Sanierung Huckelpiste adé

Für rund 28.000 Euro soll die Straße "Ziegelei" in Altenweddingen eine neue Tragschicht bekommen. Dazu gibt es eine Eilentscheidung.

Von Sebastian Pötzsch 01.06.2017, 01:01

Osterweddingen l Vor allem Anwohner dürften erleichtert sein: Die teils mehr als zehn Zentimeter tiefen Schlaglöcher in der Straße „Ziegelei“ in Altenweddingen sollen in naher Zukunft verschwinden und die viel zu hohen Gullydeckel dem Straßenniveau angepasst werden.

Dennoch sorgte die Informationsvorlage im Bauausschuss, die am Dienstagabend in Osterweddingen tagte, für Irritationen. Laut sprach es zumindest Langenweddingens Ortsbürgermeisterin Jutta Spurek (Die Linke) aus, die sich verwundert zeigte über die Eilentscheidung in „Zeiten der Haushaltskonsolidierung, wo es doch auch in anderen Ortsteilen Straßen mit tiefen Schlaglöchern gibt“.

Parteifreund und Altenweddingens Ortsbürgermeister Friedrich Rabe dürfte indes erfreut sein, dass eine Straße in seinem Bereich saniert wird. Doch er befürchtet, dass künftig nur noch die Altenweddinger Mülldeponie als einzige im Sülzetal von der Verwaltung genutzt werden wird. Denn genau dorthin führt die Straße „Ziegelei“.

Verwaltungsmitarbeiter Fred Fedder klärte die Mitglieder des Bauausschusses und Gäste wie folgt auf: So ist die „Ziegelei“ in einem desolatem Zustand, was wohl auch auf die Nutzung größerer Fahrzeuge zur Deponie zurückzuführen sei. Die Halde soll tatsächlich zunächst weiter genutzt werden, wenn auch nur für Grün- und Baumschnitt.

Die tiefen Schlaglöcher in der Straße seien im Zuge der Verkehrssicherungspflicht der Gemeinde zu beseitigen, die bisherigen Reparaturen mit sogenanntem Kaltmischgut oder Schotter nicht mehr ausführbar.

Die Eilentscheidung durch den Bürgermeister, so ist in der Informationsvorlage zu lesen, „wurde zwingend notwendig, da im kurzen Zeitraum zwischen Angebotsauswertung und Ende der Bindungsfrist keine außerordentliche Sitzung der Vertretung einberufen werden konnte.“ So habe die Zuschlags- und Bindungsfrist bereits am 25. Mai geendet. Die sogenannte Submission, also die erstmalige Öffnung und Lesung aller bisher eingegangenen Angebote, hatte einen Monat zuvor stattgefunden.

Zu den Befürchtungen Friedrich Rabes hinsichtlich einer übermäßigen Nutzung der Deponie erklärte Fred Fedder, dass aktuell neben der Halde in Altenweddingen zwei sogenannte Kurzzeitlagerstätten genutzt werden.

Jene in Schwaneberg soll in absehbarer Zeit ihre Betriebserlaubnis verlieren. Die Deponie in Osterweddingen betreffend werde gemeinsam mit potentiellen Partnern und dem zuständigen Amt bei der Landkreisverwaltung über einen zukünftigen Betrieb verhandelt.

Auch mit dem privaten Betreiber der Deponie in Stemmern gebe es Gespräche. Außerdem gebe es einen Dialog mit Landwirten über die Anlieferung von Grünschnitt für Biogasanlagen. „Doch da sind wir noch in früher Blüte“, erklärte Fedder.