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Sanierung Remkersleber schaffen Tatsachen

Nach einigen Verzögerungen soll im Juni die energetische Sanierung der Kindertagesstätte "Zwergenland" in Remkersleben beginnen.

Von Mathias Müller 29.05.2018, 01:01

Remkersleben l In die geplante energetische Sanierung der städtischen Kindertagesstätte „Zwergenland“ Remkersleben ist Bewegung gekommen. Doch sorgten nicht damit beauftragte Firmen für diese Bewegung. Dank des Einsatzes von Eltern und Erzieherinnen hat der Umbau begonnen. Remkerslebens Ortsbürgermeister Christian Becker, Kita-Leiterin Andrea Wolff und Kita-Fördervereins- chefin Jessica Slotta haben sich dafür stark gemacht. Sie organisierten Arbeitseinsätze, um die Sanierung vorzubereiten und voranzutreiben.

„Mit beispiellosem Tatendrang unterstützen Eltern und andere freiwillige Helfer unsere Kita“, berichtete Remkerslebens Ortsbürgermeister Christian Becker. Nach verzögerter Anlaufphase der Sanierung haben sich einsatzwillige Remkersleber bereit erklärt, Arbeiten in Eigenleistung zu übernehmen, um die Baukosten zu senken. Die Helfer entfernten Tapeten und rissen den alten Fußbodenbelag heraus. Ihr Einsatz erstreckte sich weiterhin auf die komplette Demontage der Heizung nebst Rohren, dem Entfernen der Zwischendecken in Form von Täfelungen, von Raumteilern sowie der Demontage der Beleuchtung sowie der Entkernung des gesamten Obergeschosses.

Die Entkernung des Obergeschosses habe nach den Worten des Ortsbürgermeisters den größten Aufwand verursacht. Firmen hatten im Vorfeld Dachschrägen und Fußböden geöffnet, um einem Holzgutachter Einsicht nehmen zulassen. Dadurch seien große Mengen an Bauschutt und alte Dielen angefallen, die beseitigt werden mussten.

Für den Abfall stellte die Stadt Wanzleben einen Container zur Verfügung. Mit Hilfe eines Radladers konnten die fleißigen Helfer den Schutt aus dem Gebäude schaffen. Fast 20 Männer und Frauen waren im Einsatz, die von Mitgliedern des Fördervereins mit Essen und Trinken versorgt wurden.

Beim zweiten Arbeitseinsatz herrschte eine ähnlich große Beteiligung der Helfer. Diesmal war auch der Seehäuser Pfarrer Thomas Seiler dabei, der kräftig mit anpackte. „Alle freuten sich über seine Hilfe. Dies alles zeigt, wie wichtig es uns allen ist, dass unser Kindergarten den Ort wieder mit Leben erfüllt“, sagte Becker.

Die Helfer entfernten zudem alle Innentüren und fanden dabei eine handgeschriebene Urkunde aus dem Jahr 1967. Damals wurden das Haus und der Stall saniert. In einem Bilderrahmen solle die Urkunde nach der Sanierung einen Platz in der Kita finden. „Wir hoffen, dass die beauftragten Firmen nun zeitnah ihre Arbeiten beginnen und das Gebäude wieder mit Leben erfüllt wird“, sagte Becker. Ein dritter Arbeitseinsatz findet am Freitag, 1. Juni, ab 16 Uhr statt.

Für die energetische Sanierung der Remkersleber Kindertagesstätte „Zwergenland“ liegt seit etwa einem Jahr ein bewilligter Stark-III-Fördermittelbescheid vor. Die Untersuchung des denkmalgeschützten Fachwerkhauses durch Experten hatte den Baustart unter anderem verzögert. Im Zuge der energetischen Sanierung sollen Baumängel behoben und ein wirksamer Wärmeschutz eingebaut werden.

Ebenso steht die Sanierung der Fassade einschließlich der Giebelverkleidung auf dem Bauplan. Neben einer neuen Heizung, neuen Kellerfenstern und Innenfensterbänken sowie einer neuen Küche solle es auch eine Fußbodenheizung geben. Auch die Elektroanlage werde erneuert und ein barrierefreier Zugang über den Hinterhof geschaffen.

Insgesamt werden in die Sanierung der Remkersleber Kita 349.000 Euro investiert. Mit einem Eigenmittelanteil der Stadt von 87.253 Euro liegt die Förderung mit 261.760 Euro bei 75 Prozent.

Seit August 2017 und bis zum Bauende sind die Mädchen und Jungen des Remkersleber „Zwergenlandes“ in den Kindertagesstätten Seehausen und Groß Rodensleben zusammen mit ihren Erzieherinnen untergekommen. „Wir hoffen, dass wir zu Weihnachten wieder zu Hause sind“, sagte Remkerslebens Kita-Chefin Andrea Wolff. Sie sei besonders Ortsbürgermeister Christian Becker dankbar, der sich sehr für den Start der Umbauarbeiten eingesetzt habe. Auch ziehe sie vor dem Einsatz der Eltern und Helfer ihren Hut.