Schuljahr. Auch sie müssen ja ihren Sport irgendwo abhalten können. Wo genau das geschehen soll, ist bis zum heutigen Tag noch nicht geklärt. Der Landkreis arbeitet fieberhaft an Lösungen. Jedoch ist das alles nicht so einfach.
Baumaßnahmen ohne Fördergelder
Zu den Hintergründen: Mit Beschluss des Kreistages wurde die Teilnahme des Landkreises am Bundesprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ gemäß Projektaufruf 2020 für die Sanierung der Sarresporthalle Wanzleben beschlossen. „Die erforderlichen Unterlagen - so die Einreichung einer Projektskizze - für das erste Auswahlverfahren wurden am 29. Oktober 2020 beim Projektträger sowie am 30. Oktober fristgemäß im Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr eingereicht“, informiert Guido Kambach vom Amt für Gebäudemanagement beim Landkreis Börde. „Mit E-Mail vom 5. März 2021 wurde vom Forschungszentrum Jülich GmbH informiert, dass aufgrund einer mehrfachen Überzeichnung des Programms die Sanierung der Sarresporthalle nicht in das anschließende Antragsverfahren aufgenommen wird.
Erheblicher Investitionsbedarf
Da die Sporthalle einen erheblichen Sanierungsbedarf aufweist und dieser eine Nutzung bis auf Weiteres nicht zulässt, sind umfangreiche Sanierungsmaßnahmen erforderlich, heißt es weiter. Die Halle soll nun im Rahmen einer Komplettsanierung instandgesetzt werden. „Grundlage der Sanierung bildet die bereits vorliegende Entwurfsplanung aus dem Stark-III-Antrag. Da der Antrag auf Projektförderung negativ beschieden wurde, muss die Finanzierung derzeit zu 100 Prozent über Eigenmittel des Landkreises sichergestellt werden“, betont Guido Kambach. Da diese Finanzmittel nicht vollumfänglich im Haushaltsplan abgebildet sind, erfolgen derzeit, zur Sicherstellung des Gesamtbudgets, noch interne Abstimmungen. Die Gesamtinvestitionskosten werden auf etwa drei Mio. Euro geschätzt.
Die geplanten Maßnahmen: Es geht um die Herstellung einer thermisch gedämmten Gebäudehülle. Dazu gehören Wärmedämmung der Wandbereiche, Erneuerung aller Fensterbereiche, Erneuerung der Dachdämmung und Teilerneuerung der Fußbodenbereiche. Die Erneuerung der technischen Gebäudeausrüs-tung, wie Heizung, Sanitär, Beleuchtung und Einbau Lüftung sind vorgesehen. Sicherheitstechnische Anlagen, wie Brandmeldeanlage, Einbruchmeldeanlage, Elektroakustische Anlage und Hausalarm sollen ebenfalls installiert werden. Der Einbau eines Behinderten-WC, der Einbau von Sonnenschutzanlagen, die Herstellung der Barrierefreiheit für den Sportbereich im Erdgeschoss, die Optimierung der Grundrissstruktur im Eingangsbereich und die Umsetzung eines Brandschutzkonzepts sollen die vorgesehenen Maßnahmen abrunden, führt Guido Kambach aus.
Vereine hängen erst einmal in der Luft
Dazu gesellt sich ein weiteres Problem. Mit Beginn des Schuljahres 2021/2022 soll die Gemeinschaftsschule Wanzleben von Klein Wanzleben in das sanierte Schulgebäude in Wanzleben zurückziehen. Eine Interimslösung hinsichtlich Absicherung des Schulsports sucht das Amt für Bildung und Kultur noch. „Eine abschließende Lösung ist mir derzeit noch nicht bekannt“, schließt Guido Kambach seine Ausführungen.
Ein ebensolches Problem dürften die bereits angesprochenen Vereine und Institutionen darstellen. Sie können im günstigsten Fall erst nach der Sanierung wieder an ihre alte Wirkungsstätte zurückkehren und das ist im Jahr 2023 - wenn alles wie geplant läuft. „Der Umzug der Gemeinschaftsschule nach Wanzleben wird so abgestimmt, dass der Unterricht an der Grundschule Klein Wanzleben auch mit dem neuen Schuljahr wieder aufgenommen werden kann“, sagt Einheitsgemeinde-Bürgermeister Thomas Kluge (parteilos). Das ist auch der Teil, denn die Stadt Wanzleben beeinflussen kann. Die Sarresporthalle selber liegt in Verantwortung des Landkreises Börde.